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Im Interview mit den Veka-Vorständen Andreas Hartleif und Bonifatius Eichwald

“Wir wollen neue Kundengruppen für uns interessieren“

Glaswelt – Herr Hartleif, wie sieht Ihre wirtschaftliche Bilanz für das letzte Jahr aus?

Andreas Hartleif – Wir sind sehr zufrieden. 2016 war ein Rekordjahr für uns, was den Umsatz betrifft: Wir haben die angestrebte Umsatzmilliarde geknackt. Auch ertragsseitig blicken wir ganz zufrieden auf das vergangene Jahr zurück.

Glaswelt – Wie entwickelt sich das aktuelle Jahr für Sie?

Hartleif – Auch dieses Jahr sieht es gut aus. Uns stehen zwar noch drei wichtige Monate bevor, aber wir gehen davon aus, dass wir zwischen 2,5 und 3,5 Prozent in der Gruppe gegenüber dem Vorjahr draufsatteln können. Kleiner Wermutstropfen: Zuletzt sind einige Rohstoffpreise gewaltig gestiegen – und es ist hier auch keine Gegenbewegung in Sicht. Diesen Preisanstieg kann man nur bedingt weitergeben. Die Ertragsseite wird sich also nicht mehr auf Vorjahresniveau bewegen.

Glaswelt – Der Markt zeigt sich sehr robust, Marktberichte und Prognosen vom VFF sprechen von einer Wachstums-Größenordnung von knapp 4 % in 2017. Sehen Sie das auch so?

Bonifatius Eichwald – Der Umsatz der Veka AG in Deutschland wird leicht über dem Vorjahr liegen, aber weit entfernt von einer prognostizierten 4 %-Marke. Unserer Meinung nach liegt die Menge der gefertigten Elemente deutlich unter diesen angegebenen Verkaufszahlen, da sich auch der Import von Fenstern nach Deutschland zu einer festen Größe entwickelt hat. Ich denke, dass sich der deutsche Markt in den nächsten Jahren trotzdem weiter stabil entwickelt, denn es wird noch viel Wohnraum benötigt. Zudem ist das Thema energetische Sanierung von Gebäuden, auch bedingt durch fehlende Anreize der Politik, zuletzt etwas auf der Strecke geblieben.

Glaswelt – Der Flaschenhals ist derzeit auf der Baustelle – die entsprechenden Montagekapazitäten für die georderten Bauelemente sind oft nicht vorhanden. Werden Sie hier Ihre Kunden unterstützen, indem Sie einen Montagedienstleister ins Leben rufen?

Hartleif – Die Montage ist tatsächlich häufig der Engpassfaktor. Allerdings haben wir auch beim Glas von Lieferschwierigkeiten gehört. Insofern ist es richtig, dass manche Betriebe durchaus mehr produzieren könnten als tatsächlich an Einheiten verkauft werden. Montagedienstleister dem Markt zur Verfügung zu stellen ist ein Ansatz, aber auf Dauer sehen wir die Problematik, sich damit zu behaupten. Unser Ansatz ist, den Veka-Partner in jeder Beziehung – auch bei der Qualifizierung von Monteuren - zu unterstützen und stark zu machen, sodass dieser dann als leistungsstarker Betrieb vor Ort qualifizierte Montage erbringen kann.

Glaswelt – Die Genehmigungszahlen beim Neubau sind in diesem Jahr deutlich negativ. Sind das erste Anzeichen einer Trendwende in Deutschland für den Neubau?

Hartleif – Wir sehen weiterhin erheblichen Bedarf an Wohnraum, der allerdings erschwinglich bleiben muss. Der Markt ist aber insgesamt davon abhängig, dass konzeptionell und politisch etwas passiert und dass die Kommunen auch entsprechendes Bauland bereitstellen. Wenn wir den heimischen Wohnungsmarkt beispielsweise mit Frankreich vergleichen, so liegen wir deutlich zurück. Eigentlich müssten wir hier 400 000 Wohnungen im Jahr fertigstellen, um den Bedarf zu decken. Letztendlich hat man 2016 nur etwas mehr als 250 000 Einheiten geschaffen.

