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türen ohne Schwellen

Hindernisfrei und absolut dicht

_ Die Fenster- und Türenbranche steht vor einer neuen Herausforderung. Über 20 Mio. Bürger benötigen gegenwärtig absolut schwellenfreie Außentüren, denn bereits kleine Türschwellen von bis zu 2 cm Höhe stellen für die rund 17 Mio. Bürger über 65 Jahren eine bedrohliche Sturzgefahr dar, gleiches gilt für die 3,5 Mio. Kleinkinder unter 6 Jahren und für 3,2 Mio. Menschen (unter 65 Jahren) mit einer sogenannten Schwerbehinderung. Mediziner sagen, dass nur die Nullschwelle einer Sturzgefahr vorbeugt (mehr dazu unter http://www.inklusiv-wohnen.de).

Vor allem die Experten der Gesundheits- und Sozialbranche fordern Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen, denn die häufig folgenden gesundheitlichen Schäden und Kosten für den Einzelnen, die Sozialkassen sowie die gesamte Volkswirtschaft können im Vorfeld häufig vermieden werden. Gerade auch kleine Türschwellen sind von immer mehr Menschen nicht zu überwinden.

Für den Heilerziehungspfleger Bernd Pörtener ist eine schwellenfreie Gestaltung bedeutend: „Es liegt auf der Hand, dass Türen ohne Schwellen wichtig und besser sind, da muss man doch gar nicht darüber reden. Für viele, die z. B. einen Rollstuhl benutzen, kann auch eine Mauer in die Türe gebaut werden, die hat dann den gleichen Effekt wie eine 2 cm hohe Türschwelle, denn sie kommen nicht darüber.“

Aus zahlreichen Gesprächen mit Endnutzern wird deutlich, dass diese unbedingt schwellenfreie Außentüren haben möchten. Doch selbst wenn sie bereit sind, mehr dafür zu bezahlen, erfüllen viele Handwerker, Architekten und Bauträger ihren Kunden diesen Wunsch nicht. Warum eigentlich?

DIN 18040 und weitere Regelwerke fordern Schwellenfreiheit

Laut dem DIN-Arbeitsausschuss für barrierefreies Bauen ist nur ein niveaugleicher, schwellenloser Übergang auch bei Außentüren, die eine Schwellenhöhe von 0 cm Höhe vorweisen, barrierefrei (aus Fachzeitschrift „behinderte menschen“, 4/5/2013).

Weiterhin schreibt das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) beim Thema Barrierefreiheit eine Nutzbarkeit für Menschen mit Behinderung „ohne besondere Erschwernis und ohne fremde Hilfe“ vor (BGG § 4). Und die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), die Deutschland bereits seit fünf Jahren umsetzen möchte, legt den Fokus nicht nur auf die Defizite einzelner, sondern verlangt ein nutzbares universelles Design für alle: „Produkte, Umfelder, Programme und Dienstleistungen sind so zu gestalten, dass sie von allen Menschen möglichst weitgehend ohne eine Anpassung oder ein spezielles Design genutzt werden können.“

Weiterhin fordert die BRK die sogenannte Inklusion. Das bedeutet, dass auch alle Menschen mit Behinderung gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können müssen.

Dies verlangt nach öffentlichen und privaten Gebäuden mit den entsprechenden Zugängen und Türen, die niemanden aufgrund einer Einschränkung ausschließen. Hierfür ist die Schwellenfreiheit wiederum eine der wichtigsten Grundlagen.

Nullschwellen leicht eingebaut

Um Verarbeitern die Möglichkeit zu geben, einfach und sicher Nullschwellen umzusetzen, hat Anbieter Alumat (https://www.alumat.de/) schwellenlose Türdichtungssysteme mit Magnet-Doppeldichtungen als komplett vorgefertigte Systeme entwickelt.

Die Abdichtungsleistung erreiche laut offiziellen Prüfzeugnissen die Schlagregendichtheit der Klasse 9 A und funktioniere selbst bei Windstärke 11 und dichte – trotz Schwellenlosigkeit – zuverlässig ab. Auch die über 15-jährigen Langzeiterprobungen in der Baupraxis zeigten: Außentüren können ohne jegliche Schwelle technisch abgedichtet werden. Zahlreiche Handwerksunternehmen konnten mittlerweile Erfahrungen sammeln, die zum Bauen von schwellenlosen Türen ermutigen.

