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Rosenheimer Fenstertage 2008

Marketingargument Klimawandel

Baudirektor Hans-Dieter Hegner brachte es auf den Punkt: „Wir müssen das Image des Bauens ändern und dürfen nicht länger die Low-Tech-Branche sein“. Dieser eindeutige ­Appell war Credo und Auftrag für die Branche.

Ift-Institutsleiter Ulrich Sieberath ging in seinen Ausführungen auf die Vorbildfunktion deutscher Energieverbrauchs-Grenzwerte ein. Oft würden unsere Nachbarn unserem Beispiel in Bezug auf erforderliche Kennwerte und Nachweisverfahren folgen. Dies ermögliche den Herstellern einen technologischen Vorsprung und beste ­Exportchancen auf diesen Märkten.

Die in der EnEV 2009 geforderten U-Werte seien mit allen Fenstermaterialien gut zu erreichen. Schwieriger werde es dann schon mit der EnEV Ausgabe 2012 werden: Einfache Hartholzfenster dürften dann beispielsweise nicht mehr zum Einsatz kommen. Zukünftig gehe es auch vermehrt darum, ganz individuelle Fensterkonstruktionen auf den Markt zu bringen, die sich je nach Lage am Haus völlig unterschiedlich darstellen: Das feststehende Fenster an der Nordseite wird mit 4-fach Glas ausgestattet – auf der Südseite hingegen richten sich die Fenster nach der Sonneneinstrahlung und beinhalten Photovoltaik- und Sonnenschutz – sowie Lichtlenkungselemente. (Weitere Ausführungen des Institutsleiters lesen Sie ab Seite 38).

Auf der Pressekonferenz in Rosenheim versicherte Sieberath, dass es auch am ift wieder darum gehen müsse, dem Fensterbauer das nötige Handwerkszeug zu geben, damit er mit den geforderten Konstruktionen auch umgehen könne. In letzter Zeit sei in den Betrieben viel zur Produktionsoptimierung investiert worden, damit Fenster noch schneller und kostengünstiger gefertigt werden. Jetzt müsse man aber auch die Konstruktionen selbst weiterentwickeln.

Ulrich Tschorn vom VFF forderte die Branchenvertreter in seiner Rede auf, den Klimawandel und die damit verbundenen Probleme auch für die eigenen Produkte zu verwenden: „Klimawandel als Marketingmotor“. Aber in Bezug auf das Marketing in der Branche, die in viele kleine Betriebe aufgeteilt ist, sagte er auch: „Wir haben handwerksorientierte Techniker in den Betrieben, die auf diese Aufgabe hingeführt werden müssen.“ Auch er rief dazu auf, „abgestimmte Fenster für besondere Aufgaben“ und keine „Gieskannenfenster“ anzubieten.

ift-Vorstand Erich Losch ging in der Pressekonferenz auf einen Vorwurf aus der Branche ein: Das ift sei, so Losch, gerade nicht damit beschäftigt, Regeln und Normen vorranzutreiben oder zu fordern. Vielmehr sehe man die Aufgabe darin, „den Fensterbauer bei der Erfüllung der Vorschriften und Regeln zu unterstützen.“ Das ift stünde gerade in letzter Zeit am Rande der personellen und räumlichen Kapazität. Losch betonte aber, dass man auf keinen Fall zulasten der geforderten Schnelligkeit an der Prüfqualität Abstriche machen werde. —

Daniel Mund

ift Rosenheim in Zahlen

Gesamtumsatz 2008: 12,1 Mio Euro

Prüfungen 2008: 5450 Stück

Mitglieder: 430 Unternehmen

Mitarbeiter: 110 (Vollzeitäquivalent)

Teilnehmer Fenstertage 2008 (2007): 950 (965) – davon 300 (374) Fenster-/Fassadenhersteller und Montage-/Schreinerbetriebe

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