Eichwald – Wichtig sind aber auch die Details hinter den Zahlen: Die Genehmigungen von Einfamilienhäuser gehen vielleicht zurück – die der Mehrfamilieneinheiten eher nicht. Daher ist erst zu prüfen, wie sich die Zahl der Wohneinheiten insgesamt entwickelt.

Glaswelt – Haben sich die deutschen Fensterbauer an den internationalen Markt angepasst? Können Sie den Eindruck bestätigen, dass es auf deutscher Seite etwas ruhiger geworden ist in Bezug auf das Feindbild Nr. 1, den polnischen Billig-anbieter? Liegt das an der guten Auftragslage?

Eichwald – Tatsächlich haben sich die Verarbeiter in Deutschland mittlerweile auf diese neue Wettbewerbssituation eingestellt und Antworten gefunden. Dazu kommt, dass die osteuropäischen Anbieter mit der hohen Serviceorientierung und dem entsprechenden Qualitätsniveau hier in Deutschland vielleicht etwas mehr Probleme haben als in anderen Exportländern. Die deutschen Verarbeiter setzen mehr und mehr auf ihre Leistungsmerkmale und fahren gezielter ihre Differenzierungsstrategie. Das trifft vor allem auf die mittleren und größeren Betriebe zu.

Glaswelt – Wie viel Sorgen bereitet Ihnen der Brexit? Wie steht Veka im europäischen Ausland da?

Hartleif – Der britische Markt – in dem wir Marktführer sind – zeigt eine stabile Seitwärtsbewegung, aktuell mit leicht negativen Tendenzen. Und die nächsten Jahre werden sicher nicht einfacher. Man muss dort mit Verwerfungen im Markt rechnen, wie verstärkten Konzentrationsprozessen auf der Anbieter- und Verarbeiterseite. Für uns ist der Markt auf den britischen Inseln aktuell die Nummer drei in Europa, in der Binnenbetrachtung sogar noch vor dem polnischen Markt. Langfristig glauben wir an ein weiteres Wachstum dort.

Eichwald – Betrachten wir den gesamten europäischen Markt, so sind wir positiv gestimmt, zumal sich kriselnde Länder wie Frankreich und Spanien wieder stabilisiert haben. Bei den Benelux-Ländern entwickeln sich insbesondere die Niederlande sehr gut.

Glaswelt – Wie haben sich in den letzten beiden Jahren für Sie die Märkte in Russland und der Ukraine entwickelt?

Hartleif – Die Talsohle scheint in beiden Märkten durchschritten und man sieht eine leichte Erholung – auch dank eines für uns günstigeren Wechselkurses. Allerdings ist die neue Ausgangssituation auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Unsere Produktionsgesellschaft bei Kiew war angesichts der politischen Instabilität natürlich eine Investition, auf die besonderes Augenmerk fiel. Wenn sich der Markt nun tatsächlich weiter erholen sollte, sind wir mit dem Standort sehr gut aufgestellt. Gleiches gilt natürlich für den russischen Markt. Auch hier sehen wir positive Tendenzen, obwohl der Markt, in unserer Einschätzung, nicht mehr zu seiner alten Bedeutung von vor der Krise zurückkehren wird.

Glaswelt – Die USA waren zuletzt Ihr zweitstärkster Markt. Sind sie das immer noch? Spüren Sie einen neuen, einen veränderten Wind im amerikanischen Markt, seit Trump Präsident ist?

Hartleif – Im Fokus der Regierung dort ist die Schaffung amerikanischer Arbeitsplätze. Andererseits stellen wir auch fest, dass es Gebiete gibt, in denen es schon jetzt schwierig ist, die Stellen zu besetzen. Die aktuell vorhandene Dynamik stammt aus den letzten Jahren, als sich der Markt bereits erholt hatte. Was uns betrifft: Wir wollen dort weiter wachsen, tendenziell natürlich auch über dem Durchschnitt.

Glaswelt – Haben Sie neue Märkte im Visier?

