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Highlights des Jahres

Rehberger: Wenn ich einen Blick zurückwerfe und 2010 Revue passieren lasse, und überlege, welche Firmen wir vor Ort oder auf den Messen besucht haben, dann packt mich die Begeisterung: Es gibt so viele unterschiedliche Strategien mit denen große und kleine Unternehmen in verschiedenen Bereichen und Nischen erfolgreich sind. Dabei könnte ich gar nicht sagen, welche davon mir am meisten imponiert hat.

Mund: Was mich immer wieder erstaunt: In jedem Betrieb herrscht ein völlig anderer Geist. Zählt bei dem einen Unternehmen eher die Seriosität, ist es bei dem anderen viel eher die Herzlichkeit, die einem besonders ins Auge sticht. Die einen begegnen Dir mit völliger Offenheit, und wieder andere sind eher schüchtern oder zurückhaltend. Aber allen gemeinsam ist die Tatsache, dass dieser Geist vom Unternehmenslenker massiv geprägt wird. Ein Beispiel: Beim Besuch des Fensterbauers Finstral in diesem Jahr lernte ich eine bemerkenswerte Firmenstruktur mit zwölf weit auseinanderliegenden Produktionsstätten kennen. Eigentlich unheimlich schwer zu organisieren, doch die drei Firmenlenker Hans, Luis und Joachim Oberrauch scheinen den „Laden“ durch Konsequenz und partnerschaftliches und mitmenschliches Verhalten mit leichter Hand im Griff zu haben.

Rehberger: Sehr imponiert hat mir Dr. Christine Müller (Glas Müller) aus Bozen. In der männerdominierten Glasbranche zeigt sie, wie man sich als Frau behaupten kann. Dabei ist ihr Credo das partnerschaftliche Miteinander – auch was die Wettbewerber angeht. Sie engagiert sich im italienischen Glasverband Assovetro, wo sie als Präsidentin dem Bauglasbereich vorsteht. In dieser Funktion sucht sie den engen Kontakt zu den Fensterverbänden. Nur wenn man sich gegenseitig in seiner Arbeitsweise verstehe, könne man optimal zusammenarbeiten, fasst sie zusammen. Dieses Engagement zeigt sie auch im eigenen Betrieb: Seit vielen Jahren werden dort Schulungen für Fensterbauer angeboten.

Mund: O.k., es gäbe zahlreiche Unternehmen, die hier auch mit ihrer Eigenart erwähnenswert wären. Jetzt soll es aber um die Produkte gehen: Wir haben zwei wichtige Messen in diesem Jahr erlebt – auf der frontale in Nürnberg ging es in jeden Bereich um Detailverbesserungen. Stellvertretend für viele tolle Entwicklungen möchte ich hier den Pfostenverbinder von PHI erwähnen: Mit diesem könne man bei der Herstellung gegenüber den herkömmlichen Methoden bis zu 4 Minuten pro Fenster einsparen, verspricht der Entwickler Norbert Scheiderer – und gut aussehen tut es auch noch. Was war Dein Produkt-Highlight des Jahres?

Rehberger: Sehr spannend fand ich die auf der glasstec von Henze-Glas vorgestellte 3-fach-ISO-Scheibe aus drei 18 m langen Einzelscheiben. Dahinter steckt für mich nämlich um einiges mehr als nur das Produkt. Vielfach war darüber zu hören: So eine Scheibe mache keinen Sinn, ist zu aufwendig in Produktion und Montage etc. pp. Das mag alles stimmen, aber diese 1:1 Studie zeigt, was man als „kleiner“ Mittelständler bewegen und auf die Beine stellen kann.

Mund: Übrigens: Meine Veranstaltung des Jahres war der erfolgreiche Weltrekord-Versuch der Glas-, Fenster- und Fassaden-Fachschule in Karlsruhe. Schließlich haben dort angehende Meister Geschichte geschrieben und ein 92 m2 großes Riesenfenster gebaut. Richtig „groß“ war aber auch unsere GLASWELT Klebestraße auf der frontale. Dort zeigten wir allen Interessierten in Sachen Fensterkleben den Weg, und das Feedback hat uns bestätigt: Auch 2012 wird es wieder eine ähnliche Veranstaltung auf der Messe in Nürnberg geben. Jetzt aber wünschen wir nicht nur viel Lesespaß mit der letzten Ausgabe der GLASWELT in diesem Jahr, sondern Ihnen und Ihren Familien ein frohes Fest, alles Gute und viel Erfolg für 2011.

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