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Im Interview mit Johann Obermayr, Bug Aluminium-Systeme

“Wir geben Vollgas“

Glaswelt – Können Sie uns bitte den Zusammenhang zwischen den Traditionsmarke Bug und Step-G herstellen?

Johann Obermayr – Da muss ich etwas weiter ausholen: Gegründet wurde das Unternehmen 1952 von den Gebrüder Uhl und seinen Freunden hier in Vogt mit der Geschäftsidee, Wetterschutzschienen aus Aluminium für Holzfenster anzubieten. Anfangs wurde das aus Blech gebogen bzw. gekantet, danach kamen sie darauf, das aus Aluminium zu pressen. Nach einigen Zwischenstationen gehört das Unternehmen Step-G mit der Marke Bug Aluminium-Systeme heute zur japanischen Sankyo Tateyama Gruppe.

Glaswelt – Seit wann startet Bug am Markt wieder voll durch?

Obermayr – Ende 2014 wurde der Geschäftsbereich Aluminium-Strangpressen an die japanische Sankyo Tateyama Inc. verkauft. Das war für uns ein Glücksgriff, weil der japanische Mutterkonzern aus dem Baubereich stammt und unsere Philosophie sowie unsere Probleme versteht. Dadurch sind wir jetzt anders aufgestellt und haben die Möglichkeit zu investieren. Wir streben kontinuierlich danach, uns weiter zu verändern und zu verbessern.

Glaswelt – Schauen wir mal in die Geschäftsbereiche. Wie viel Freude macht Ihnen der Fensterbankbereich?

Obermayr – Da sind wir sehr gut aufgestellt und gehören zu den Premiumanbietern mit einem sehr erheblichen Marktanteil in Deutschland und Österreich.

Glaswelt – Wie viel Mitarbeiter arbeiten für Step-G?

Obermayr – Weltweit haben wir 900 Mitarbeiter beschäftigt.

Glaswelt – Was wird unter der Marke Bug subsumiert?

Obermayr – Wir produzieren Fensterbanksysteme, Fenstersysteme für Holz- und Holz-Alu-Fenster, Fassadensysteme sowie Überdachungen und Flachdachsysteme.

Glaswelt – Wo sind Ihre Kunden? Wie werden diese bedient?

Obermayr – Der Hauptmarkt von Bug ist Deutschland. In Österreich sind wir mit einer Vertriebsniederlassung vertreten, um die verschiedenen Vertriebsanforderungen bestmöglich bedienen zu können. In Deutschland wird die Fensterbank fast ausschließlich über den Baubeschlagshandel verkauft. In Österreich hingegen erfolgt der Vertrieb nahezu ausschließlich direkt an die Verarbeiter, wie z.B. Fensterhersteller, Fassadenbauer etc. In Deutschland werden die Fenstersystemkomponenten unterschiedlich vertrieben: Hier liefern wir circa die Hälfte direkt an unsere Kunden, die andere Hälfte geht über den Handel. Dazu kommt: Rund 25 Prozent unserer Produkte gehen in den Export. Dort übernehmen freie Handelsvertreter den Vertrieb.

Glaswelt – Wie bestellt der Fensterbauer bei Ihnen? Wie wird er das in Zukunft tun?

Obermayr – Es gibt alle klassischen Bestelleingänge. Im Stangenbereich wird sehr häufig via nexMart (Anm. d. Red.: Informationen darüber auf der nächsten Seite) bestellt. Auch Fensterbankkunden bestellen übrigens häufig über diese Plattform. Im Holz-Aluminium-Bereich nutzen wir zukünftig Klaes-Fensterbau-Software. Wir stellen hier unsere Stammdaten zur Verfügung. Künftig kann der Verarbeiter uns direkt seine Klaes-Daten übermitteln und wir übergeben dies umgehend an unsere Produktion.

Glaswelt – Ich nehme an, dass der digitale Bestellprozess noch vergleichsweise selten praktiziert wird?

Obermayr – Das ist richtig. In diesem Bereich hat die Branche noch sehr viel Aufholpotenzial.

Glaswelt – Liefern Sie Stangenware oder auch konfektionierte Rahmen? Und sind diese dann verschweißt oder auch zusammengesteckt?

