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Hoog & Sohn setzt auf Laser-Technik

“Für uns hat sich die Investition gelohnt“

Glaswelt – Welchen gravierenden Unterschied sehen Sie in der Laserbearbeitung gegenüber herkömmlichen Glasveredlungen?

Johannes Loose – Früher haben wir alle Gläser, die veredelt oder genauer gesagt oberflächenbehandelt wurden, zukaufen müssen. Das war mit entsprechenden Kosten verbunden und wir hatten gleichzeitig nicht die Möglichkeit, die Produktqualität zu steuern. Mit dem eigenen Laser sind wir nun in der Lage, die Qualität genau zu steuern und vor allem auch konstant zu halten, ohne Schwankungen in Eigenfertigung herzustellen. Ein weiteres Plus ist, dass der Laser eigenständig und automatisiert arbeitet.

Alexander Loose – Darüber hinaus kann unsere Laseranlage sehr detailgetreu die Bilder und Strukturen auf das Glas auftragen bzw. eingravieren und dabei automatisiert arbeiten. Auch lässt sich die Glasoberfläche mittels Laserbearbeitung mit rutschhemmenden Eigenschaften versehen. Man spricht hier vom Lasergrip-Verfahren für begehbare Gläser. Dabei muss kein Bediener permanent danebenstehen. Dieser hohe Grad an Automatisierung erlaubt es uns, die kostbare Manpower unserer Fachkräfte anderweitig in der Fertigung einzusetzen.

Glaswelt – Sehen Sie noch weitere Vorteile?

Alexander Loose – Ja, gegenüber klassischen Glasveredlungen erfolgen die Laserbearbeitungen schmutz- und rückstandsfrei. Auch das hebt die Qualität und senkt die Kosten, insbesondere da wir keinen Aufwand mehr mit der Entsorgung der teils umwelt- und gesundheitsschädigenden Stoffe, wie sie beim Ätzen oder Schleifen anfallen, haben. Auch entfallen Arbeitsschritte wie Maskieren und andere Vorbereitungen.

Johannes Loose – Ein weiteres Bearbeitungsfeld des Lasers ist bei uns die Entschichtung von Glasoberflächen, so lassen sich mit dem Oberflächenlaser Wärme- und Sonnenschutzschichten abtragen, ebenso wie Lacke und Farben sowie Emaille und Spiegelschichten.

Glaswelt – Glas und Licht ist eine immer wichtigere Kombination bei der Gestaltung mit Glas, wie sehen Sie das?

Johannes Loose – Das können wir sofort unterschreiben – und mit diesem Thema haben wir uns schon vor Jahren beschäftigt. Selbst als noch keine Laser im Markt waren, wollten wir schon Glas über seine Fläche beleuchten. Die Möglichkeit, dies mittels Lasergravur umsetzen zu können, war dann auch ein entscheidender Impuls, in eine entsprechende Anlage zu investieren.

Alexander Loose – Mit Lasergläsern, die über ihre Kanten beleuchtet werden, lassen sich bei der (Innen-)Raumgestaltung sehr interessante Akzente setzen. Gerade Architekten schätzen die Verbindung von Glas und Licht. Weitere interessante Licht-Akzente lassen sich auch mit Spiegeln setzen, die rückseitig gelasert werden. Hierbei können auch LED-Beleuchtungen eingesetzt werden.

Glaswelt – Und wie setzen Sie die Anlage in Bezug auf die Fertigung von Designgläsern ein?

Johannes Loose – Wir sind in der Lage, Gläser mit wechselnden Designs in kleinen sowie größeren Stückzahlen auch wirtschaftlich zu fertigen. Bei uns werden Mattierungen sowie Fotos und Grafiken auf das Glas aufgebracht. Zudem lassen sich so auch Bemusterungen effizient und vor allem schnell und ohne Zwischenschritte anfertigen. In unseren Augen ist es möglich, mittels Laserbearbeitung den lithografischen Siebdruck zu ersetzen.

Alexander Loose – Dazu möchte ich ergänzen, dass die Aufbereitung von Bildmotiven und Grafiken als Schritt vor der Bearbeitung durch den Laser speziell geschulte und qualifizierte Mitarbeiter erfordert. Diese müssen sich mit Bildbearbeitung auskennen und die Bildvorlagen entsprechend anpassen und aufbereiten.

Glaswelt – Wie lange in etwa dauert eine Glasbearbeitung sowie die Lieferzeit?

Alexander Loose – Pauschal kann man das nicht sagen, je nach Auftrag und Anforderung sind die Durchlaufzeiten teils sehr unterschiedlich. Die Umsetzung komplexer Motive kann schon einmal bis zu 20 Stunden und mehr betragen. Die Lieferzeit liegt in etwa zwischen 3 und 15 Werktagen. Das hängt auch davon ab, ob wir selbst Designs vorschlagen und erarbeiten sollen und von den gelieferten Daten der Kunden.

Glaswelt – Hat sich für Sie die Investition in die Anlage gelohnt.

Johannes Loose – Die Investition hat sich auf alle Fälle gelohnt, denn die Laseranlage hat unserem Unternehmen neue Arbeitsfelder eröffnet und versetzt uns in die Lage, noch kreativer mit Glas umzugehen und zu gestalten als früher. Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass man sich als Verarbeiter auf die neue Arbeitsweise auch einstellen und einlassen muss.

Alexander Loose – Wenn man wirklich hochklassige Ergebnisse mittels Lasergravur erreichen will, muss man als Unternehmen bereit sein, sich zu 100 % mit dieser neuen Form der Glasveredlung auseinanderzusetzen. Das geht nicht einfach so nebenher. Wir haben uns dieser Herausforderung gestellt und das macht sich heute bezahlt.—

Die Fragen stellte Matthias Rehberger

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