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Wie grün sind grüne Gebäude?

Diese Frage in Bezug auf nachhaltige Gebäudehüllen sowie die ökologische Bewertung von Gebäuden und Fassaden diskutierten 120 Fachleute beim Fassadensymposium Ende November in Detmold.

Die 6. Ausgabe der Fassadenkonferenz wurde vom Forschungsteam des ConstructionLabs der Hochschule Ostwestfalen-Lippe organisiert und untersuchte die Fragestellung: Sind grüne Produkte nur ein Trend für das Marketing eines Bauproduktes? Dann müsste bald schon der nächste Trend folgen. Das Symposium „Super Green“ beschäftigte sich mit dem Spannungsfeld: wie viel Grün ist richtig, welche Energiediskussion muss man im Bezug auf die Gebäudehülle führen, auch hinsichtlich der Energie zur Herstellung der Fassade. „Es geht um eine kritische Position zu einem wesentlichen Thema, das nicht zu einem Vermarktungsinstrument degradiert werden darf“, forderte Symposiumsorganisator Prof. Dr. Ulrich Knaack (Hochschule OWL).

„Derzeit richteten sich die meisten Unternehmen im Sinne der Nachhaltigkeit aus. Doch häufig werde bei Verkaufsgesprächen nicht die Frage, wie viel Energie ich brauche, um beispielsweise einen Dämmstoff herzustellen und ihn nach dem Gebrauch zu vernichten, definiert, sondern lediglich die möglichen Einsparungen während der Nutzungsdauer“, kritisierte Knaack.

Besser in kleinen schritten starten
„In Deutschland wollen wir immer alles 150 prozentig machen, aber vielleicht sollten wir mit kleinen Schritten in den bestehenden Gebäuden anfangen“, sagt Prof. Dr. Uta Pottgiesser (Hochschule OWL), Organisatorin des Symposiums. Des Weiteren forderte sie, die Bauordnung in Deutschland zu verändern. Dort seien lediglich Sicherheitskriterien aufgeführt, keine Qualitätskriterien.“ Nach einer europaweiten Direktive würden bis 2018 nahezu Null-Energie-Gebäudegefordert, die mindestens 20 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien deckten. „Statt jedoch wenige Häuser zu bauen, die dieser verschärften Energieeinsparungsverordnung genügten, sollten lieber die bestehenden Gebäude energetisch verbessert werden, so Pottgiesser.“

Europäisches Fassadennetzwerk
Das Fassadensymposium ist auch jährlicher Treffpunkt des Europäischen Fassadennetzwerks, das 2009 in Detmold gegründet wurde. Ihm gehören folgende Kooperationspartner an: Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur, TU Delft, Hochschule Luzern, University of Bath und die Universität des Baskenlandes in San Sebastian.

Die Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur ist Partner der etablierten internationalen Kooperation im Bereich Fassadengestaltung und –konstruktion. Mit ihrem weltweit nachgefragten Masterstudiengang „International Facade Design and Construction“ ist sie mit mehreren Partnern am European Educational Exchange beteiligt.