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R+S Innungen Köln und Düsseldorf setzen auf E-Mobility

Bis 2020 ein E-Auto pro Betrieb

_ „In Summe wären das zwar erstmal nur ca. 110 Fahrzeuge, wenn wir unsere Vorstellungen realisieren können“, gibt der Düsseldorfer Obermeister Markus Müllers zu bedenken, weist aber neben dem positiven Effekt auf die Umwelt vor allem auf die nicht zu unterschätzende Marketingwirkung hin, die dann kommuniziert werden kann. „,Unsere Innungsbetriebe fahren alle elektrisch‘, hört sich doch richtig gut an und strahlt die richtige Botschaft in Richtung Kunden aus “, so Müllers.

Seinen Obermeisterkollegen Andre Urban aus Köln muss er nicht überzeugen, er fährt bereits total begeistert beruflich und privat ein E-Auto, und ist gerade dabei, auch die Montagefahrzeuge auf Elektroantriebe umzustellen. „30.000 km positive Erfahrung im täglichen Einsatz haben mich überzeugt, bis auf ein Hängergespann den kompletten Fuhrpark in der Montage und Anlieferung auf E-Antriebe umzustellen“, so Urban.

Nicht diskutieren, sondern handeln!

Bei der Elektromobilität wiederholt sich leider vieles, was bereits vor rund 25 Jahren bei der Markteinführung von Erdgasfahrzeugen geschehen ist, so Müllers. Mit Förderungen werden Erwartungen verknüpft, die mittelfristig von zu hohen Zulassungszahlen ausgehen. Auch damals war es die mangelnde Vielfalt an Erdgas-Fahrzeugen oder die fehlende Infrastruktur an Tankmöglichkeiten, die einem Marktdurchbruch entgegengestanden. Auch mögliche Komforteinbußen gegenüber dem Gewohnten schaffen Distanzen. Da werden verringerte Laderäume, begrenzte Reichweite oder ein erhöhter Anschaffungspreis angeführt. „Wir müssen lernen, uns schneller an neue Gegebenheiten anzupassen und nicht zu diskutieren, denn der technische Fortschritt ist nicht aufzuhalten“, bemerkt Urban, und verweist darauf, dass die Schnellen immer die Langsamen fressen werden.

Es gibt schon genug Angebote

Schon heute bieten Autohersteller wie Iveco, Evonum und Renault Fahrzeuge an, die für Montagen und Materialtransport mit brauchbarer Zulassung genutzt werden können. Nissan, Renault und Citröen haben Fahrzeuge im Programm, die sich für Reparaturen und kleinere Montagearbeiten eignen. Reale Reichweiten von 120 bis 150 km reichen mit Nachladen beim Kunden aus, um über den ganzen Tag zu kommen. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen mit 80 – 100 km/h in einem Bereich, der für Montagefahrzeuge im regionalen Einsatz ausreichend sein sollte.

Anreize schaffen

Den Fachbetrieben den Umstieg auf E-Fahrzeuge schmackhaft zu machen, sieht man sicher nicht als ganz einfach an, deshalb wurde das Ziel auch erst auf 2020 fixiert. „Wenn dann von jedem Kölner und Düsseldorfer Innungsfachbetrieb ein E-Fahrzeug vor dem Veranstaltungshotel der 60. Jahrestagung des BVRS in Köln steht, sind wir erfolgreich gewesen“, sagt Urban. Beide Obermeister sind sich sicher, dass sie das erste deutsche Handwerk sein können, das eine vollständige Umsetzung der Idee realisieren kann. Die Aufmerksamkeit von Presse und Endverbrauchern wäre ihnen gewiss. Die Vorbildwirkung für andere Handwerke unbezahlbar.—

Olaf Vögele

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