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BBG entwickelt Forschungsprojekt zur Marktreife

Fenster aus PUR werden Realität

Das Maschinenbauunternehmen aus ­ Mindelheim im Unterallgäu habe Verhandlungen mit namhaften Fensterherstellern über die Errichtung der weltweit ersten ­Anlage zur Serienfertigung von hochwärmedämmenden Fensterprofilen aus Polyurethan (PUR) aufgenommen. BBG-Systementwickler Gerhard Hörtrich gegenüber der GLASWELT: „­Fast täglich bekommen wir Anfragen von interessierten Systemanbietern und Fensterbauern. Unsere Prototypen haben von Anfang an bewiesen, dass PUR im Fenster- und Fassadenbau eine ­Zukunft hat.“

Bereits auf der glasstec 2008 hatte das Unternehmen mit der PUR-Kantel für Furore gesorgt: Schließlich löst man mit der Innovation – TopTherm 90 genannt – altbekannte Schwierigkeiten: Mit 90 mm Bautiefe erreicht man exzellente U-Werte für den Rahmen (Uf < 0,8 W/m2K) und kann so mit einem Dreifach-Isolierglas ganz einfach das Passivhausniveau (Uw = 0,8) bestehen. Bei mechanischen Testreihen zur Schlagfestigkeit und Regendichtigkeit (durchgeführt durch das SKZ Würzburg) und bei wärmetechnischen Untersuchungen Anfang 2009 (durchgeführt durch das ZAE Bayern) hat sich das Profil aus PUR gegenüber PVC als statisch ebenbürtig und wärmetechnisch überlegen gezeigt.

Der auf die Verarbeitung von PUR spezialisierte Werkzeug-, Maschinen- und Anlagenbauer hat im Anschluss an ein Forschungsprojekt ( http://www.hwff.info ) in den vergangenen Monaten Konzepte für zwei Fertigungslinien zur Serienfertigung mit unterschiedlichen Ausbringungsmengen entwickelt. Der Unterschied besteht vor allem in dem Fertigungsprozess: die größere Anlage, eine Fertigungslinie „ContiPart“ für Kapazitäten ab 1,2 Mio. laufenden Profilmetern, liefert als Endlosstrang die fertige PUR-Kantel. Die kleiner dimensionierte „SinglePart“-Anlage (hier als diskontinuierlicher Fertigungsprozess) ist für eine Jahresproduktion ab etwa 200000 lfm entwickelt. Hörtrich: „Auf die kleinere Anlage konzentriert sich momentan das Hauptinteresse der Fensterindustrie.“

Die Produktion besteht aus mehreren ­Schritten: Nach dem Schäumen der Profilkerne in den auf einer rotierenden Werkzeugtrommel aufgespannten Formen, werden diese abgelängt und mit Spacern versehen, die für den richtigen Abstand zwischen Kern und Mantel sorgen. Auf eine anschließende Qualitätsprüfung folgt die Ummantelung. Hierbei werden die Hartschaum-Innenkerne in einer zweiten Werkzeugtrommel mit einer 2 mm dicken Schicht aus schlagfestem Kompaktschaum überzogen. Nach ­kurzer Zeit können die Profilkerne weiterverarbeitet und beispielsweise lackiert werden. Bei der Fensterherstellung wird von einer durchgängigen Ver­klebung des Glases mit dem Rahmen ausgegangen. Die Produktion von jeweils acht 6-Meter-Profilen kann in Taktzeiten von 90 Sekunden erfolgen.—

Daniel Mund

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