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Zukunftsmarkt Interieur

Neue Marktchancen für Glas

GLASWELT: Zur glasstec 2006 hat Interpane erstmals im größeren Rahmen Glasanwendungen für das Gebäudeinterieur präsentiert, welchen Stellenwert nehmen diese Gläser heute bei Ihnen ein?

Kümpers: Wir besitzen großes Know-how gerade was komplexere Anforderungen bei der Glasveredlung angeht. Wir fertigen in Hildesheim neben Fassadengläsern auch hochwertige Gläser für das Interieur und dies wollen wir weiter ausbauen. Denn gerade dort werden solche Anwendungen zunehmend nachgefragt.

GLASWELT: Wie schätzen Sie die mittelfristige Marktentwicklung für Interieur-Glas ein?

Kümpers: Wir haben es hier definitiv mit einem Wachstumsmarkt zu tun. Die Anwendungsbereiche von Glas im Interieur werden weiter wachsen. Und das betrifft nicht nur den gestalterischen Einsatz von Glas, sondern auch seine konstruktive Verwendung. Deshalb schätzen wir die Marktentwicklung in diesem Segment sehr positiv ein.

GLASWELT: Wie und wo kann der Verarbeiter heute solche Interieur-Gläser gezielt beim Endkunden anbieten?

Dierkes: Da sehen wir viele Einsatzgebiete, etwa im Objektbau, in Läden, Hotels etc., wo immer mehr konstruktive Glasanwendungen eingesetzt werden, als gläserne Treppen und Brüstungen und verstärkt im hochwertigen Wohnbau. Gerade für Geschäfte oder Restaurants werden immer öfter farbige und bedruckte Gläser und VSG-Folien mit Bildmotiven nachgefragt.

GLASWELT: Worauf sollte der einzelne Glasverarbeiter beim Vermarkten von Interieur-Gläsern besonders achten?

Kümpers: Im Interieur gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten mit einer entsprechenden Vielfalt an Produkten. Wichtig ist, dass der Verarbeiter für sich selbst definiert, welche Märkte – sprich Einsatzgebiete – er angehen will, und mit welchen Produkten er arbeiten möchte. Es macht in der Umsetzung einen großen Unterschied, ob man seinen Schwerpunkt auf Bäder legt, sich auf den Innenausbau mit gläsernen Türen und Trennwänden spezialisiert oder ob man seine Gläser im Ladenbau einsetzen will.

Dierkes: Der Verarbeiter muss Phantasie mitbringen und bereit sein, sich das nötige Know-how zu erarbeiten, denn häufig handelt es sich um sehr individuelle Projekte. Ein weiterer Pluspunkt ist es, wenn man bei solchen Projekten in der Lage ist, mit dem eigenen Fachwissen die Planung voranzutragen und mit Planern und Architekten gut zu kommunizieren weiß.

Glaswelt: Und was empfehlen Sie noch?

Kümpers: Unabhängig vom Einsatzgebiet, halten wir für den Verarbeiter ein Versorgungspaket bereit, das neben den Glasprodukten auch Hilfestellung bei der Abwicklung sowie bei der Umsetzung beinhaltet. Ähnliches gilt aber auch für den Glasverarbeiter selbst, er sollte in der Lage sein, ein Paket anzubieten. Je mehr er dem Kunden an Arbeit und Koordination abnimmt, umso besser. Er muss gegenüber seinen Kunden als kompetenter Fachmann auftreten. Das setzt fundiertes Fachwissen voraus. Aber es lohnt sich, denn damit setzt man sich schnell von seinen Wettbewerbern ab. Und gerade bei der Preisgestaltung lassen sich so bessere Margen erzielen, wenn man nicht mit einer Vielzahl von anderen Firmen um einen Auftrag kämpfen muss.

GLASWELT: Noch einige Detailfragen: Wann bzw. wo setzt man keramischen Digitaldruck ein und wann nimmt man PVB-Folien?

Dierkes: Überall wo UV-Beständigkeit und eine hohe Abriebfestigkeit gefragt sind sowie in Räumen mit hoher Luftfeuchte empfehlen wir den ­Digitaldruck. Auch für Innentüren und Wandverkleidungen bietet der Digitaldruck ein weites Einsatzspektrum. Daneben sind digital bedruckte Gläser für Möbel stark im Kommen. Wir waren gerade auf einer Messe in Groß­britannien, wo dieser Trend deutlich zu sehen war. Ist hingegen Fotodruckqualität d.h. hoch auflösende Bilder, gefragt, tendiere ich eher zu bedruckten Folien bzw. zu bedruckten Filmen, die beim VSG dann als Zwischenlage zum Tragen kommen, etwa für Trennwände oder Innentüren.

GLASWELT: Laminieren – nicht nur mit Folien – bietet vielfältige Möglichkeiten; was haben Sie bei den Design-Laminaten im Programm?

Dierkes: Es gibt eine große Bandbreite an Folien, etwa Motiv- oder Farbfolien, auch solche mit wechselnden Farben und eine ganze Reihe von ­Designfolien. Zudem experimentieren wir mit Metalleinlagen (wie Streckmetall, Lochblech etc.). Wir beschichten auch Gläser mit einem speziellen Schichtaufbau auf Chrombasis, sodass sie beidseitig wie Spiegel wirken.

GLASWELT: Und was für Produkte bietet Interpane für Küchen und Bäder an?

Kümpers: Wir liefern heute nicht nur Arbeitsplatten aus Glas, sondern ebenso bedruckte Küchenspiegel und Gläser mit Radiantfolien (in allen Spektralfarben, Bild 03 auf der gegenüberliegenden Seite). Zudem können wir Gläser im Siebdruckverfahren mit keramischen Farben bedrucken. Wichtig ist, dass wir vom Verarbeiter im Vorfeld wissen, wofür die einzelnen Anwendungen benötigt werden. Nur so können wir die entsprechenden Eignungstests durchführen, denn nicht alle Veredlungstechniken und Folien eignen sich gleich gut für jedes Einsatzgebiet. Gerade was die Haltbarkeit der Glasanwendungen angeht, sind ­diese Eignungstests eigentlich unumgänglich.

GLASWELT: Und wie sieht es mit begehbaren Gläsern für Treppen und Böden aus sowie für Glasbrüstungen?

Dierkes: Wenn Kunden mit solchen Anfragen auf uns zukommen, unterstützen wir sie gerne bei der Konzeption bzw. bei der Umsetzung. Gerade bei konstruktiven, d.h. statisch tragenden Glasanwendungen ist es für uns sehr wichtig, den Verarbeiter zu beraten. Und dieser Service wird gerne angenommen. Damit liefern wir einen besonderen Mehrwert, der über das reine Bereitstellen von Produkten hinausgeht.—

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