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F. G. Conzen Glas aus Düsseldorf

“Wir lernen permanent dazu“

„Zu unseren Arbeitsschwerpunkten zählen neben Interieurgläsern der konstruktive Glasbau, die Montage von großen, schweren Gläsern sowie Reparaturverglasungen von Hightech- und von Structural Glazing-Fassaden“, so Geschäftsführer Ralph Icks. Mit Objektfassaden habe Conzen Glas über 30 Jahre Erfahrung. Daher sei man bestens gerüstet, um Montagen sowie Reparaturen an sehr komplexen Glasfassadensystemen durchzuführen.

Ralph Icks: „Der Einbau von großen Glaselementen ist anspruchsvoll. Oft müssen diese Gläser komplexe Anforderungen erfüllen, z.B. Lastabtragung für andere Bauelemente, Betretbarkeit oder Absturzsicherheit.“ Dies führe bei den immer größeren Scheibenformaten zu entsprechenden Glasdicken, wodurch die Glasgewichte ständig steigen. Das fordere von den Monteuren, außer dem Fachwissen über den Umgang mit Glas, auch eine umfassende Kenntnis im Umgang mit unterschiedlichen Hebegeräten und Manipulations­hilfen, um diese Scheiben sicher montieren zu können. Icks: „Nach und nach haben wir uns deshalb einen Pool an Hebegeräten aufgebaut. Um die Geräte besser auszulasten, vermieten wir sie auch. Kollegen aus der Branche können ­diese mit oder ohne Monteure bei uns anfordern.“

Nischen als Chance sehen

Durch den Einsatz von industriell vorgefertigten Glaselementen sei der Wertschöpfungsbereich des Glasers am Ende der produktionstechnischen und handwerklichen Wertschöpfungskette traditionell eher begrenzt, so der Geschäftsführer. „Ich wollte unser Arbeitsfeld ausbauen und die Komfortzone des ‚einfachen Einsetzens‘ von Glas als ausfachendes Element verlassen. So kamen wir zum konstruktiven Glaseinsatz und zu geklebten Systemen und Anwendungen.“

Bestärkt hätten ihn darin auch die Planer und Architekten, die häufig eine mechanische Glashalterung aus optischen Gründen nicht wünschen.

„Der Glasbau ist auch deshalb interessant, weil wir mit Leuten in Kontakt kommen, die einen weiteren Planungshorizont haben. Deshalb arbeite ich gerne mit Architekten, denn die bringen neue Ideen mit. Wir sehen es als Chance an, solche Ideen weg vom Standard, aufzugreifen und umzusetzen. So können wir auch unser Angebotsspektrum durch Sonderkonstruktionen und geklebte Systeme erweitern. Darüber hinaus ergeben sich auch technische Vorteile.“ Vor allem die zwängungsfreie Lagerung der Gläser werde mit statischen Verklebungen optimal gelöst.

Wenn ein Verarbeiter sein Angebot um statisch wirksame Verklebungen ausweiten wolle, komme er jedoch an Weiterbildungsmaßnahmen und an Produktschulungen durch die Klebstoffhersteller nicht vorbei, so Icks. Learning by doing funktioniere schon alleine aus Gründen der Gewährleistung nicht.

Keine Angst vor Einzelfallzulassungen

Bei geklebten und bei Sonderkonstruktionen scheue der Fachmann auch nicht, die häufig von den Behörden geforderten Einzelfallzulassungen zu beantragen. „Die Einzelfallzulassung sehe ich als Chance, interessante Aufträge zu bearbeiten. Dazu kommt, dass es bei diesen Projekten weniger Wettbewerber gibt. Aufgrund unserer Projekte aus den letzten Jahren besitzen wir für eine ganze Reihe von zustimmungspflichtigen Bauteilen die nötigen Prüfzeugnisse“, so der Glasfachmann.

Darüber hinaus könne sein Unternehmen heute oftmals auf bereits bestehende Zulassungen aufbauen.

Wichtig ist bei Sonderkonstruktionen die ­enge Zusammenarbeit mit dem Planer oder Architekten sowie den Ingenieuren und Statikern. Diese beginne idealerweise bereits im frühen Projektstadium. Auch sei oft die projektbezogene Kooperation mit weiteren Verglasungspartnern sinnvoll. „Wenn wir solche Aufträge bearbeiten, kaufen wir uns wenn nötig die Ingenieursleistungen ein, z.B. bei der statischen Berechnung. Das gleiche gilt für die Werkplanung, die für uns ein Zeichenbüro übernimmt.“

Wachstumsmarkt Interieurglas

Glas als statisch wirksames Bauteil liege nicht nur in der Fassade im Trend, dies gelte auch für Glassysteme für Innenräume. Auch hierfür bietet Conzen Glas eine Vielzahl an Interieurgläsern an. Besucht man die Niederlassung in der Völkinger Straße in Düsseldort, findet man bei dem Dorma Systempartner eine schöne und großzügig ausgestattete Ausstellung. Dort werden neben den vielfältigen Interieurgläsern auch die unterschiedlichsten Glasbeschläge präsentiert sowie gebaute Anwendungsbeispiele von Trennwänden, Ganzglassystemen und Duschen.

„Unser Leistungsspektrum reicht von der Herstellung von Glasmöbeln, Ganzglasschiebewänden über Brandschutz-, und Spezialverglasungen bis hin zu Glasduschen. Wir haben in Düsseldorf bereits einige Hundert Bäder und WCs mit verglasten Trennwänden ausgestattet.“

Die Verarbeitung von Interieurglas habe den Anteil der Fassaden- und Fensterverglasungen in den letzten zehn Jahren anteilig abgelöst.

Bei Conzen Glas legt man großen Wert auf die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter, etwa durch Schulungen bei Dorma oder bei Pauli & Sohn. Nur so können man gewährleisten, dass die teils komplexen Konstruktionen und Systeme fachgerecht und effizient verarbeitet und montiert werden.

Die Mitarbeiter sind in den Augen von Icks auch Visitenkarte der Firma, die das Unternehmen nach außen präsentieren. Die bereitgestellte Arbeitskleidung trägt deshalb den Namen des Mitarbeiters, der so als persönlicher Ansprechpartner für den Kunden auftritt.

Auf die Frage der GLASWELT nach seinen Zielen für das Jahr 2012 erklärt Geschäftsführer Ralph Icks: „Wir möchten den spannenden Bereich der Sonderkon­struktionen für Fassaden und Interieur weiter ausbauen und würden uns freuen, noch mehr Planer und Architekten bei der Realisierung ihrer Ideen im Bereich Glasbau unterstützen zu dürfen.“ —

Matthias Rehberger