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Glas in Museen und Ausstellungen

Leuchtend in Szene gesetzt

Traditionell hat Glas in Museen eine „konservatorische“ Funktion. Es erlaubt einen freien Blick auf die Ausstellungsobjekte und schützt sie zugleich vor Berührung und Zerstörung sowie den Einflüssen des Raumklimas. Um ein Exponat in Szene zu setzen, muss das Glas in den Hintergrund treten. Dafür ist es wichtig, dass es möglichst blend- und reflexionsfrei ist, um unerwünschte Spiegelungen zu vermeiden. Sofern es sich um kostbare Ausstellungsstücke handelt, spielt die Sicherheit eine große Rolle. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Gemälde der Mona Lisa im Pariser Louvre: Da ihr geheimnisvolles Lächeln leider nicht nur ehrfürchtige Betrachter, sondern auch Diebe und Zerstörer anlockt, bedarf sie eines besonderen Schutzes gegen Vandalismus und Diebstahl. Geschützt von einem VSG aus zwei Gläsern des entspiegelten Glases SGG Vision-Lite mit vier PVB-Folien, schützt es selbst vor hartnäckigen Verehrern.

Weiterhin kommt Glas dort zum Einsatz, wo bestimmte inszenatorische oder ästhetische Ideen realisiert werden sollen. Dann ist oft Farbe mit im Spiel oder das Glas wird in Kombination mit Licht inszeniert. Eindrucksvoll sind z.B. Ausstellungen, in denen hinterleuchtetes Glas zum Einsatz kommt. Und als lackiertes oder bedrucktes Glas oder mittels Folien wird der ansonsten transparente Glaswerkstoff visuell wahrnehmbar.

Leuchtendes Glas

Eindrucksvolle Inszenierungen mit hinterleuchtetem Glas setzen beispielsweise in der ständigen Ausstellung im Schlesischen Museum zu Görlitz die Exponate ins rechte Licht. Die Ausstellung zeigt Malerei und Plastik, Goldschmiedearbeiten, Glas und Keramik, Werkzeuge und Gegenstände des alltäglichen Lebens auf 2000 m2 Fläche.

Das Ausstellungskonzept musste die wertvollen Decken-, Wand- und Balkenbemalungen aus der Renaissancezeit berücksichtigen. So darf nichts an den Wänden hängen. Die Ausstellungsgestalter entwarfen ein Konzept, bei dem die Vitrinen für die Exponate durch integrierte Leuchten auch das entsprechende Licht liefern.

Die Glasvitrinen werden so selbst zu Objekten. Für die Vitrinen wurde VSG aus 10 mm extraweißem Glas verwendet, das von innen mit mattweißer Sandstrahlfolie beschichtet ist. Die Scheiben werden von unten beleuchtet, im Sockel befindet sich ein Schacht, der mit mattweißem Acrylglas abgedeckt ist. Die Beleuchtung erfolgt über dimmbare Leuchtstoffröhren.

Ob als leuchtendes Objekt oder dezent im Hintergrund: Glas ist einer der wesentlichen Werkstoffe bei der Realisierung von Ausstellungen. Kein anderes Material verfügt über so viele Facetten und Einsatzmöglichkeiten. Dank unzähliger Be- und Verarbeitungsmöglichkeiten und nicht zuletzt aufgrund verbesserter Klebetechniken ist Glas im Ausstellungsbetrieb mittlerweile unverzichtbar – und damit auch in Zukunft ein attraktives Geschäftsfeld. —

Der Autor

Jürgen Künsting ist bei der Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH als Produktmanager der Gläser Vision lite und Mirastar tätig.

https://www.saint-gobain-glass.de/de

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