Hartleif – Indien ist einerseits ein sehr spannender, aber auch ein sehr preissensibler Wachstumsmarkt, in dem das Kunststofffenster noch einen geringen Marktanteil hat. Wir sind dort schon seit einiger Zeit unterwegs, mit mäßigem Erfolg, wie man ehrlicherweise eingestehen muss. Wir wollen uns dort neu aufstellen, denn um weiter Markt zu machen muss man vor Ort sein und auch selbst dort extrudieren.

Glaswelt – Welche Ziele haben Sie für die Gruppe?

Hartleif – Wir haben für uns die Strategie 2020 definiert. Über viele Jahre war die regionale Diversifikation der Wachstumsbringer für uns. Dahinter steckt die Idee, dass wir das, was wir hier im Kerngeschäft machen, in die Welt hinaustragen und neue Märkte erschließen. Jetzt wollen wir diese Wachstumspolitik breiter aufstellen, neue Kundengruppen stärker für uns interessieren und an uns binden. Das heißt, dass wir neben dem reinen Profilsystem weitere für den Fensterbauer interessante Mehrwerte schaffen wollen, die über das reine Produkt hinausgehen. Was wir damit meinen ist, z. B. eine intelligente Prozessunterstützung mit IPS, aber auch Themen wie Steuerungsthematiken im Bereich der Automation oder das Thema Planung und BIM. Die Digitalisierung wird dabei auf vielfältige Weise als Chance ergriffen.

Glaswelt – Welche konkreten Ziele haben Sie in dieser Strategie 2020 verkündet?

Hartleif – Ganz konkret sprechen wir dabei von Zielen in den Bereichen Ertragskraft, Wachstum und Kundenbindung. Darüber hinaus haben wir auch ein Maßnahmenbündel definiert, mit dem wir diese Ziele erreichen wollen. Im Bereich Wachstum haben wir einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro für die Gruppe im Jahr 2020 als Ziel festgelegt. Wir streben eine zweistellige EBITDA-Marge an und wollen in allen Märkten und Geschäftsbereichen, in denen wir aktiv sind, einer der beiden führenden Anbieter sein. Um diese Vorgaben zu erreichen, werden wir in den kommenden Jahren viel investieren und gemeinsam mit unseren motivierten Mitarbeitern diese Ziele angehen.

Glaswelt – Der langjährige Vorsitzende der Gealan Geschäftsführung, Jürgen Küspert, hat in der ersten Jahreshälfte dem Unternehmen den Rücken gekehrt. Waren Sie überrascht von seiner Entscheidung?

Hartleif – Die Ankündigung von Jürgen Küspert, den Vertrag nicht verlängern zu wollen, kam für uns tatsächlich etwas überraschend. Er hat diese Ankündigung allerdings fairerweise schon früh gemacht, sodass wir die notwendigen Prozesse für eine saubere interne Nachfolgelösung anstoßen konnten.

Glaswelt – Wie hat sich das Miteinander mit Gealan, die Zwei-Marken-Strategie, entwickelt?

Eichwald – Gealan ist eine starke solide Marke und hat für sich Wachstum generieren können mit Zugewinnen auch in neuen Märkten. Gealan verfügt über ein eigenes USP, eigenes Branding und eigene Differenzierungsmerkmale gegenüber anderen Systemhäusern – und das soll auch so bleiben. Auf der Innovationsseite und im Einkauf werden natürlich Synergien mit Veka genutzt. Dazu kann man sagen, dass die Zusammenarbeit wirklich gut ist. Man befruchtet sich gegenseitig mit anderen Sichtweisen und erweitert so den eigenen Horizont.

Glaswelt – Können Sie Ihre Ausbildungsplätze und Stellenangebote mit qualifiziertem Personal besetzen? Was sind hier Ihre Erfolgsrezepte – schließlich ist im münsterländischen Raum auch nicht unbegrenzt Personal verfügbar.

Hartleif – Es ist schon eine Herausforderung, für bestimmte Ausbildungsplätze Personal zu bekommen. Wir versuchen, das Berufsbild entsprechend interessant zu gestalten, in dem wir auch die Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Der Kampf um die Talente läuft, wir investieren in viele Bereiche und verbessern uns kontinuierlich, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

Glaswelt – Herr Hartleif, Sie sind seit einem Jahr wieder Präsident der EPPA in Brüssel. Können Sie bitte kurz skizzieren, welche Aufgaben die EPPA sich gestellt hat und welche Aufgaben insbesondere Sie als Präsident haben?

