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Semco und AOK entwickeln Gesundheitsprogramm für Mitarbeiter

“So halten wir unsere Leute an der Linie fit“

_ Bei dem Pilotprojekt in Sachen Gesundheit und Fitness wurde von den Spezialisten der AOK Niedersachsen ein gezieltes Rückentraining entwickelt, um körperliche Beschwerden zu vermeiden. Dieses ist gezielt auf die einseitigen Belastungen von Muskulatur und Skelett abgestimmt, die bei der Verarbeitung von Flachglas auftreten können. Hierfür mussten die Teilnehmer aus der Semco-Produktion in Westerstede zuerst einmal auf den Prüfstand.

Insgesamt 18 Mitarbeiter haben an dem dreistufigen Projekt teilgenommen und über einen Back-Check, eine osteopathische Behandlung sowie über regelmäßiges Training die Gelegenheit bekommen, ihre Fitness zu verbessern.

„Wir können einen ersten positiven Trend verzeichnen“, so Personalentwicklerin Steffani Groschke, die bei Semco für das Projekt verantwortlich war. „Wir haben mit unterschiedlichen Gruppen Osteopathie- und Pilates-Angebote durchgeführt und dabei auf das AOK-Know-how zurückgegriffen. Unsere Kollegen haben sehr positiv auf diese Angebote angesprochen und berichten mehr-heitlich von einer verbesserten Gesundheit.“

Gut für das Unternehmen: weniger Fehlzeiten als im Vorjahr, da bei den Krankheitstagen der Teilnehmer ein positiver Trend verzeichnet wurde. Die gesenkten Fehlzeiten seien für das mittelständisches Unternehmen ein wichtiger Kostenfaktor.

Hermann Schüller, geschäftsführende Gesellschafter der Semco, will den finanziellen Aspekt aber nicht zu sehr in den Fokus rücken, für ihn sind andere Ergebnisse entscheidender: „Wir haben viele Jahre lang große Investitionen in einen hochmodernen Maschinenpark und eine effiziente Anlagentechnik getätigt. Dies macht letztendlich nur dann Sinn, wenn wir immer zuerst unsere Mitarbeiter im Blick haben. Dabei spielen Gesundheitsförderung und Krankheitsprophylaxe eine entscheidende Rolle.” Die Kooperation mit der AOK habe dabei geholfen, ein gezieltes Programm zu entwickeln, das genau auf die Belastungen in der Isolierglas-Produktion abgestimmt ist, sodass die Mitarbeiter auch nach der Projektphase weiter davon profitieren können.

So habe die Mehrzahl der Projektteilnehmer damit begonnen, die erlernten Übungen selbstständig in der Freizeit umzusetzen, um so die Gesundheit dauerhaft zu stärken.

Aufgrund der positiven Resonanz soll das Projekt in modifizierter Form auch in anderen Semco-Standorten angeboten werden. Um eine bessere Umsetzung in den Betrieben aufgrund der Schichtplanung zu ermöglichen, soll der Schwerpunkt dabei auf Angebote gelegt werden, die den einzelnen Mitarbeiter in die Lage versetzen, selbstständig gesundheitsfördernde Übungen durchzuführen.

www.semco.de

Welche Ideen hinter dem Fitness-Programm stehen, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter Hermann Schüller im nachfolgenden Kurzinterview.

GLASWELT – Herr Schüller, wie kam es zur Idee, das Programm „Semco Bleib Fit“ durchzuführen?

Hermann Schüller – In der Flachglasveredelung kommt es immer wieder zu einseitigen körperlichen Belastungen. Am Schneidetisch und an der ISO-Linie werden oft ähnliche Bewegungen durchgeführt, die spezielle Muskelgruppen stärker belasten als andere. Damit diese Belastungen nicht zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen ist es wichtig, dass die Mitarbeiter einen körperlichen Ausgleich für sich schaffen und auch ihre allgemeine Fitness erhöhen. Unsere Mitarbeiter sind auf ihrem Gebiet absolute Profis und so wie Sportprofis tagtäglich trainieren, um fit für den Job zu sein, müssen auch unsere Mitarbeiter sorgfältig mit ihrem Körper umgehen. Wir haben an den Anfang des „Bleib Fit“-Programms einen Back Check gestellt, in dem die Kollegen eine Analyse der Ausprägung ihrer Muskulatur im Oberkörper- oder Rückenbereich erhalten haben. Dann wurde bei den Teilnehmern des Programms eine osteopathische Behandlung durchgeführt. Nach der Auswertung dieser Ergebnisse begannen die Mitarbeiter mit dem regelmäßigen Training unter professioneller Anleitung.

GLASWELT – Und wie kam es zur Kooperation mit der AOK?

Schüller – Die Entscheidung für die AOK als Kooperationspartner war logisch. Bei ihr sind nicht nur die meisten unserer Mitarbeiter versichert, sie verfügt auch über die größte Erfahrung und Kompetenz im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Zusammenarbeit mit der AOK hat uns ermöglicht, am Standort Westerstede den Back Check durchzuführen und den Teilnehmern ein sehr professionelles Programm anzubieten. Die Kollegen sind dann über einen Zeitraum von sechs Monaten regelmäßig von einer Trainerin in Kleingruppen unterwiesen worden. Schon nach dieser kurzen Zeit berichtete die Mehrzahl der Teilnehmer davon, sich deutlich gesünder zu fühlen. Etliche Teilnehmer sind durch die Struktur der Übungseinheiten und die erzielten Erfolge dazu motiviert worden, auch in der Freizeit regelmäßig an ihrer Rückenfitness zu arbeiten.

GLASWELT – Welche Vorteile bringt die Zusammenarbeit der AOK bzw. den Krankenkassen?

Schüller – Ein Programm, bei dem die Mitarbeiter-Gesundheit gefördert wird, ist auch für die Krankenkassen sinnvoll, da das Gesundheitssystem durch weniger Arztbesuche und Behandlungen entlastet wird. Prävention von Erkrankungen und Verletzungen ist sowohl für den Arbeitnehmer, aber auch für uns und die Krankenkassen ein erstrebenswertes Ziel. Für die Semco war die Senkung von Krankheitstagen ein positiver Effekt, die Fehlquote der Teilnehmer senkte sich um 40 %.

GLASWELT – Werden Sie „Bleib Fit“ fortführen?

Schüller – Nach dem positiven Start in Westerstede wollen wir das Programm auch in anderen niedersächsischen Standorten der Semco-Gruppe umsetzen. Geplant ist, das „Bleib Fit“-Programm weiter in Kooperation mit der AOK durchzuführen. Eine große Herausforderung ist für uns, die Trainingszeiten mit den Schichtplänen abzustimmen. Darum hat es für uns eine hohe Priorität, die Teilnehmer so zu motivieren, dass sie Lust darauf bekommen, an sich und ihrer Gesundheit zu arbeiten. Alle Übungen und Trainingseinheiten sind so konzipiert, dass sie später auch privat im Alltag umgesetzt werden können.—

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