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Wettstreit der Fenstermaterialien

Positions­bestimmung Alufenster

Es ist immer wieder eine Herausforderung, wenn es um die Beantwortung der Frage „Welcher Fensterwerkstoff bzw. welches Fenster erfüllt die jeweils gestellten Anforderungen am besten?“ geht. Funktionale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte müssen berücksichtigt werden. Zahlreiche Studien haben sich mit diesem Thema auseinandergesetzt; eine klare Empfehlung ist kaum zu erkennen. Das Aluminium-Fenster-Institut in Österreich und die Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/Fassaden (AMFT) in der Wirtschaftskammer Österreich haben sich nach eigenen Angaben mit dem Positionspapier „Alu-Fenster“ die Aufgabe gestellt, aktuelle technische, wirtschaftliche und ökologische Aspekte im Zusammenhang mit Fensterkonstruktionen zusammenzufassen, um eine praktische Hilfe bei Investitionsentscheidungen für Fensterkonstruktionen zu geben. Das Positionspapier wurde bei der MA39, der Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien und dem I­BPM ­Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement an der Technischen Universität Wien in Auftrag gegeben und von diesen erstellt.

Es wurden drei Fensterkonstruktionstypen untersucht: ein einflügeliges Fenster, ein zweiflügeliges Fenster und eine Balkontür. Neben dem reinen Rahmenwerkstoff Aluminium werden auch Holz, Holz/Alu und Kunststoff vergleichend herangezogen. Berechnungsbasis dazu sind Lebenszyklusmodelle nach der Barwertmethode und Endwertmethode, welche durchgeführt und abschließend die Ergebnisse dargestellt werden. Auch die Situation, dass eine Wartung unterlassen wird bzw. nicht durchgeführt werden kann wurde genau beleuchtet. Die Lebenszykluskosten wurden anhand einer beispielhaften Musterwohnung dargestellt.

Ein Ergebnis der Untersuchungen: Dauerfunk­tionsprüfungen, die weit über die sonst am Markt üblichen Belastungsgrenzen hinausgegangen sind, haben die Vorzüge für Alufenster bestätigt. Dies zeigt sich im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen der Konstruktionen.

Im Folgenden werden die wesentlichen Erkenntnisse dieses Dokumentes wiedergegeben.

Wirtschaftlichkeits- und Lebenszykluskostenberechnungen haben für Alufenster folgende Ergebnisse ergeben:

  • wirtschaftlichste Konstruktion bei einund zweiflügeligen Fenstern sowie bei ­Balkontüren.
  • Volle Funktionsfähigkeit nach Dauerbelastungstests mit 30000 Öffnungs- und Schließzyklen ohne Wartungsdurchführung, d. h. ohne Schmier- und Nachstellarbeiten, mit Prüfbericht bestätigt.
  • Anschaffungs- und Lebenszykluskosten für eine Musterwohnung des großvolumigen kommunalen Wiener Wohnbaus mit Fenstern und einer Balkontür aus Aluminium weisen gegenüber Holz- und Holz/Alu-Fenstern (Kunststofffenster werden aus ökologischen Gründen von der Gemeinde Wien nicht eingesetzt) über die gesamte Lebensdauer vergleichsweise die niedrigsten Werte auf (vgl. Abbildung).
  • Thermische und akustische Leistungsfähigkeit über den gesamten Nutzungszeitraum gegeben
  • Gute Austausch- und Nachrüstbarkeit der Glasscheiben
  • Große Glasgewichte können von Aluminiumrahmen verwindungsfrei getragen werden
  • Ökologische Bewertung im guten Mittelfeld der Fensterwerkstoffe
  • 90 bis 95 % Recycling von Baualuminium in Österreich.

https://www.alufenster.at/

Tipp der Redaktion: Das gesamte Positionspapier „Alu-Fenster“ kann unter https://www.alufenster.at//positionspapier angefordert werden. Einen anderen Materialvergleich hat der Bundesverband Proholzfenster erstellt: Dieser steht auf deren Homepage ( https://www.proholzfenster.de/ ) im ­Servicebereich unter Downloads.

Die GLASWELT fragt nach

Der Geschäftsführer des Aluminium-Fenster-Institut in Wien, Mag. Harald Greger, stand GLASWELT-Redakteur Daniel Mund Rede und Antwort:

GLASWELT: Sehr geehrter Herr Greger, in dem Positionspapier wird die Langlebigkeit der Aluminiumfenster im Vergleich zu anderen Fenstermaterialien betont, die Beispielrechnung beinhaltet aber keinen Vergleich der energetischen Eigenschaften, also der Uf-Werte der Materialien. Wird damit nicht ein wesentliches Produktmerkmal einfach ignoriert?

Greger: Aus unserer Sicht ist das nicht der Fall, da Uf-Werte nur einen Faktor in der energetischen Bilanz eines Fensters darstellen und zudem alle Fensterwerkstoffe mittlerweile mit diesbezüglich ähnlichen Eigenschaften verfügbar sind. Darüber hinaus ist die tatsächliche energetische Performance eines Fensterelements nicht nur vom Uf-Wert abhängig, sondern auch von den Wärmedämmwerten im eingebauten Zustand sowie dem Glas bzw. Glasanteil, der Orientierung, der dauerhaften Dichtheit der Konstruktionen und vielen weiteren Variablen.

GLASWELT: In den beauftragten Laboratorien wurden Alufenster auf ihre Dauerfunktionsprüfung hin getestet und für sehr gut befunden. Bei den Konkurrenzmaterialien wurden Quellenangaben für die Dauerfunktionsbetrachtung genutzt. Ist damit ein Vergleich überhaupt möglich?

Antwort: Ja, natürlich besteht Vergleichbarkeit, da die Produktprüfungen gemäß EN 1191 durchgeführt wurden, wenngleich die durchgeführten Tests weit über die in dieser Norm beschriebenen und die im Allgemeinen am Markt geforderten Szenarien und Belastungsgrenzen hinausgehen. Das heißt konkret: Die Konstruktionen wurden auf bis zu 50000 Öffnungs- und Schließzyklen ohne Wartungsdurchführung geprüft.

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