Hartleif –Ursprung der EPPA war die gemeinsame Vertretung der Interessen der PVC-Profilhersteller in Europa im Rahmen von VinylPlus, der europäischen PVC Initiative für Nachhaltigkeit. Dabei war und ist für uns vor allem das Thema Recycling von Bedeutung und hier insbesondere der Aufbau von Logistik und Recyclingkapazitäten, aber auch die Qualität des Recyclates. Hier arbeiten wir daran, das Rewindo-Prinzip europaweit auszubauen, wonach alle beteiligten Profilhersteller sich auch für den Wiedereinsatz der Recyclate verpflichten. Seit einiger Zeit kommen immer weitere Aufgabenfelder hinzu, in denen sich die Profilindustrie europäisch aufstellen will, z. B. Standards und Gütesicherung. So gibt es zum Beispiel heute in vielen Ländern unterschiedliche Prüfstandards für die Gütesicherung und eigene Prüfinstitute. Das ist sehr teuer und ineffizient, bringt die Gütesicherung qualitativ aber nicht weiter. Hier streben wir vereinheitlichte Lösungen an.

Glaswelt – Sie wollen ein neues Werk für den Bereich VTS – „Veka Technologie Service“ – im Gewerbegebiet Ostheide errichten. Wie sind hier Ihre Pläne? Geht es hier ausschließlich um die Kaschierung?

Hartleif – VTS ist als Entwicklungs- und Forschungsunternehmen ausgegründet worden – als Schwesterunternehmen neben der Veka AG. VTS hat für Veka die Oberflächentechnologie Spectral entwickelt und zur Serienreife gebracht. Um das eigentliche Produkt, die Folie mit der besonderen Beschichtung, weiterzuentwickeln und auch die benötigten Produktionskapazitäten aufzubauen, planen wir seit Längerem den Bau einer eigenen Produktionsstätte. Die Stadt Sendenhorst hat es uns ermöglicht, hier ganz in der Nähe eine Fläche zu bebauen – dort errichtet die VTS nun eine Folienproduktion. Das Werk soll nächstes Jahr stehen und die Anlage wird planmäßig in der zweiten Jahreshälfte produktiv sein.

Glaswelt – Und die Folie Spectral entwickelt sich für Sie positiv?

Hartleif – Wir haben momentan drei ultramatte Farbtöne erfolgreich am Markt platziert. Gleichzeitig entwickeln wir aber weitere Farben und Lackmischungen. Auf lange Sicht sind alle Farben und unterschiedlichste Effekte machbar. Es sind eine Menge Ideen vorhanden, die es nach Fertigstellung des Werkes umzusetzen gilt. Momentan würden wir gerne mehr machen, aber bis zum Start der Produktion in Sendenhorst müssen wir uns mit den vorhandenen Möglichkeiten arrangieren.

Glaswelt – Wie hoch ist momentan bei Ihnen der Marktanteil an farbigen Profilen?

Hartleif – Die Farbanteile sind immer noch steigend und von Land zu Land und Region zu Region sehr unterschiedlich. In Deutschland liegt der Farbanteil bei rund 42 % und in den Exportmärkten kumuliert bei 30 %, sodass jedes dritte Profil, das Veka verlässt, farbig ist.

Glaswelt – Wie hoch ist in Deutschland der Anteil an PVC-Profilen mit Aluschalen?

Hartleif – Relativ gering, deutlich unter 5 % auf jeden Fall.

Glaswelt – Kommen wir zu Ihren Systemangebot. Die Softline-Palette wurde kürzlich durch ein schlankeres 76 mm System ergänzt. Schlägt es die Brücke, oder werden Sie mittelfristig auch das schlanke 70er Profil aus dem Programm nehmen? Kommt es also auch zu einer Bereinigung des Profilangebotes?

