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GLASWELT vor Ort

"Gebäude-Effizienz ist die zweite Säule der Energiewende"

Experten aus aller Welt zeigten die enormen Einsparpotenziale etwa durch zertifizierte Fenster, Dämmsysteme oder Lüftungsanlagen und veranschaulichten zugleich deren Einsatz in der Praxis. In den Vorträgen am 17. und 18. April wurde auf diese Weise deutlich, wie wichtig ein durchdachtes und konsequentes Handeln im Gebäudesektor für die Energiewende ist.

"Die Investitionskosten für verbesserte Effizienz bei ohnehin benötigten Bauteilen sind heute außerordentlich gering, die Kostendifferenz wird über die eingesparten Energiekosten mehr als ausgeglichen", sagte Prof. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts. Für den Nutzer sei die Verwendung von Passivhaus-Komponenten daher auch aus ökonomische Sicht ein Gewinn. Dank des breiter werdenden Angebots am Markt gebe es außerdem kaum noch Beschränkungen bei der planerischen und architektonischen Umsetzung.

Um die Kombination von Effizienz und Erneuerbaren Energieen voranzutreiben, hat das Passivhaus Institut neue Klassen der Zertifizierung entwickelt – neben dem "Passivhaus Classic" gibt es ab sofort das "Passivhaus Plus" und das "Passivhaus Premium", bei denen jeweils auch die Energiegewinne am Gebäude, etwa durch Photovoltaik auf dem Dach, nach klar definierten Kriterien berücksichtigt werden. Eingeführt werden diese Passivhaus-Klassen mit der neuen Version des Planungstools PHPP (Passivhaus-Projektierungspaket), das auf der Tagung in Leipzig vorgestellt wurde.

Zu den weiteren Schwerpunkten im Vortragsprogramm zählten bereits gebaute Projekte, die beispielhaft für die Möglichkeiten bei der Umsetzung stehen.

Im Rahmen des EuroPHit-Projekts wurde in Leipzig auch ein "Component Award" für hochwertige Fenster für die Gebäudesanierung vergeben. Die ausgezeichneten Produkte, ebenso wie viele weitere Passivhaus-Komponenten, wurden parallel in einer begleitenden Fach-Ausstellung präsentiert.

Die Gewinner des ersten Preises des Component Awards für Passivhaus-Fenster teilen sich das „System Connecta“ von Optiwin und das „Smartwin Compact S“ von Lorber / Pro Passivhausfenster. Die besondere Herausforderung des Wettbewerbs lag in der vom Produkt zu erfüllenden Flexibilität – da Sanierungen in der Praxis oft schrittweise erfolgen, wurden Lösungen gesucht, die sowohl in einer Übergangszeit ohne Fassadendämmung als auch nach Abschluss der Renovierungsarbeiten gute Resultate liefern. Franz Freundorfer von smartwin: "Bisher war die Jalousie untrennbar mit der Isolierglasscheibe verbunden. Beim Defekt der Jalousie musste die gesamte Scheibe getauscht werden. So etwas ist mit unseren Grundsätzen nicht vereinbar."

Die GLASWELT wird in Ihrem Top-Thema in der Juliausgabe ausführlich die Gewinner des Component Award vorstellen.

www.passivhaustagung.de