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Wahr oder FAlsch?

7 Mythen zum Thema Einbruchschutz

Einbrecher nutzen gern den Schutz der frühen Dämmerung von Herbst und Winter. Das ist unbestritten. Stimmt es aber, dass Einbrecher häufig nachts kommen? Wo wird eigentlich am häufigsten eingebrochen? Und ist vielleicht die Alarmanlage eine sinnvolle Alternative?

„Einbrecher kommen nachts…“: Irrtum! Einbrecher kommen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist, nämlich zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. In der dunklen Jahreszeit nutzen Einbrecher oft die frühe Dämmerung aus.

„Ich kaufe mir am besten eine Alarmanlage…“: Ebenfalls Irrtum! Mechanische Sicherungen sollten auch in Sicherungsplanungen an oberster Stelle stehen. Sie sind die wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen Einbruchschutz. Einbruchmeldeanlagen dagegen verhindern keinen Einbruch, sondern melden ihn nur. Dennoch gilt auch hier: Für Einbrecher wird das Risiko entdeckt zu werden, wesentlich erhöht.

„Ich bin ja versichert…“: Sich nach dem Motto „Ich bin ja versichert und bekomme alles ersetzt“ auf einen Versicherungsschutz zu verlassen, kann verhängnisvoll sein. Schon viele Betroffene mussten nach einem Einbruch feststellen, dass sie unterversichert waren. Abgesehen davon kann auch die beste Versicherung keine ideellen Werte wie lieb gewonnene Erinnerungsstücke ersetzen und schon gar nicht das verloren gegangene Sicherheitsgefühl zurückbringen oder psychische Folgen lindern.

In welchem Bundesland wird am häufigsten eingebrochen? Überdurchschnittlich hoch sind die Einbruchs-Fallzahlen (Daten aus 2015) in

  • Bremen (535 Einbrüche/100 000 Einwohner),
  • Hamburg (510 Einbrüche/100 000 Einwohner),
  • Nordrhein-Westfalen generell (354 Einbrüche/100 000 Einwohner).

Besonders wenig wurde in Thüringen (69) und Bayern (59 Einbrüche/100 000 Einwohner) eingebrochen.

(Große) Fenster sind schnell geknackt!: Es ist für viele nach wie vor das Hauptargument gegen große Fenster- oder Glasfronten: Die Einbruchsicherheit. Und tatsächlich ist es häufig kein Problem für Langfinger, durch ein Fenster ins Haus zu kommen. Ein ungesichertes Fenster hält im Durchschnitt knapp 10 Sekunden einem Einbruchsversuch stand. Aber: Bauelemente, die nach der Widerstandsklasse RC2 hergestellt und montiert wurden machen es dem Einbrecher sehr schwer. Dann braucht der „Gelegenheitstäter“ mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keil mindestens 3 Minuten.

Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster. Das hat in der Vergangenheit immer so gegolten. Denn ein gekipptes Fenster kann in der Regel einem Einbrecher keinerlei Hindernis bieten. In den meisten Fällen zahlt hier auch nicht die Versicherung. Es gibt mittlerweile aber auch Beschlagsentwicklungen, die eine Kippstellung der Fenster in Zusammenhang mit einer RC2 Widerstandsklasse möglich machen (die GLASWELT hat darüber berichtet).

Nachrüsten ist teuer. Im Verhältnis ist es eher eine kleine Investition, wenn man dadurch verhindern kann, dass ungebetene Gäste das Haus betreten. Es gilt natürlich immer abzuwägen, ob eine Nachrüstlösung bei den Bestandsfenstern lohnenswert ist. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich die Nachrüstung bezuschussen zu lassen (KfW-Zuschuss für „Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz“).

Daniel Mund

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