Hartleif – Der Trend geht in Richtung bautiefere Systeme. Insofern kann es durchaus sein, dass das 70er Profil auf lange Sicht aus dem Programm genommen wird. Hierzu gibt es aber noch keinen Fahrplan.

Glaswelt – Ist das neue System bereits verfügbar? Was zeichnet das neue System aus?

Marketingleiter Jürgen Herbe – Seit Oktober können die Veka Kunden das System bestellen. Ein Vorteil von Softline 76 ist die hohe Kompatibilität mit bestehenden Systemplattformen – das stellt eine große Komplexitätsreduzierung für den Kunden dar. Auch die Verarbeitungsparameter sind weitestgehend gleich zu den anderen Profilkonstruktionen. Die Anlagen müssen also nicht besonders angepasst werden. Das bedeutet: Mit einem bisschen mehr Aufwand schafft der Veka Partner sich eine weitere attraktive Option für das mittlere Marktsegment.

Glaswelt – Ihr Kastenfenstersystem Softline 70 MB kann ja praktisch als Spielwiese betrieben werden, das der Verarbeiter mit zahlreichen Mehrwerten aufladen könnte. Wie kommt die Multibox bei den Verarbeitern an?

Hartleif – Die Multibox bietet für viele Problemstellungen Lösungsmöglichkeiten. Verarbeiter greifen diese gerne auf und setzen sich mit der MB auseinander. Im Moment sehen wir allerdings noch ein kleines Marktsegment. Wir haben aber, was die relativ teuren Komponenten und Steuerungselemente angeht, deutliche Fortschritte erzielt und zeigen im nächsten Jahr eine ausgereiftere sowie deutlich einfachere Lösung. Es ist uns gelungen, die Anzahl der Schnittstellen zu reduzieren und die Anschlüsse einfacher zu machen. Wir wollen mit solchen Lösungen natürlich auch bei den Planungsbüros und Architekten verstärkt ins Gespräch kommen.

Glaswelt – Offensichtlich wollen Sie an vielen Punkten den Planer mit Veka Lösungen vertraut machen. Man könnte jetzt ketzerisch fragen: Trauen Sie dem Verarbeiter die Architektenberatung nicht mehr zu?

Hartleif – Doch, das tun wir schon. Wir sind aber nun mal ein Systemgeber, und Verarbeiter wie Planer greifen auf viele Daten von uns zu. Wir machen uns also Gedanken, wie wir die Durchgängigkeit relevanter Daten gewährleisten und gleichzeitig zusätzlichen Nutzen schaffen können. Dazu gehört z. B. auch die Fähigkeit, BIM zu unterstützen, was wir heute schon mit unserem Planungstool WinDoPlan können (Anm. d. Red.: siehe Kastentext). Wir wollen den Verarbeiter dabei nicht übergehen, sondern unser Bestreben ist es, das qualifizierte Nachfrage möglichst bei unserem Verarbeiterpartner ankommt.

Glaswelt – Inwieweit können Sie das Thema Sicherheit bei Ihren Produkten berücksichtigen?

Hartleif – Wir überlegen tatsächlich, wie die Einbruchhemmung besser in ein Fenster integriert werden kann. Da arbeiten wir intensiv an einer smarten Lösung, über die wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr verraten möchten.

Glaswelt – Direkte Lüftung über das Profil scheint sich im Markt als mögliche Variante eines Lüftungssystems zu etablieren. Planen Sie in dieser Hinsicht ein eigenes Profil mit integriertem System?

Hartleif – In der Gruppe hat die Gealan ja schon seit langer Zeit Lösungen im Programm. Gemeinsam werden wir auch in diesem Entwicklungsfeld neue Ansätze verfolgen.

Glaswelt – Meine Herren, herzlichen Dank für das Gespräch.—

Das Gespräch führten Chefredakteur Daniel Mund und Camillo Kluge.

