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Premieren auf der FRONTALE

Mund: Manche sind bescheiden und sprechen von Evolutionen – für die meisten Firmen aber ist das, was sie auf der FRONTALE präsentieren eine echte Innovation oder gar eine Revolution. Verständlich: Schließlich haben die pfiffigen Köpfe in den Unternehmen eine Menge Zeit und Anstrengung damit verbracht, ihr Produktportfolio weiterzuentwickeln. Jetzt geht es damit zur Premiere auf die große Messe-Bühne. Kar ist auch: Dieses vorliegende Heft ist ein Beweis dafür, wie einfallsreich und spannend unsere Branchen sind! Übrigens macht das unsere Redakteursarbeit natürlich besonders aufregend, wenn man so viele tolle Neuheiten in eine Ausgabe packen darf. Matthias, bei welcher Produktmeldung gab es für Dich das besondere Aha-Erlebnis?

Rehberger: Um ehrlich zu sein, hat mich am meisten ein Gebäude beeindruckt, das kürzlich mithilfe von Know-how aus Deutschland fertiggestellt wurde: der Louvre von Abu Dhabi. Dieser Museumsbau wird von einer 180 m weiten Kuppel aus Metall und Glas überspannt. Die dreidimensionale Konstruktion basiert auf intelligenter Stabbearbeitungstechnik der elumatec AG. Und hier war das Zusammenspiel aus Maschinentechnik, Software sowie virtuellen Schnittstellen und digitaler Datenaufbereitung entscheidend (mehr dazu auf S. 118). Alles Anwendungen, die ich im Detail in Nürnberg begutachten möchte und die in Zukunft für die Branche immer wichtiger werden.

Mund: Was mir aufgefallen ist, sind die zahlreichen Innovationen im Bereich der Klebetechnik. Eigentlich ein fast schon alter Hut, aber in diesem Jahr scheinen sich viele Player gerade im Holzbereich nochmal intensiver mit dieser Thematik beschäftigt zu haben – angefangen bei den Anlagenbauern, Werkzeugmachern, den Sytemanbietern bis hin zu den Klebespezialisten. Generell dreht sich viel auf der Messe um Rahmenoptimierungen: Der Chemie-Gigant BASF beispielsweise möchte im Markt Fuß fassen und die Metallverstärkungen substituieren. Herauskommen soll nicht weniger als „ein besseres Fenster für weniger Geld“ (S. 34). Ein Produkt verteuern würde dagegen die Pläne zur Novellierung der DIN 18008. Schließlich soll künftig „bruchsicheres Glas“ bei allen bodentiefen Verglasungen zum Einsatz kommen. Muss das denn sein?

Rehberger: Nun, dieser Vorschlag des Bundesverbands Flachglas wurde vom Normenausschuss angenommen. Das bedeutet, mit der Novellierung der 18008, die wohl im Herbst 2018 in Kraft tritt, sind dann frei und ohne Hilfsmittel zugängliche Vertikalverglasungen bis 0,80 m über Verkehrsflächen aus Sicherheitsglas auszuführen. Das ist in meinen Augen eine Steilvorlage, um sicherere Fenster zu verkaufen, auch im Hinblick auf Einbruchschutz. Die Branche klagt doch immer über zu geringe Margen. Hier hat sie die Chance, einen Mehrwert anzubieten, und sich diesen auch bezahlen zu lassen, denn Sicherheitsglas wird ja verpflichtend. Eine solche Chance muss man nutzen.

Mund: Kann man dann denn noch von einem Mehrwertverkauf sprechen, wenn bruchsicheres Glas verpflichtend wird? Die Gefahr droht doch, dass es dann wieder zu einem Preisverfall für das höherwertige aber obligatorische Produkt kommen wird. Und wenn nicht, dann höre ich wieder die Klagen, dass das Bauen in Deutschland aufgrund solcher Regelwerke sich weiter verteuert. Jetzt aber wünschen wir Ihnen viel Spaß auf der Messe und bei der Lektüre unserer umfangreichen, spannenden Messevorschau.

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