Doppeldichtung als Schlüssel

Der Tischlermeister Dietmar Hubein aus Gablenz (http://www.tischlerei-gerth.de) hat vor vier Jahren in einer Kindertagesstätte in Dresden bei der Komplettsanierung in zwölf Eingangs- und Terrassentüren aus Holzprofilen eine Magnet-Doppeldichtung von Alumat (MFAT 10) eingebaut.

Die für die Umbaumaßnahme beauftragten Architekten wollten für alle Nutzer der Kindertagesstätte einen absolut stolper- und hindernisfreien Übergang bei den Außentüren.

Dazu die Leiterin der Kindertagesstätte, „Miniforscher“ Sylvia Borsdorf: „Wir haben durch die schwellenfreien Außentüren einfach eine Unfallgefahr weniger im Haus. Für die Kinder ist die schwellenfreie Ausführung der häufig genutzten Terrassentüren einfach super.“

Die Montagearbeiten der Alumat-Nullschwelle gestalteten sich für den Tischler Hubein unkompliziert: „Der ganze Bausatz mit integrierter Entwässerung und Dämmung war bei der Anlieferung komplett fertig vorbereitet. Ich musste nur noch das mitgelieferte Zubehör für Rahmen und Türflügel in meiner Werkstatt unten anschrauben und das Nullschwellen-Element mit dem Rahmen verbinden. Das war kein großer Aufwand.“

Auf der Baustelle konnten der Tischler und sein Team die notwendigen Höhenanpassungen leicht mit den vorhandenen Distanzgewindeschrauben der industriell vorgefertigten Dichtung ausgleichen. Dietmar Hubein: „In der mitgelieferten Broschüre wird alles genau beschrieben, das kriegt jeder Handwerker locker hin!“

Durch einen ungeplanten Vorfall in der Kindertagesstätte konnte die Magnet-Doppeldichtung eine äußerst ungewöhnliche Prüfung bestehen. „Bei einem defekten Heißwasseranschluss hat sich im Innenbereich eine Steckverbindung gelöst, sodass eine ganze Nacht lang heißes Wasser in die Räumlichkeiten floss“, berichtet Hubein.

Die Terrassentüren seien dicht gewesen, das heiße Wasser habe die Magnet-Doppeldichtungen nicht durchdrungen und staute sich innen an.

Neue Kundenorientierung

In den letzten beiden Jahren hat der Stahlbauschlosser Klaus Asel aus Berlin in mehreren hundert Türen den Einbau der schwellenlosen Alumat-Türdichtungen geplant und umgesetzt. „Für mich ist es eine Freude, meine Kunden zu sehen, wenn sie nach Jahren zum ersten Mal wieder ungehindert auf ihren Balkon können“, berichtet der Fensterbauer für außergewöhnliche Bauelemente.

Klaus Asel ist heute darüber hinaus auch Sachverständiger für „altersgerechtes Umbauen“ und Inhaber der AKD Asel Baumanagement & Consulting Berlin (http://www.akd-asel.com).

Dabei verfügt er über ein sehr spezielles Knowhow: Er ist nicht nur Handwerker, sondern auch Altenpflege-Helfer. Vor diesem Erfahrungshintergrund weiß er, dass selbst kleine bis zu 2 cm hohe Türschwellen für viele Nutzer nicht oder kaum überwindbar sind.

Durch sein fachübergreifendes Wissen kann er eine neue Art der Kundenorientierung für Immobilienunternehmen und Endnutzer anbieten, die die Bedürfnisse von Menschen beim Gebrauch von Fenstern und Türen in den Mittelpunkt stellt. Asel unterstützt seine Kunden aber nicht nur bei der jeweils passgenauen Gestaltung und Umsetzung von barrierefreien Türen, sondern darüber hinaus auch im Vorfeld bei der Antragstellung von möglichen Zuschüssen für Baumaßnahmen und Umbauten.

Unter: http://www.akd-asel.com/referenz-bauten finden Interessierte verschiedene Einbaubeschreibungen mit „Vorher/Nachher“-Bildern.—

Die Autorin

Die Ingenieurin (Architektur) und Heilerziehungspflegerin

Ulrike Jocham verfolgt bei ihrer baulichen Beratungsttätigkeit einen interdisziplinären Ansatz, um die Umsetzung optimal an die Bedürfnisse der jeweiligen Bewohner anzupassen. Vorträge und Publikationen runden ihre Tätigkeit ab.

http://www.inklusiv-wohnen.de

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