Obermayr – Wir liefern sowohl als auch. Unser System ist steck- und schweißbar. Es gibt Hersteller, die schweißen ihre Rahmen selber zusammen. Hauptsächlich liefern wir jedoch fertig geschweißte und eloxierte Rahmen.

Glaswelt – Sie haben keine eigene Pulverbeschichtungsanlage. Wie läuft das Prozedere bei eloxierten Schalen ab?

Obermayr – Wir arbeiten mit einem externen Beschichter. Der steckt dann die fertigen Rahmen zusammen und liefert diese an unsere Kunden aus.

Glaswelt – Um wie viel Tage dauert dadurch der Bestellvorgang länger?

Obermayr – Im Bearbeitungsprozess kommt nur der Transportweg zum Beschichter dazu. Dies dauert maximal zwei oder drei Tage. Wir können grundsätzlich die Lieferung nach 15 Arbeitstagen garantieren. Wenn es Schnellschüsse geben soll, geht es aber auch deutlich schneller.

Glaswelt – Sie vertrauen einem Beschichter in Ihrer Nähe?

Obermayr – Ja. Wir werden aber auch Beschichterkapazität im Norden und Osten Deutschlands aufbauen, sodass wir dort künftig ebenso kürzere Lieferzeiten anbieten können.

Glaswelt – Sie streben einen Imagewandel von der Traditionsmarke zur innovativen Premiummarke an. Warum und was steckt dahinter?

Obermayr – Bug stand schon immer für Premiumqualität gepaart mit langjährigem Expertenwissen. Deshalb haben wir neue, innovative Produkte entwickelt, mit denen wir am Markt überzeugen können. Unsere Systemlösungen sind formgebend und richtungsweisend – und das alles „Made in Germany“.

Glaswelt – Wurde denn diese Innovationskultur bereits unter Beweis gestellt?

Obermayr – Definitiv. Wir haben beispielsweise den neuen Fensterbank-Gleitabschluss A500D oder auch die neuen schlagregendichten Stoßverbinder auf den Markt gebracht. Damit sind wir jetzt in der Position ein durchgängiges und vom ift geprüftes Fensterbanksystem anbieten zu können – vom Fensterbank-Gleitabschluss bis hin zu den Stoß- und Eckverbindern sind diese schlagregendicht bis 1950 Pa geprüft. Das bedeutet auch: Der Verarbeiter verfügt damit über ein geprüftes Gesamtsystem; bei denen er alle zugehörigen Einbauteile sowie Einbauzubehör von uns bekommt.

Glaswelt – Ein Zulieferer für Holz-Alu-Systeme muss sich ja immer mehr auch zu einem Systemgeber entwickeln. Was bieten Sie hier Ihren Kunden im Werkstoffbereich Holz an?

Obermayr – Wir rechnen beispielsweise für unsere Kunden die Objektangebote durch. Wir erstellen bei Bedarf Sonderprofile, welche dann wirklich nur für diesen Kunden gepresst werden. Darüber hinaus übernehmen wir auch die Architektenberatung für unsere Kunden.

Glaswelt – Die Systeme sind von Ihnen alle CE-geprüft und werden im Cascading-Verfahren übertragen?

Obermayr – Ja natürlich, sonst sind die Profile nicht zu verkaufen. Zusätzlich prüfen wir gemeinsam mit dem Kunden seine Sonderelemente.

Glaswelt – Wie hoch schätzen Sie Ihren Marktanteil ein?

Obermayr – Wir sehen uns bei den Fenstersystemkomponenten auf dem deutschen Markt an führender Position.

Glaswelt – Haben Sie eine Vision, wo Sie in Zukunft hinwollen?

Obermayr – Im Hinblick auf unsere Neuentwicklungen geben wir im Moment Vollgas. Damit konnten wir bereits einige Erfolge verbuchen und auch auf der der FENSTERBAU FRONTALE werden wir mit einigen Überraschungen aufwarten. So denke ich, dass wir im Holz-Aluminiumbereich weiter am Markt wachsen können. Im Fensterbankbereich sind wir bereits Marktführer.

Glaswelt – Absturzsicherung wird immer stärker thematisiert und auch Bug bietet hier ein System an. Was sind hier Ihre USPs?

