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GLASWELT vor Ort bei der Inside Intermac 2017

Im Herzen der Maschinen-Schmiede

_ Am Firmensitz im italienischen Pesaro herrschte im Showroom von Intermac vom 17. bis 19. März rege Geschäftigkeit. Die Zuschnittanlagen, die horizontalen und vertikalen Bearbeitungszentren, die Doppel-Schleifmaschine von Busetti sowie auch die neuen Diamut-Werkzeuge fanden großes Interesse bei den Besuchern.

„Mit unserer Hausmesse geben wir Glasverarbeitern die Gelegenheit, bei uns einzutauchen und die neuesten Maschinen-Generationen in Aktion zu sehen. Jeder kann die Anlagen bei den Live-Vorführungen begutachten, um sich selbst ein Bild von unseren Innovation machen“, sagte Franco Angelotti, General Sales Director von Intermac, zur GLASWELT. Wie intensiv die Verarbeiter diese Gelegenheit nutzten, belegte der immer stark frequentierte Showroom.

Und wer nicht gerade die Maschinen in Aktion begutachtete, der stand mit Kollegen zusammen und diskutierte angeregt, was die vorgestellten Anlagen leisten können und wie sie sich wohl am besten in die eigene Produktion integrieren lassen.

Auch aus Deutschland war eine ganze Reihe von Verarbeitern angereist, unter anderem Markus Hennes aus Köln: „Es ist beeindruckend, was die neuen Master-Bearbeitungszentren leisten können. Da juckt es einem schon in den Fingern.“

Und Thomas Abeska vom Isolierglas-Hersteller Wolff+Meier fand großes Interesse an den vorgestellten Schneidtischen: „Die Zuschnittgeschwindigkeit der Tische hier ist enorm“, so der Glasverarbeiter begeistert.

Industrie 4.0 triggert die Glasbranche an

Angesprochen auf die aktuelle Marktentwicklung zeigte sich Intermac zufrieden. Dazu Matteo Traini, Leiter Product Development, im Pressegespräch: „Wir erleben aktuell einen Aufschwung im Segment Glasbearbeitung. Im Rückblick auf 2016 hatten wir ein sehr erfolgreiches Jahr. Insbesondere in Südeuropa und in Deutschland kam der Verkauf in Schwung. Das Voranschreiten von Industrie 4.0 treibt die Entwicklungen und auch den Markt in Europa deutlich an.“

Mit Blick auf den aktuellen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens erläuterte Sales Director Franco Angelotti: „Die Glasverarbeiter fragen bei uns nicht nur Anlagen an, es geht noch deutlich weiter, denn die Kunden suchen Unterstützung bei der Planung, etwa beim Werkstatt-Layout, und ganz wichtig, der Service muss stimmen.“

Mehr als nur Maschinen

Doch Intermac stelle nicht nur Maschinen bereit, sondern helfe dem Verarbeiter seinen Produktionsfluss zu optieren, um dann die neue Anlage passend in die Fertigung einbinden zu können. Hier sei das Ziel: höchste Effizienz in der Fertigung sowie Glasprodukte von bester Qualität.

Angesprochen auf die Weiterentwicklung in Sachen Industrie 4.0 sagte Matteo Traini: „Diese Entwicklung schafft die Standards für die Zukunft und wird eine große Selektion am Markt mit sich bringen.“

Und Traini weiter: „Firmen, die sich auf Industrie 4.0 einstellen, erhalten im gesamtem Fertigungsprozess mehr Transparenz und Sicherheit und können sich so schon heute leichter von ihren Wettbewerbern differenzieren.“ Und gerade Europa biete hier sehr gute Potenziale, denn es sei weltweit der beste Standort, um Qualität zu fertigen.

Damit eine Vernetzung nach Industrie 4.0 überhaupt möglich ist, brauchen die Maschinen entsprechende Software für die Steuerung sowie die zugehörigen Schnittstellen

Die Intermac-Lösungen, die solch eine intelligente Software beinhalten, sind in der Lage, die Produktionszeiten im Voraus zu berechnen. Darüber hinaus lasse sich der Platzbedarf beim Formatwechsel optimieren, wobei der Eingriff des Bedieners auf ein Minimum reduziert wurde.

Die für 4.0 ausgelegten Maschinen und Anlagen-Lösungen von Intermac sollen nicht nur helfen, die Optimierung der Produktionsprozesse voranzutreiben, sie sollen auch die Kosten senken und die tägliche Arbeit der Verarbeiter erleichtern und verbessern.

