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Viel Wohnraum, nicht nur für Alpensegler

Nahe der Züricher Messe und dem Bahnhof Oerlikon steht jetzt der Leutschentower. Angebunden mit Tramlinien und S-Bahnen an den Hauptbahnhof und nur wenige Fahrminuten vom Flughafen entfernt, ist der 19-geschossige Turm mit seinem 6-geschossigen Längsbau zu einem Wahrzeichen des aufstrebenden Stadtteils Leutschenbach geworden.

„Wohnen im Turm“ ist das Thema, denn 79 Wohnungen prägen das Erscheinungsbild des 60 m hohen Towers; 16 Wohnungen, alle mit größerem Zuschnitt, befinden sich in den oberen zwei Geschossen des 80 m langen Längsbaues.

„Der Großteil sind 2 ½ und 3 ½ Zimmer Wohnungen, die sich an jungen Menschen orientieren. Das passt zum Entwicklungsgebiet, das diesen Stadtteil im Norden Zürichs ausmacht“, sagt Projektleiter Dipl.-Arch. Tobias Meyer.

Die unteren vier Geschosse des Längsbaues werden als Büroräume genutzt und im Erdgeschoss siedeln sich Läden und Dienstleister an. Seit Herbst 2011 ist das Projekt nach rund 30 Monaten Bauzeit fertig gestellt und bezogen.

Bei einem derartig hohen Gebäude war die Erdbebensicherheit und damit eine reduzierte Masse ein wesentliches Thema. Dafür wird die Gebäudestruktur von einem Skelettbau gebildet, getragen von Betonkernen. Zusätzlich sind alle Wände Leichtbaukonstruktionen.

Auffälliges Gebäudemerkmal ist die ungewöhnliche Farbgebung und Struktur der Fassade: deren Wirkung wird vor allem durch goldfarbene, eloxierte Lisenen geprägt. Je nach Tageslicht entsteht an der Fassade ein wechselndes, warmes Farbenspiel, das mit den Glasfassaden der Bürogebäude in der Nachbarschaft kontrastiert.

Die nicht tragenden und vorgehängten Fassaden bestehen aus wärmegedämmten Betonbrüstungen mit hinterlüfteten Glaspaneelen, auf die die Fenster aufgestellt wurden: im Büroteil sind es Zweifach-Isolierverglasungen, in den Wohngeschossen 3-fach-Isoliergläser (Uw= 0,82 W/m2K), alle in Holz-Aluminium. Nach Angaben des Fensterherstellers Baumgartner wurden insgesamt 2591 Fenster montiert. Im Erdgeschoss wurden für die Ladenbereiche Pfosten-Riegel-Konstruktionen eingesetzt.

Zur Wahl der Fenster war zu erfahren, dass es sich um mit Sika geklebte Konstruktionen (Baumgartner Saphir HM 55 Integral) handelt, die vom Architekten wegen der schlanken Rahmen bevorzugt wurden. Kunststofffenster waren nicht gewünscht.

Durchgehende Fensterbänder mit niedriger Brüstungshöhe bieten in jeder der Wohnungen (alle sind öffenbar) eine großartige Aussicht auf Zürich und das Umland, die außenliegende zusätzliche Absturzsicherung aus Glas ist kaum sichtbar.

Die Loggien der Wohnungen sind mit schwellenlosen Übergängen erreichbar und großformatige Hebe-Schiebe-Elemente aus Holz erweitern den Wohnraum nach außen, der durch eine Glasbrüstung geschützt wird.

Für die Verschattung der Wohnungen sorgen Sonnenschutzglas sowie Rollos, die aufgrund der an Hochhäusern herrschenden Windverhältnisse innen eingesetzt wurden. Rollos verschatten auch die Loggien, hier waren wegen der exponierten Situation im Außenbereich Windsensoren notwendig. Die Büros, die in den unteren vier Geschossen untergebracht sind, wurden mit außen liegendem Lamellenstores versehen. In diesen Bereichen stehen statt kontrollierter Lüftung Lüftungselemente der Fenster zur Verfügung.

Auf dem Dach sind 44 Alpensegler-Nistplätze angebracht: dabei können die Vögel ihren Bereich durch einen Zugang in der Fassade erreichen. Im nächsten Frühling werden die ersten dieser Mieter erwartet.

Jörg Pfäffinger

Die Fenster im Leutschentower

  • Fensterhersteller: Baumgartner, Hagendorn
  • U-Wert Fassade: 0,21 W/m<sup>2</sup>K
  • U-Wert Fenster (Wohnbereich): U<sub>w</sub>= 0,82 W/m<sup>2</sup>K
  • Energiebezugsfläche: 18765 m<sup>2</sup>