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Sonderlösungen als Königsklasse im Sonnenschutz

Für jeden Topf gibt es einen Deckel

_ Es geht um die Sonderlösungen, Sonderanfertigungen oder wie auch immer sie genannt werden. Für den einen Hersteller ist es etwas, was außer der Reihe gefertigt wird und viel Aufwand bedeutet, für den anderen wiederum schon fast Serie.

Für den Kunden ist es eigentlich nur Sonnenschutz, denn er betrachtet es als Lösung für seine spezifischen Anforderungen an Beschattung für sein Gebäude, vollkommen unerheblich, ob es sich dabei um ein Privathaus, Wohn- oder Geschäfts- oder Bürogebäude handelt.

Textile Konstruktionen

Segel auf der Terrasse, im Garten oder vor der Fassade liegen immer mehr im Trend. Können sie auf der Terrasse oder im Garten in den meisten Fällen automatisch bei Wind eingefahren werden, so müssen sich die textilen Konstruktionen an der Fassade wegen ihrer unbeweglichen Bauweise in den allermeisten Fällen den aufkommendem Windbelastungen entgegenstellen.

Die Qualität der Befestigungspunkte an der Fassade muss deshalb schon bei der Planung des Gebäudes mit berücksichtigt werden, um die auftretenden Windkräfte später sicher in die Gebäudestruktur ableiten zu können.

Die Berechnung der Windkräfte und der resultierenden Lastfälle durch den Statiker sind bei den Segelkonstruktionen so gesehen Pflicht, wenn man später sauber planen und ausführen will.

Auch der Konfektion und Materialbeschaffenheit der Segel kommt eine hohe Bedeutung zu, um eine entsprechende Stabilität und Widerstandsfähigkeit erreichen zu können. Geleistet werden können diese Arbeiten in entsprechenden Herstellerbetrieben oder speziell ausgebildeten Handwerksbetrieben mit technischen Konfektionären oder Sattlern.

Gerade bei den starren Segelkonstruktionen trennt sich heute sehr schnell die Spreu vom Weizen, da die Gefahreneinschätzung bei der Planung und Beratung eine ganz wesentliche Rolle bei der Auftragsabwicklung spielt.

Starr im Wind

Ob feststehende Lamellen für den Sonnenschutz am Gebäude horizontal, vertikal oder auskragend angeordnet werden sollen, spielt erst mal gar nicht so eine große Rolle, wenn es um die gezielte Schattenbildung in den Innenräumen geht. Mag es für den Architekten vor allem optische Gründe geben, für welche Option er sich entschließt, viel entscheidender ist dabei die Frage der Berechnung des Sonnenschutzes.

Da der feststehende Sonnenschutz aufgrund seiner starren Konstruktion am Gebäude sich nicht mehr verändern lässt, muss hier sehr sorgfältig geplant und gerechnet werden, um durch entsprechende Anordnung und Größe der Elemente die bestmögliche Beschattung zu erreichen. Ohne Berechnungstools und Simulationen sind optimale Lösungen heute nicht zu realisieren. Deshalb sollten Fachbetriebe hier immer mit Architekt und Hersteller zusammenarbeiten.

Heben, falten, schieben

Auch wenn die Produkte in diesem Marktsegment schon zu einem sehr großen Anteil standardisiert sind, gibt es hier immer noch einen großen Anteil an Sonderlösungen.

Erhöhte Anforderungen an die Planer und ausführende Unternehmen entstehen meist da, wo eben nicht von der Stange weg gearbeitet werden kann, weil zu beschattende Flächen sehr groß sind oder die Anordnung solcher Produkte in einer Schräge etc. erfolgt. Auch hier spielt die Windstabilität, Materialbeschaffenheit der Oberflächen und die Befestigung am Baukörper eine große Rolle und muss deshalb schon bei der Planung eingehend mit berücksichtigt werden.

Regelmäßig unregelmäßig

Asymmetrische Flächen in Glaskuppeln wären nur ein Thema, was man bei unregelmäßigen Flächen nennen könnte. Die möglichen Variationen sind vielfältig und die Lösungen stark abhängig von der Größe der Lösungen.

Auch hier gilt, dass die Standardlösungen nur bis zu gewissen Baugrößen lieferbar sind. Einkaufspassagen, Flughafen- oder andere Büro-/Verwaltungsgebäude verlangen schnell nach Lösungen, die bei einzelnen Stoffbahnen bis zu 100 m2 groß oder über 20 m lang sin können. Auch hier gilt es zu rechnen und auf verlässliche Konstruktionen zurückzugreifen, da sich solche Anlagen meistens über öffentlichen Bereichen befinden.

Die Kombination macht‘s

Eine Sache haben auch die beweglichen Sonderlösungen unabhängig von ihrer Bauart mit dem „normalen“ Sonnenschutz gemeinsam: Sie müssen irgendwann, bei einem zu definierenden Windgrenzwert eingefahren werden. Eine Kombination mit einer Gebäudesteuerung ist deshalb unerlässlich. Eine weitere wichtige Kombination sollte unbedingt bei den Planungs- und Ausführungsarbeiten zwischen Architekten, Hersteller und Fach- bzw. Montagebetrieb stattfinden. Nur so ist gewährleistet, dass von der Planung bis zum Wartungsvertrag alle erforderlichen Schritte eingehalten werden und eine dauerhafte Lösung abgebildet werden kann. —

Olaf Vögele

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