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VFF-Präsident Timm: "Wir sind keine Wettbewerber, sondern Marktbegleiter oder Kollegen"

VFF-Präsident Detlef Timm zog am 12. September 2016 in Berlin vor der Fachpresse eine erste Bilanz nach 100 Tagen Amtszeit. Der 58-jährige berichtete von ersten wichtigen Kontakten zur Politik und zu anderen Branchenverbänden im Blick auf seine wichtigsten Vorhaben unter anderem in der aktuellen Lobbyarbeit. Lesen Sie, was sich Timm für seine Präsidentschaft vorgenommen hat.

Folgende aktuelle Themen der Lobbyarbeit stellte Timm ins Zentrum seiner Agenda:

  • Musterbauordnung (MBO) und Einbruchhemmung,
  • die Beschaffungsrichtlinie für Holz-Anforderung nach CoC sowie
  • die Umsetzung der Energie- und Klimaschutzprogramme der Länder und des Bundes.

Das Thema „Musterbauordnung und Einbruchhemmung“ sei zwar zunächst mit Hinweis auf die Zielsetzung einer Deregulierung der MBO zurückgewiesen worden, bleibe aber weiterhin im Fokus des VFF. Vor dem Hintergrund, dass sich die Mehrkosten für einbruchhemmende Ausführungen bei Neuinvestitionen auf wenige Euro belaufen, mahnte Timm an, dass das Thema noch zu wenig vermarktet werden würde. Eine Nachrüstung um Bauelemente im verbauten Zustand dann einbruchhemmender zu gestalten, sei unverhältnismäßig viel kostenintensiver für den Kunden.

„Mich ärgert die CoC-Beschaffungsrichtlinie“

Der „überflüssige Erlass“ zur Holzbeschaffung müsse ganz vom Tisch, und für die große gesellschaftliche Aufgabe bessere Energieeffizienz und weniger CO2-Ausstoß setzt der neue VFF-Präsident auf die bewährte Zusammenarbeit mit den großen Initiativen wie die „Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz“ (geea) und die „Initiative effiziente Gebäude“ des BDI. Timm betonte nachdrücklich, dass „der Beitrag der Fensterbranche zur Erreichung der Klimaziele, die in Paris festgeschrieben wurden, noch stärker als bisher deutlich gemacht werden und genutzt werden sollte.“

Fenster können auch 'sexy' sein

Ein wichtiges persönliches Thema seiner Präsidentschaft sieht Timm darin, das Ansehen der Fensterbranche bei Bauherren und Architekten weiter voranzubringen. „Denn“, so der VFF-Präsident, „die Entwicklung unserer Bauteile und ihre Rolle im gesamten ´System Haus` ist noch lange nicht bei den Architekten so gut angekommen, wie es unsere Branche verdient hätte.“ Außerdem: „Das Fenster am Haus ist das wesentliche Gestaltungsmerkmal“, so Timm. Kontakt zu den entsprechenden Branchenverbänden der Architekten und Planer habe man bereits aufgenommen.

Bei diesen Aktivitäten und auch auf allen weiteren Gebieten seiner Amtsführung sieht sich Timm „als Präsident aller Werkstoffe.“ Im Zentrum stehe allein „die Gewährleistung höchster Qualitätsansprüche“ von der Planungsphase über die Ausführungs- bis zur Nutzungs- und Wartungsphase.

Dazu passend, beabsichtigt Timm, die Bedeutung des Wissenstransfers vor allem durch die Merkblätter des VFF noch stärker als bisher hervorzuheben.

Was die Struktur des Verbandes angeht, so nannte VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn auf dem Pressemeeting einige Zahlen: Im Verband seien aktuell 230 Hersteller und 115 Zulieferer organisiert. „Unserer Mitglieder stehen für rund 65 Prozent der produzierten Fenster in Deutschland“, da besonders größere Betriebe Mitglieder im Verband seien. 

Und abschließend legte Timm Wert auf die Feststellung, dass man in der Branche gemeinsam mehr erreichen könne. Timm: „Wir sind keine Wettbewerber, sondern Marktbegleiter und im besten Fall sogar Kollegen.“