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Digitalisierung: Aktuelle Studie zum PersonalBedarf

Wie gut sind die Mitarbeiter auf Anforderungen vorbereitet?

Dass mit der Digitalisierung viele Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, ist unstrittig. Eine ifo-Umfrage bei Personalleitern hat untersucht, wie gut die deutschen Firmen und ihre Mitarbeiter auf die Veränderungen durch die Digitalisierung vorbereitet sind.

Spätestens seit der Veröffentlichung der Studie von Frey und Osborne 2013, die eine Bedrohung von knapp der Hälfte aller Jobs durch die Automatisierung beschreibt, ist eine intensiv geführte öffentliche Debatte um die Gefahren der Digitalisierung entbrannt.

Immer wieder werden Zahlen aufgeworfen, wie viele Arbeitsplätze, vor allem von älteren und geringer qualifizierten Arbeitnehmern, gefährdet sind, „wegrationalisiert“ zu werden. Sicher ist, dass die voranschreitenden Digitalisierungsprozesse den Arbeitsmarkt verändern werden. Eine seriöse Vorhersage allerdings, wie sich die Digitalisierung konkret auf den Arbeitsmarkt auswirken wird, kann niemand treffen. Die aktuelle Randstad-ifo-Befragung im 2. Quartal 2017 untersucht, wie stark der Einfluss der Digitalisierung hierzulande von den Personalleitern eingeschätzt wird und wie gut die deutschen Firmen und ihre Angestellten auf die Veränderungen durch die Digitalisierung vorbereitet sind.

Den Befragten zufolge sind fast alle Firmen in irgendeiner Form von der Digitalisierung betroffen. Nur 2 % geben an, dass dies überhaupt keine Rolle in ihrem Betrieb spielt. Dagegen geben 51 % der Firmen an, „stark“ bis „sehr stark“ betroffen zu sein.

Steigender Personalbedarf: Im Durchschnitt über alle Sektoren hinweg gehen 73 % der Personalleiter in Firmen, die „stark“ oder „sehr stark“ von der Digitalisierung betroffen sind, von einem wachsenden Personalstand in den nächsten fünf Jahren aus. Im Verarbeitenden Gewerbe rechnen 72 % der Personalleiter in „stark“ bis „sehr stark“ betroffenen Unternehmen mit einem wachsenden Personalstand. Im Dienstleistungssektor sind es 80 %.

Den Ergebnissen der Befragung zufolge sehen 60 % ihren Personalbestand „gut“ vorbereitet, 3 % halten ihre Angestellten sogar für „sehr gut“ vorbereitet. Gleichzeitig geben jedoch 35 % an, dass ihr Personalstand „weniger gut“, 4 % sogar „eher schlecht“ auf die Digitalisierung eingestellt ist.

Während im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel jeweils 54 % ihre Beschäftigten für „gut“ bzw. „sehr gut“ vorbereitet halten, liegt dieser Anteil im Dienstleistungsbereich bei 70 %.

Über alle Sektoren ist die Weiterbildung der Mitarbeiter das am stärksten genutzte Mittel. 94 % der Firmen bereiten so ihre Beschäftigten vor.

Zudem reagieren 85 % der Personalleiter mit Neueinstellungen. Ebenfalls 85 % der befragten Unternehmen wenden interne Versetzung an. Outsourcing und das Beschäftigen von freien Mitarbeitern findet in 80 % der Firmen statt.

Vor dem Hintergrund des durch die Digitalisierung ausgelösten rasanten Wandels vieler Tätigkeiten stellt sich die Frage, ob die Weiterbildung nicht einen höheren Stellenwert in den Unternehmen erhalten sollte. Vereinzelte Weiterbildungskurse können dies nicht leisten.

Das Konzept von Weiterbildung muss sich weiterentwickeln und lebenslanges Lernen fester Bestandteil im Arbeitsleben werden. Hier ist auch die Politik gefragt, Weiterbildungsmaßnahmen, die Förderung betrieblicher Fortbildung und Qualifikationen sowie lebenslanges Lernen zu forcieren.—

www.cesifo-group.de

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