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sedak

Glasbiegen ohne Hitze

_ Für das Laminationsbiegen eignen sich dünne und biegeweiche Scheiben. Hintergrund ist, dass mit steigender Glasdicke die Eigenspannung des Glases zunimmt, die beim Kaltbiegen entsteht. Doch auch Mehrfachlaminate aus 12 mm Glas werden von sedak in Gersthofen im Kaltbiegeverfahren in Form gebracht.

„Neben den optischen Vorteilen lassen sich mit diesem Verfahren auch beschichtete Scheiben biegen“, erklärt sedak-Vertriebsleiter Ulrich Theisen. Weiter lassen sich gebogene Isolier- und Sonnenschutzgläser herstellen. Die Laminate fertigt sedak unter Reinraumbedingungen und im Vakuumverfahren, um Verunreinigungen, Staub- und Lufteinschlüsse zu verhindern.

Der Fertigungsprozess: Zunächst werden die Einzelscheiben gereinigt und dann in der Biegevorrichtung zu einem Glaspaket zusammengelegt. Auf einer Biegevorrichtung wird es im Autoklaven zu einem Glasverbund verschmolzen.

Dabei dienen SentryGlas-Folien als Zwischenlage (Interlayer) und sorgen für die notwendige Schubsteifigkeit, damit das gebogene Glaspaket nach der Lamination im Autoklaven eigenständig in der gekrümmten Form bleibt. Eigenspannungen werden so sozusagen „eingefroren“. Durch den Einsatz der schubsteifen VSG-Folien sind sogar gebogene Glasbrücken oder -treppen produzierbar, da diese Zwischenlagen die Tragfähigkeit des Glasverbunds stärken.

Die Produktionsanlage in Gersthofen ermöglicht es, auch sehr große gebogene Verbundgläser herzustellen. Ulrich Theisen: „Vor kurzem haben wir die mit 15 m weltweit längste laminationsgebogene Scheibe gefertigt; einen Verbund aus fünf Scheiben à 8 mm mit einem Gesamtgewicht von 1,8 t.“ Grenzen des Laminationsbiegens seien technisch bedingt – die Scheiben sind nur bis zu bestimmten Radien biegbar. Für eine 10-mm-Scheibe liegt der Mindestradius bei ca. 16 m. Der zulässige maximale Biegeradius hängt von der Glasfestigkeit und -dicke ab.

Logistik

Laminationsgebogene Scheiben transportiert sedak in speziell gefertigten Kisten. Bei sehr großen Scheiben mit hohem Stich wird der Innenraum der Kiste exakt dem Radius der jeweiligen Scheibe angepasst. Voraussetzungen hierfür sind zusätzliche Scheibensicherungen, Auflagen und Anlegepunkte. Besonders zu berücksichtigen ist zudem die Gewichtsverteilung des Gesamtpakets. Priorität habe dabei die Transportsicherheit und die Einhaltung der maximal zulässigen Abmessungen und Gewichte für den Transport.

Auf der BAU zeigt der Glasanbieter ein laminationsgebogenes 3-fach-Laminat, wie es bereits im Schiffsbau verwendet wird. Dort sind Scheibendicken bis zum 10-fach-Laminat im Einsatz.—

www.sedak.com

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