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Hype um “löwenstarke Sicherheit“

Mit Sicherheitstechnik am Fenster hatte jüngst der Jenaer Ingenieur Detlev Sommer in der Gründer-Show „Höhle der Löwen“ bei Vox Erfolg. Er fand für seinen einbruchhemmenden Fenster-Schnapper in Handelsunternehmer Ralf Dümmel einen Paten gefunden, der ihn beim Aufbau des Vertriebs monetär und vor allem mit Erfahrung und Netzwerk unterstützt. Nun wird der Hype um die „löwenstarke Sicherheit“ genutzt und das Produkt über sämtliche Kanäle vertrieben.

Sperre funktioniert automatisch

Der Fenster-Schnapper ist ein kleines Nachrüstgerät für einflügelige Fenster, das ins Mauerwerk geschraubt verhindert, dass das Fenster aufgedrückt werden kann. „Der Schnapper hat in Prüfungen beim Institut für Fügetechnik in Jena dem Druck von 2 t problemlos standgehalten“, berichtet der 57-jährige Sommer.
Das Prinzip des Geräts ist simpel. Der Fenster-Schnapper muss mittig vom Fenster über dem Fenstergriff an die Fensterwand montiert werden und etwa 2 cm über den Fensterflügel ragen, damit er das Fenster mit der gesamten vorderen Fläche des Schnappdeckels aufhalten kann. Zum Bohren liegt dem Set eine Bohrschablone bei.
„Auch die 90 mm langen 6er-Schrauben aus hochfestem Stahl und die Dübel liegen dem Schnapper bei“, sagt Sommer, der betont: „Als Untergrund funktioniert nur festes Mauerwerk, Beton oder massives Holz.“

Die untere Seite des Fenster-­Schnappers wird am Mauerwerk ­befestigt, der obere Teil schnappt dann vor das ­geschlossene Fenster. - DS Produkte GmbH - © DS Produkte GmbH
Die untere Seite des Fenster-­Schnappers wird am Mauerwerk ­befestigt, der obere Teil schnappt dann vor das ­geschlossene Fenster. - DS Produkte GmbH
Was den Fenster-Schnapper im Gegensatz zu vielen anderen Zusatzsicherungen auszeichnet, ist, dass er automatisch sperrt, somit nicht vergessen werden kann, diese Sicherung zu aktivieren. Um das Fenster ordnungsgemäß zu öffnen, muss er gedrückt werden, damit der Fensterflügel vorbei kann. Beim Schließen schnappt die Arretierung automatisch wieder vor, sobald der Flügel wieder geschlossen wird.

Im Markt ist der Fenster-Schnapper bereits seit gut einem Jahr. Sommer hatte ihn vor knapp zwei Jahren nach einer Einbruchsserie in seiner Nachbarschaft entwickelt. Zufällig war MDR auf das Produkt aufmerksam geworden und hatte es in seiner Sendung „Einfach genial“ präsentiert und für einen ersten Absatzerfolg gesorgt. Doch den richtigen Schub brachte nun die „Höhle der Löwen“.

„Das Produkt geht jetzt über alle Kanäle in den Markt“, so Sommer. Online-Shops, Verkaufsfernsehen, Baumärkte, Fachhändler und Discounter wollen den Fenster-Schnapper anbieten. „Aber auch nur so, durch diese hohe Stückzahl, ist der Preis von unter 20 Euro für einen Fenster-Schnapper zu halten“, sagt der Ingenieur, dessen Erwartungen hinsichtlich des Absatzes „bei Weitem übertroffen“ wurden.

Er tüftelt bereits an einer Lösung für zweiflügelige Fenster. „Es wird ein ähnlich einfaches Produkt, das Gebrauchsmuster ist bereits eingetragen. Für´s Patent habe ich bis Juni 2018 Zeit.“

Trügerische Sicherheit sich allein auf Nachrüstprodukte zu verlassen

Doch bei allem Respekt für Sommers einfache und pfiffige Lösung: Der Fenster-Schnapper ist ein zusätzliches Nachrüstprodukt. Er kann ein solide ausgestattetes Fenster mit geprüften und zertifizierten Bändern, ebensolchen Beschlägen mit Pilzkopfverriegelung, stabilem Griff und zeitgemäßer Verglasung nicht ersetzen. Wer an alter Fenstertechnik und simpler Verglasung festhält, sich in Sachen Einbruchsicherheit alleine auf den Fenster-Schnapper oder andere Zusatzsicherungen verlässt, ist definitiv ein leichtes Opfer für Einbrecher. Sich allein auf Zusatzsicherungen zu verlassen, ist eine äußerst trügerische Sicherheit.

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