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“Hier muffelt es nicht“

Glaswelt: Herr Sigg, welche Einbausituation fanden Sie vor?

Sigg: Im Altbau waren Balkone vorhanden, die von einem Zimmerer mittels einer 40 cm tiefen vorgehängten Holzkonstruktion erweitert wurden. Damit wurde der nutzbare Balkonbereich um ca. 30 cm vergrößert. Die Feinjustage unserer Elemente erfolgte mit einem Einbaukorb, wobei man uns innen etwas Spiel mit dem Fußbodenaufbau ließ. Die Fenster wurden alle vorgefertigt und wir begannen mit der Fensterproduktion bereits in der Rohbauphase. Wir konnten daher vor Ort kein Maß nehmen, wir mussten uns auf die Planungsunterlagen verlassen. Die Montage und das Ausjustieren der Hölzer erfolgte erst eine Woche vor der Fenstermontage. Diese wurden als komplette Elemente angeliefert.

Glaswelt: Wie viele verschiedene Elementgrößen hatten Sie zu fertigen?

Sigg: Grundsätzlich waren es in den beiden Hauptfassaden ca. 6 bis 8 verschiedene Elementgrößen. Die einzelnen Fensterteile weisen Maße von ca. 3,30 x 2,60 bis 2,80 m Höhe auf. Die Pfosten-Riegel-Konstruktionen im Haupttreppenhaus produzierte und montierte ein Zimmerer aus Konstanz – wir kamen mit dem Glas und den Fenstern.

Glaswelt: Welches System setzten Sie ein?

Sigg: Unser NEF Holz-Aluminium mit dem Uw von 0,84. Wir haben vom NEF zweimal einen Prüfbericht machen lassen, um zu zeigen, wo der Unterschied liegt. Mit dem Flügelteil erreicht dieses Fenster einen Uw von 0,84, mit Festverglasung 0,82, so erreicht man die Passivhauswerte.

Glaswelt: Setzen Sie hierbei auf spezielle Abstandhalter?

Sigg: Wir lassen unsere Fenster generell mit Thermix-Abstandhaltern rechnen und produ­zieren natürlich auch mit diesen Produkten.

Glaswelt: Wo lag für Sie bei diesem Projekt Ihr Hauptaugenmerk?

Sigg: Der Fokus richtete sich ganz sicher auf die Vorbereitung, also die Planung, wie das Ganze abgewickelt werden könnte. Wir sprechen hier von ca. 1.400 m2 Fensterfassade. Dabei mussten die ­Maße ganz korrekt ausgeführt sein, um die geforderte Luftdichtheit zu erreichen. Von uns wurde die Luftdichtheit vom EG bis zur Decke gefordert und damit hing alles von unseren Elementen ab.

Glaswelt: Was war die größte Heraus­forderung an Sie?

Sigg: Die Schwierigkeit war ganz sicher die ­Koordination der Montage der Fenster und die Anlieferung der großen Fensterteile. Es wurde so organisiert, dass die angelieferten Fenster gleich direkt mit dem Kran in die Fassade vor die dafür vorgesehene Öffnung gestellt werden konnten.

Glaswelt: Wie lange waren Sie dort ­tätig?

Sigg: Die Montage begann im Juli 2006 und die Pfosten-Riegel-Elemente im Eingangsbereich kamen etwas später. Ende des Jahres war alles eingebaut bis auf diverse Reparaturarbeiten wie z.B. das Nachjustieren.

Glaswelt: Wie beurteilen Sie das Thema „Sanierung zum Passivhaus”?

Sigg: Dieser Baustandard hat auch in der Sanierung auf alle Fälle Zukunft. Während einer Sanierung würde ich sehr empfehlen, zuerst sämtliche Abbrucharbeiten durchzuführen, bevor neue Gewerke montiert werden. Denn die Leute sollten sich nicht gegenseitig behindern und die Produkte, die schon eingebaut sind, sollten nicht beschädigt werden. Die größte Herausforderung sehe ich darin, dass Handwerker in der Altbausanierung gut kooperieren. Dabei wird es problematisch, wenn eine Baufirma mit ausländischen Mitarbeitern arbeitet, die der Sprache nicht mächtig sind. Oft wenn ich in ein Altersheim komme, muffelt es oder es ist eine schlechte Luft. Das gibt es hier nicht. Es gibt eine kontrollierte Be- und Entlüftung, das ist ideal.—

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