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BF und GMI Jahrestagung in Potsdam: "Ohne Glas geht nichts"

Am 15. und 16. April trafen sich die Mitglieder des Bundesverbands Flachglas und der RAL-Gütegemeinschaft Mehrscheibenisolierglas wieder gemeinsam zur ihren Jahrestagungen. Diesmal waren es mit 150 Teilnehmern fast doppelt so viele Besucher als 2009.

BF-Geschäftsführer Jochen Grönegras (li.) und Verbandspräsident Thomas Dreisbusch freuten sich über die Verdopplung der Teilnehmerzahl. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
BF-Geschäftsführer Jochen Grönegras (li.) und Verbandspräsident Thomas Dreisbusch freuten sich über die Verdopplung der Teilnehmerzahl. - Matthias Rehberger, GLASWELT
In Potsdam konnte Verbandspräsident Thomas Dreisbusch ein gut gelauntes Publikum begrüßen. Diemal waren mit 150 Teilnehmern fast doppelt so viele Besucher wie im Vorjahr der Einladung zur Jahrestagung des Bundeserbands Flachglas und der RAL-Gütegemeinschaft Mehrscheibenisolierglas gefolgt.

Eine starke Branchenvertretung
Dies zeige, so Dreisbusch, dass man auf dem richtigen Weg sei und der Verband seine Hausaufgaben gemacht hätte. Insbesondere in Sachen Lobbyarbeit, bei der man eng mit dem Verbands der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. (VFF) zusammenarbeite, konnte man im vergangenen Jahr gleich bei zwei Punkten erfolgreich in die EnEV eingreifen. Dabei sei verhindert worden, dass bei der Verschärfung des Regelwerks die Verkleinerung der Scheibenformate mit eingeflossen sei.

Reges Treiben herrschte in den Konferenzpausen im Foyer, hier im Bild diskutieren (v.l.) Jürgen Halbmeyer, Aribert Preussinger, Hans-Joachim Arnold und Bernd Kramer. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Reges Treiben herrschte in den Konferenzpausen im Foyer, hier im Bild diskutieren (v.l.) Jürgen Halbmeyer, Aribert Preussinger, Hans-Joachim Arnold und Bernd Kramer. - Matthias Rehberger, GLASWELT
Der Bundesverband Flachglas repräsentiere einen Großteil der Flachglasbranche in Deutschland. Diese umfasst nach Aussagen des Verbands rund 25.000 Beschäftigte und erreiche jährlich einen Umsatz von rund 2, Mrd. Euro. Man sei stolz darauf, dass man hierzulande 100 Prozent der Glasbeschichter als Mitglieder besitze; und bei Isolierglas, VSG und ESG seinen es immerhin jeweils über 80 Prozent.

Positive Aussichten
„Ohne Glas geht nichts“, mit diesen Worten eröffnete Prof. Peter Braun seinen Vortrag „Energieeffizientes Bauen und Sanieren mit Glas“. Braun, zu dessen Arbeitsschwerpunkten Energieeffizienz und Bauen mit Glas zählen, ist von der HafenCity Universität Hamburg, wo er als Professor für „Gebäudetechnik und Solares Bauen“ tätig ist. Positiv für die Branche sei, dass nicht nur im Neubau sondern auch bei der Bestandssanierung immer mehr Glas zum Einsatz käme.

Die Vorstände des Bundesverbands Flachglas und der Gütegemeinschaft Mehrscheibenisolierglas. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Die Vorstände des Bundesverbands Flachglas und der Gütegemeinschaft Mehrscheibenisolierglas. - Matthias Rehberger, GLASWELT
Gerade bei der Sanierung sei es nach seinen Worten nötig, mehr Glas zu verwenden, um den Wohnkomfort zu erhöhen. Gerade Gebäude aus der Nachkriegszeit besäßen oft eine sehr geringen Glasanteil. Im Falle von (energetischen) Sanierungen lohne es sich, die Glasflächenanteile der Fassaden zu erhöhen, um mehr Licht ins Gebäude zu holen. Damit lasse sich die Wohnqualität deutlich erhöhen.

Unkenntnis von Seiten der Planer
Er bemängelte allerdings auch, das häufig bei der Erhöhung des Glasanteils sowie bei der Konzeption von Vollglasfassaden aus Unkenntnis auf Seiten der Planer unnötige Fehler gemacht würden, die dann mit viel Technik gezügelt werden müssten. „Ich betreibe viel Ausbildungs- und Weiterbildung von Planern und Architekten und bin häufig über die Unkenntnis der Teilnehmenden erschreckt. Hier fehlen leider häufig auch die einfachsten Grundlagen.

Nach seiner Meinung würde künftig nicht nur mehr Glas eingesetzt werden. Die Fassaden werden multifunktional und verlangten nach komplexeren Glasprodukten.

Auch werde der Einsatz von Photovoltaik und Solarthermie in der Fassade deutlich zunehmen. Dies mache auch hinsichtlich der steigenden Energiepreise Sinn. „Statt totem Granit in der Fassade, sollten wir dort mehr Glas zur Energiegewinnung einsetzen.“ Dabei könnte gerade auch gerade der Teil der Fassade zur Stromgewinnung eingesetzt werden, wo keine Fenster sitzen, wie beispielweise Brüstungsbereiche u.ä.

Das 0-Energiehaus kommt
Referent Prof. Peter Braun von der HafenCity Universität Hamburg, setzt seine Arbeitsschwerpunkte auf Energieeffizienz und Bauen mit Glas. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Referent Prof. Peter Braun von der HafenCity Universität Hamburg, setzt seine Arbeitsschwerpunkte auf Energieeffizienz und Bauen mit Glas. - Matthias Rehberger, GLASWELT
 Die Tendenz geht, auch bei den Regelwerken, hin zum 0-Energiehaus oder besser gesagt zu 0-Emmissionen. Gerade was die Sanierung angeht, herrsche leider oft die Meinung vor, dass dort nicht viel zu holen sei. Dem könne er nicht zustimmen.

Nach seiner Erfahrung, sei heute auch bei der Bestandssanierung sehr viel machbar und ein Gebäudeverbrauch von unter kW/m2 pro Jahr bei Gebäuden aller Altersklassen möglich. Heute ist mit Glas viel machbar und es biete faszinierende Möglichkeiten, insbesondere auch durch mehr Licht im Gebäude.

Matthias Rehberger; GLASWELT