Obermayr – Unsere Absturzsicherung hat den großen Vorteil, dass sie weniger Teile benötigt. Dadurch lassen sich locker 50 Prozent der Arbeitszeit einsparen im Vergleich zu den Wettbewerbssystemen. Wir haben das FrontProtect-System letztes Jahr auf dem Markt gebracht und schon einige Großprojekte damit realisiert.

Glaswelt – Kommen wir zu den Neuheiten, die Sie auf der FRONTALE präsentieren werden …

Obermayr – Wir haben eine ganze Reihe an Neuheiten im Gepäck: Beispielsweise die formschlüssige Außenverglasung, die wir jetzt noch erweitert haben. Oder die Hebe-Schiebetürlösung mit 16 Varianten. Hier haben wir auch die absolute Nullschwelle realisiert. Das wird bei Siegenia und auch bei uns groß vorgestellt. Auch zum Thema Einbruchschutz werden wir unser Angebot komplettieren: Bis zur Messe werden die RC2- und RC3-Prüfungen abgeschlossen sein.

Glaswelt – Was hat ein Aluminium-System mit dem Einbruchschutz zu tun?

Obermayr – Hier geht es um die Glasanbindung. Wir haben spezielle Halter und sparen dem Verarbeiter viel Aufwand in der Produktion.

Glaswelt – Was steckt hinter der Bug Triangel-Lösung?

Obermayr – Bei diesem Fensterrahmen-Design-Element ist eine Kombination aus kantigen und schrägen bzw. gerundeten Profilsystemen möglich. Das begünstigt das Abfließen des Regenwassers und es gibt keine Staunässe auf der Glasleiste.

Glaswelt – Was steht bei Ihnen im Fokus: Bestandskundenbetreuung oder die Neukundenakquise?

Obermayr – Natürlich hat bei uns der Bestandskunde oberste Priorität, dennoch ist klar, dass wir im Holz-Aluminiumbereich wieder mehr Marktanteile gewinnen und gerade hier auch Neukunden im Fokus haben.

Glaswelt – Herr Obermayr, vielen Dank für Ihre Informationen. —

Das Interview führte Chefredakteur Daniel Mund.

BUG und Step-G

BUG entstand aus den Anfangsbuchstaben der Gründernamen Bertsch, Uhl und Großerode. Die unverkennbaren Buchstaben „BUG“ sind seit 1952 ein signifikantes Markenzeichen am europäischen Markt und gehören zur ST Extruded Products Group, kurz STEP-G. Mit Produktionsstätten in Deutschland, Belgien und China ist dieser Konzern multinational aufgestellt und einer der weltweit führenden Hersteller von Aluminium-Strangpressprofilen. BUG steht für qualitativ hochwertige Systemlösungen „Made in Germany“. Das umfangreiche Produktportfolio umfasst Aluminiumprofile für Holz-Aluminium-Fenster, Fassaden, Dachsysteme, Wintergartensysteme, Wetterschutz und Fensterbanksysteme.

Weitere Informationen unter www.bug.de und www.step-g.com

BUG auf der FENSTERBAU | Halle 4, Stand 239

Was ist nexMart?

nexMart bietet Herstellern und Handelspartnern ein ganzheitliches eBusiness-Portfolio, das alle Geschäftsprozesse digital abbildet. Die nexmart Lösungen zielen darauf ab, Abläufe zu automatisieren, zu optimieren und zu beschleunigen – unter Rücksichtnahme auf die bestehenden Systeme der Hersteller und Handelspartner.

nexmart wurde 2002 von ca. 30 Gesellschaftern gegründet. Das Ziel: die elektronische Kommunikation zwischen Herstellern und Handelspartnern im Produktionsverbindungshandel über eine gemeinsame Online-Plattform zu ermöglichen.

Es ist ein stetig wachsendes Branchennetzwerk, das heute ca. 300 Hersteller und über 9000 Handelspartner zueinander bringt und gemeinsam von Industrie und Handel geführt und weiterentwickelt wird.

Die Vorteile für die Verarbeiter:

  • Direkte Verbindung zur eigenen Warenwirtschafts-EDV
  • Automatisierung und dadurch Rationalisierung der Bestellabwicklung
  • Einkaufskonditionen sind implementiert
  • Fehlerfreie Bestellungen, daher fehlerfreie Auftragsabwicklungen und Lieferungen
  • Reduktion von ärgerlichen Fehllieferungen

www.nexmart.de

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