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Der Fachmann verrät, worauf bei der Haustür geachtet werden sollte

Das Mehr an Sicherheit

_ Natürlich hat Stefan van Bebber eine Vorliebe für Holz – auch bei den Haustüren. „Eine sichere Holzhaustür sollte wenigstens 70 bis 80 mm stark sein“, lautet seine Empfehlung. Für alle Türen gelte aber, dass sie massiv gebaut sein sollten und die Riegelstärken stimmen müssen. „Aber im Prinzip kommt es auf die Beschläge an, dass die genügend Veriegelungspunkte haben“, so der Geschäftsführer des 30 Mitarbeiter starken Familienunternehmens in Straelen.

Dreifachverriegelung ein Muss

Auf der Verriegelungsseite stellt eine Dreifach-Verriegelung nach van Bebber eine Mindestanforderung dar. „Die reicht aber auch in den meisten Fällen aus“ und eine weitere Sicherung ist auf der Seite eher nicht notwendig. Idealerweise verfüge eine Mehrfachverriegelung über Schwenkhaken. „Durch das Verhaken wird ein Mehr an Sicherheit geboten.“ Besonders automatische Mehrfachverriegelungen legt er ans Herz. „Wenn die Tür zufällt, wird sie eben direkt verriegelt.“

Eine solche automatische Mehrfachverriegelung ist auch sein Favorit, wenn es um die Haustür eines Mehrfamilienhauses geht. Dabei sei allerdings darauf zu achten, dass die Mehrfachverriegelung auch mittels einer elektronischen Fernöffnung bedienbar ist. Ansonsten sei die Haustür zwar immer ordentlich verschlossen, doch wollen die Bewohner nicht jedesmal zum Öffnen der Haustür hinunterlaufen, sondern weiter ihren Türdrücker nutzen. Und diese Funktionalität bieten längst nicht alle automatischen Mehrfachverriegelungen.

„Beim Schloss sollte noch unbedingt auf den Kernziehschutz geachtet werden“, lautet seine Empfehlung. Auch sei es sinnvoll, ein Schließsystem zu wählen, bei dem Schlüssel nur mit einer Schlüsselkarte nachzumachen seien. So werde vermieden, dass sogenannte „schwarze Schlüssel“ existieren und irgendwer sich ganz gemütlich die Tür aufschließt, wenn die Bewohner unterwegs sind.

Auch für die Bandseite stellt er recht ähnliche Anforderungen. „Da sind mindestens drei stabile Bänder nötig. Idealerweise werden mit einer Bandseitensicherung ergänzt“, so der Tischlermeister und Zimmerermeister. Und was ist mit einer zusätzlichen Verriegelung nach oben oder in den Boden? „Eine Haustür ist in der Regel massiv genug, da ist das nicht nötig. Die kann man nicht einfach so aushebeln“, sagt van Bebber. Für Gelegenheitseinbrecher stelle eine so ausgestattete Haustür dann schon ein gewaltiges Hindernis dar.

Eine bereits vorhandene Haustür mit solchen Produkten nachzurüsten, scheint allerdings nicht ganz so leicht zu sein. Okay, „eine Bandseitensicherung kann man eigentlich immer nachrüsten“, so der Niederrheiner van Bebber. Bei Schloss und Verriegelung müsse halt geprüft werden, ob das passt. „Meist scheitert es daran“, so seine Erfahrung, „dass die Tür dann nicht mehr dicht genug ist.“

Und bei Wohnungsabschlusstüren? Lassen die sich – in der Regel ja bei Weitem nicht so stabil wie die Haustür eines Einfamilienhauses – auch effizient mit einer Mehrfachverriegelung nachrüsten? „Grundsätzlich schon“, so der Fachmann, „wenn es die Türrahmenstärke hergibt. Bei den alten Türen mit 42 mm Türblattstärke lohnt sich das jedoch nicht.“ Maßnahmen an einer Wohnungseingangstür seien zudem enorm von der Befestigung der Türen abhängig. Wenn die Zarge eine ähnliche Qualität der Befestigung habe wie die einer Innenraumtür, was nütze da die beste Mehrfachverriegelung und die beste Bandseitensicherung? „Da kann die Tür gleich samt der Zarge rausgerissen werden.“ Das gehe nicht, wenn die Tür ordentlich eingeputzt sei.

Desweiteren empfiehlt van Bebber noch das eine oder andere nützliche, ebenfalls der Sicherheit dienende Zubehör. Bot vor einigen Jahren noch die kleine Sicherheitskette an vielen Eingangstüren die Möglichkeit, die Tür nur einen Spalt zu öffnen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie einfach ganz aufgedrückt wird, erledigt heutzutage ein Sicherheitsriegel diese Aufgabe. „Eine solche Türspaltsicherung ist nicht sichtbar und in den Beschlag integriert“, so van Bebber.

Camillo Kluge

van Bebber

Bereits 1960 gründete Hubert van Bebber das Unternehmen als klassischen Ein-Mann-Betrieb in Straelen. „Als klassische Schreinerei ist er gestartet, hat im Prinzip alles was mit Holz zu tun hatte erledigt“, weiß Sohn Stefan, der seit 1997 die Geschäftsführung des Unternehmens hat. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der stetig gewachsene Betrieb spezialisiert. „Wir sind eine Schreinerei und Zimmerei, die sich auf Fenster, Tür und Dach konzentriert.“ Die eigene Produktion umfasst eigentlich nur noch Treppen, Holzfenster und Holzhaustüren. „Die anderen Produkte wie, Kunststoff- und Alufenster und -türen, werden zugeliefert“, so van Bebber. Aber auch knapp 100 Dachstühle werden noch pro Jahr aufgesetzt und mit der Fertigung von Holzhäusern will sich das Unternehmen gerade in einem neuen Markt etablieren.

www.van-bebber.com

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