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Kommt jetzt das rücken­schonende Glas?

Rehberger: Jetzt wird es ernst: in Deutschland wird leichtes 3-fach-ISO aus vorgespannten Dünngläsern gefertigt. Im Juni hat der ISO-Anbieter Energy Glas die zugehörige Isolierglaslinie in Wolfhagen eingeweiht. Ich war dabei und muss sagen, die Anlage hat mich beeindruck, auch die neuen TVG plus Dünngläser. Diese sind nicht nur leicht, sondern auch hoch belastbar. Was sagen die Fensterbauer zu solchen Scheiben?

Mund: Ist das denn wirklich so neu? Diskutiert wird schließlich diese Option, seit es das schwere 3-fach-ISO gibt. Und Winterglas in Österreich bietet es doch bereits für seine Kunden an. Es ist ja schön, wenn langsam Bewegung in die Sache kommt. Für Fensterbauer wird natürlich neben der Gewichtsersparnis auch der Preis und der Zusatznutzen eine gewichtige Rolle spielen. Wie sieht es damit aus?

Rehberger: Da gibt es eine ganze Reihe von Vorteilen: Der Kunde erhält ein Isolierglas mit einem verbesserten g-Wert. Da die Isoliergläser leichter sind, werden die Funktionsbeschläge später weniger strapaziert bzw. es lassen sich günstigere Beschläge einsetzen. Ebenso können die Gläser in schmalere Rahmenprofile (70 mm) eingebaut werden, was gerade im Hinblick auf die Sanierung häufig Vorteile bietet. Und aufgrund der reduzierten Dicke lassen sich zudem mehr ISO-Einheiten auf ein Transportgestell laden. Das wiederum hilft, die Kosten für die Logistik zu optimieren.

Mund: Und, was auch nicht unerwähnt bleiben soll: Durch das neue TVG plus erhält man ein Sicherheitsglas mit höheren Anpralllasten. O.k., das waren die zahlreichen Vorteile. kommen wir zum Nachteil: Den – wahrscheinlich – höheren Preis, oder?

Rehberger: Teurer wird‘s, das ist klar. Bezogen auf gängiges 3-fach-Isolierglas sollte man mit einem Mehrpreis von um die 25 Euro pro Quadratmeter rechnen. Dafür bekommt man neben den genannten Vorteilen eine deutlich bessere Qualität gegenüber einem 3-fach-ISO im Aufbau 3 x 4 mm Float.

Mund: Mit diesem Preisaufschlag wird es aber schwer, im Massenmarkt zu punkten. Was nutzt es dann, wenn man die Bandscheibenprobleme der Monteure auf der Baustelle verringert – nur leider aber auch die Aufträge wegbleiben, weil ein anderer Wettbewerber zum Zuge kam? Welches Potenzial verspricht sich eigentlich Energy Glas von dieser Markteinführung?

Rehberger: Dünnes 3-fach-ISO ist kein Billigprodukt. Der Fensterbauer muss den Preis gegenüber den Vorteilen in der Fertigung, beim Transport und der Montage abwägen. Die Firmen, die mit Energy Glas arbeiten, wollen das leichte ISO ja explizit. Lassen wir uns überraschen, wie sich diese Gläser am Markt etablieren. Ihnen jetzt viel Spaß mit der neuen GLASWELT.