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Henze-Glas aus Hörden

Darf ein bisschen mehr sein?

Als eines der Messehighlights der glasstec 2010 erregte in Düsseldorf eine 3-fach-Isolierglas-Scheibe aus Floatglas im Format 18 x 3,30 m (Länge x Höhe) mit einem Gewicht von 4,45 t höchste Aufmerksamkeit bei den Besuchern. Obwohl großformatige Isolierglas-Scheiben für den erfahrenen Spezialisten Henze-Glas seit Jahren zu den täglichen Aufgaben gehören, sprengte die jüngste Entwicklung alle technischen und logistischen Dimensionen.

Nicht ohne Stolz berichtete Geschäftsführer Dietmar Henze von den besonderen Herausforderungen, die die Mitarbeiter seines Unternehmens mit Bravour über viele Wochen gemeistert hätten: „Wir wollten etwas Besonderes machen und zeigen, was man als mittelständisches Unternehmen leisten kann. Gerade mit Maxiformaten haben wir in den letzten Jahren einige Erfahrung gesammelt und die entsprechenden Fähigkeiten für die Produktion sowie für den Transport und die Mon­tage erworben. Mit solchen außergewöhnlichen ­Spezial-Produkten wollen wir die Zukunft unseres Unternehmens sichern.“

Allein die Beschaffung der extrem langen Floatgläser sei nicht einfach gewesen, erläuterte der stellvertretende Geschäftsführer Matthias Zander: „Eine Glashütte zu finden, die sich zutraut, qualitativ hochwertige 18 m lange Floatgläser in einem Stück, ohne Stoß und Ansatz zu produzieren, war nicht leicht. Dazu mussten wir sehr intensive Überzeugungsarbeit leisten. Doch wir haben es geschafft, und das Ergebnis hat dann alle überzeugt.“

Henze-Glas beschäftigt 45 Mitarbeiter und vier Auszubildende und fertigt vorwiegend Sonnen-, Wärme- und Schallschutzgläser sowie Sicherheitsglas (ESG und VSG). Daüber hinaus bietet Henze-Glas eine Reihe von Ganzglasveredlungen an sowie Interieurglasanwendungen (z.B. Glasduschen, Möbel, etc.).

Überformate als Marktnische

Im Jahr 2005 produzierte das Unternehmen die erste Scheibe im Format 9000 x 3210 mm. Bei solch extrem großen Isolierglas-Einheiten, so Dietmar Henze, sei die detaillierte, präzise Planung eines jeden Handgriffs die unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen. Der Transport der fertigen Isolierglas-Elemente muss mit Spezial-Fahrzeugen erfolgen.

Deshalb biete das Unternehmen neben der Fertigung von ISO-Einheiten, insbesondere bei Maxischeiben, alles aus einer Hand an. Dazu zählt neben der kompletten Logistik mit eigenen Transportern auch die fachgerechte Montage der Scheiben am Bestimmungsort durch speziell geschulte Mitarbeiter.

Fassadenhersteller, Metallbau-Betriebe, sowie andere ISO-Hersteller, wüssten das zu schätzen, so Henze, der auch als Lieferant für seine Kollegen fungiert. Neben Riesenscheiben bieten die Glasprofis aus Hörden auch das gesamte Isolierglas-Spektrum der Uniglas-Marken an.

Der Aufwand hat sich gelohnt

„Auf der glasstec habe ich verschiedene Stimmen gehört“, so der Geschäftsführer gegenüber der GLASWELT, „beigeisterte und skeptische, die fragten, warum machen die das. Nun, wir haben uns gedacht, über 6-Meter-ISO-Scheiben spricht man, neun Meter sind etwas Besonderes, aber wir wollten mehr. Und so haben wir noch einen draufgesetzt und herausgekommen ist mit drei mal sechs Metern unsere Rekordscheibe im 3-fach-Aufbau.“

Angesichts der großen Beachtung, die die außergewöhnlich dimensionierte Scheibe in Düsseldorf nicht nur bei den Kollegen aus der Glasbranche sondern auch bei Architekten und Planern erfuhr, könne er sich vielleicht schon bald auf neue, herausragende Projekte freuen, so der Geschäftsführer.

Nun gelte es, die gestalterischen Anwendungen solcher Gläser für großflächige, durchgängige Glasfassaden auszuloten. Die Grenzen des Realisierbaren wurden durch diese Innovation deutlich erweitert und gezeigt, was heute machbar ist. Lassen wir uns überraschen, was noch von Henze-Glas kommt. —

Matthias Rehberger

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