Veka launcht neues 76er Profilsystem

Seine Softline-Systemplattform hat Veka jüngst um ein neues Profil mit 76 mm Bautiefe erweitert – es soll konstruktiv eine Brücke schlagen zwischen den 70 und 82 mm Bautiefen des Hauses und kann Glasstärken von 18 bis 48 mm Dicke aufnehmen. Das neue System überzeuge mit Uf-Werten von 1,1 W/(m²K) in der Mitteldichtungs- und 1,2 W/(m²K) in der Anschlagdichtungs-Variante. Zur energetischen Performance tragen der tiefe Glaseinstand (20 mm) und die Glasfalzhöhe (28 mm) sowie das optimierte Dichtungssystem und die verbesserte Falzauslegung im Mittelbereich bei. Darüber hinaus lag den Entwicklern eine größtmögliche Kompatibilität am Herzen: Verarbeiter können die gleichen Glasleisten und Stahlarmierungen wie im 82-mm-Schwesterprofil verwenden. Und sowohl das Anschlag- wie auch das Mitteldichtungssystem kommt mit nur einem Flügelprofil aus. „Mit nur wenigen neuen Teilen bieten wir ein komplett neues System. Auch hier macht sich unsere Plattformstrategie bezahlt, mit der wir hohe Systemkompatibilität erreichen“, erläutert Hermann Schmitz, Leiter Anwendungstechnik bei Veka. Das Qualitätsversprechen bleibt hoch: Der Systemgeber stellt auch bei diesem System ausschließlich Qualitätsprofile der Klasse A (nach DIN EN 12608) her. Das Profil eröffnet mit über 50 Dekorfolien und Aluminium-Vorsatzblenden vielfältige Gestaltungsoptionen. Ebenfalls möglich ist die Profilausführung mit grauem Trägermaterial und den Spectral-Oberflächen.

Was ist WinDoPlan?

Schon mehr als 900 registrierte Nutzer arbeiten mit WinDoPlan, dem Online-Werkzeug für die Planung von Fenstern und Türen, das im vergangenen Herbst eingeführt wurde. Die Software verbindet die Vorteile aller bisherigen Veka-Services zu einem effizienten Planungsinstrument. Mit der Freischaltung weiterer wichtiger Funktionen stelle man jetzt als Erster in der Branche eine BIM-Erweiterung und ein integriertes 3-D-Modul zur Verfügung: Alle relevanten Bauwerksdaten werden mit Hilfe einer Software erfasst, sodass ein virtuelles Modell entsteht. Die Synchronisation ermöglicht allen Beteiligten die unmittelbare Verfügbarkeit aller aktuellen Daten. Dadurch wird nicht nur die Planung und Ausführung inklusive sämtlicher Änderungsschritte, sondern auch die Bewirtschaftung des Gebäudes deutlich erleichtert und optimiert. In Deutschland ist vorgesehen, dass öffentliche Ausschreibungen ab fünf Millionen Euro in Zukunft nur noch auf BIM-Ebene erfolgen sollen. Mit Hilfe von WinDoPlan und der neuen BIM-Erweiterung können sich Fensterfachbetriebe, Architekten und Planer schon jetzt auf diesen Standard vorbereiten – ein handfester Vorteil nicht nur im Kontakt mit der öffentlichen Hand, denn auch auf Seiten der gewerblichen und privaten Auftraggeber ist mit einer raschen Zunahme von BIM-gestützten Projekten zu rechnen. Zentraler Bestandteil ist das Modul zum Generieren von 3-D-Bauteilen, mit dem sich auf Basis einer Elementkonfiguration ein vollständiges 3-D-Modell inklusive aller Dichtungen, Verstärkungen, Bohrungen und weiterer Details erzeugen lässt. Das Modul erlaubt es darüber hinaus, hochwertige räumliche Ansichten des Elements zu generieren, die für aussagekräftige Präsentationen genutzt werden können. Ein weiteres Modul bewerkstelligt den Export der Konfigurationsdaten im IFC Format, einem der wichtigsten Austauschformate für BIM-fähige Programmpakete. Neu ist außerdem ein Add-in zur komfortablen Anbindung der verbreiteten BIM-Software Revit an WinDoPlan. Das Modul erlaubt es, hochwertige räumliche Ansichten des Elements zu generieren, die für aussagekräftige Präsentationen genutzt werden können.

www.veka.de

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