„Wir suchen langfristige Partnerschaften mit Kunden“

In Bezug auf die Strategie des Maschinenanbieters gegenüber den Kunden und Glasbetrieben unterstrich Industrial Director Gianluigi Casadio: „Wir denken und handeln langfristig. Gerade was unsere Kundenbeziehungen angeht, wollen wir langfristige Partnerschaften. Nicht der schnelle Deal ist uns wichtig. Wie wollen Vertrauen aufbauen und über viele Jahre mit unseren Kunden zusammenarbeiten.“

Und Casadio weiter: „Für die Zukunft sind unsere Ziele ehrgeizig. Wir zielen auf eine kontinuierliche Verstärkung unseres Produktsortiments, den Ausbau des Vertriebs und des Service.“

Diese Neuheiten gab es zu sehen

Seine Premiere feierte die neue Generation der 3-achsigen Arbeitszentren Master 33.3 sowie das 5-Achsen Zentrum Master 45 (für Facetten, Rillenschliff und Topfscheiben). An der Entwicklung dieser Generation, die eine perfekte Verschmelzung von Hardware und Software fokussierte, war ein gemeinsames Expertenteam von Diamut und Intermac federführend: Durch die Kombination der CNC-Maschinen mit dem Diamut Bohrwerkzeug Helix hätte man die Grenzen konventioneller Systeme überschritten, so die Entwickler: Denn zum Bohren, Schleifen und Spitzsenken wird nur ein einziges Werkzeug benötigt, um Gläser bis zu 19 mm Stärke zu bearbeiten.

In Pesaro waren auch die modernsten Schneidanlagen aus der Genius-Serie in Aktion. So gab es einen Schneidtisch zu sehen, der in der Lage ist, sowohl Float als auch VSG zu schneiden.

Ein Tisch für Float und VSG

Dazu Matteo Traini: „Mit der neuen Kombi-Anlage Genius LM-A können wir die produktivste Zuschnitt-Linie im Markt anbieten. Damit lässt sich der Zuschnitt in einer gemischten Float-VSG-Produktion deutlich beschleunigen und die Produktivität entsprechend steigern.“ Diese Anlage komme unter anderem auch Verarbeitern entgegen, die sonst keine Möglichkeiten hätten, räumlich zu erweitern und schaffe die Möglichkeit, auch dort die Kapazitäten zu steigen.

Vorgestellt wurde weiter eine doppelseitige Busetti Schleifmaschine (Bild oben) der Serie F, präsentiert die zu einer intelligenten Lösung weiterentwickelt wurde. Durch die Einbindung einer speziellen Software ist die Anlage nun in der Lage, sich selbstständig zu steuern.

Abgerundet wurde die Vorstellung der für Industrie 4.0 konzipierten Lösungen durch ein vertikales Vertmax Arbeitszentrum, das sich mit einem Belade-Roboter kombinieren, sprich weiter automatisieren, lässt.

Ohne die passende Software geht es nicht

In Pesaro wurde auch die iCam-Software präsentiert, eine robuste Programmierungssoftware, die hohe Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit vereine.

Weiter konnten sich die Besucher über bSolid informieren, eine komplett parametrische CAD CAM Software, die es ermöglicht, die für die vertikalen Arbeitszentren spezifischen Funktionen und Bearbeitungen durchzuführen.

Die Handhabe der Software wurde so umgesetzt, dass auch weniger erfahrene Bediener komplexe Funktionen handhaben können.

Neue rostfreie Bohrer

Auch der Geschäftsbereich Tooling der Biesse Group war vor Ort und präsentierte sein neues Bohrersortiment KCX mit Aluminiumkörper. Durch diese Systeme werde die Rostbildung – auch unter härtesten Bearbeitungsbedingungen – vermieden und ein sehr guter Feinschliff gewährleistet, wie die Entwickler versicherten.

Die Besucher hatten auch die Gelegenheit an einer Werkstour teilzunehmen und konnten sich ein Bild von der Arbeit „hinter den Kulissen“ machen. Man erfuhr, dass der Bau einer Anlage im Schnitt 6,5 Tage bis zum Versand brauche. Bei der Fertigung der Maschinen betrage die Taktzeit 200 Minuten bis zum nächsten Arbeitsschritt. Die Produktionsfläche umfasse dabei 16 000m2

Matthias Rehberger

Die Biesse-Gruppe

Intermac ist die Glasbearbeitungs-Sparte der Biesse Group, einem multinationalen Konzern mit 3800 Mitarbeitern und 618 Mio. Euro Jahresumsatz in 2016. Die Gruppe verfügt über acht Produktionsstandorte an denen Maschinen, Anlagen und Software entwickelt geplant und gebaut werden. Weiter verfügt sie über weltweit 34 Filialen und über 300 Agenten und Händler, um Maschinen und Software zu vertreiben sowie für den After-Sales-Services. Biesse besitzt über 200 Patente; in Forschung und Entwicklung werden jährlich rund werden 14 Millionen Euro investiert.

www.biessegroup.com

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