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GussGlas für den Louvre von Abu Dhabi

Eine Insel des Lichts

_ Beim Entwurf des Louvre von Abu Dhabi ließ sich Architekt Jean Nouvel von der Stadt Medina und typischen arabischen Siedlungen inspirieren. Es entstand eine Art Museumsstadt im Meer, geformt aus 55 weißen Gebäuden, die eine riesige stählerne Kuppel zu einer Einheit zusammenfasst. Die Kuppel besteht aus acht Schichten von Stahlornamenten, die ein sternförmiges Gitter bilden. Diese filtern das Licht wie ein Blätterwerk, lassen Helligkeit herein und schützen doch vor Hitze und Sonne. Architekt Jean Nouvel spricht von einem „Lichtregen“, der unter der Kuppel entsteht, einzelne Bereiche hervorhebt und andere nur erahnen lässt.

Gleichzeitig stellte sich Jean Nouvel eine Souk-ähnlichen Atmosphäre mit diffusem Licht vor, in der sich die Besucher bewegen.

Als natürliche Lichtquellen dienen Decken aus Gussglas. Die Besonderheit der Glasdecken besteht darin, dass sie aus zwei laminierten Gussgläsern aus dem Saint-Gobain Gussglaswerk in Mannheim (www.saint-gobain.de) bestehen, die verschiedene Strukturierungen aufweisen oder zueinander verdreht eingebaut sind.

So zaubern sie herrliche Lichteffekte in das Innere der Ausstellungskuben. Insgesamt kamen rund 25.000 unterschiedliche Scheibenmaße zum Einsatz und 18 verschiedene Glastypen.

Die Kuppel als Herzstück

Die imposante Kuppel überspannt nicht nur die Museumsbauten, sie scheint geradezu über dem gesamten Museumskomplex zu schweben. Technisch ist sie ein Meisterstück intelligenter Stabbearbeitungstechnik der elumatec AG aus Mühlacker.

Die Konstruktion der Kuppel mit einem Durchmesser von 180 m ruht auf vier Stützen, die im Abstand von jeweils 110 m angeordnet sind. Der höchste Punkt liegt 40 m über dem Meeresspiegel.

In der Nacht bildet die Kuppel einen Baldachin von insgesamt 7850 Sternen, die von innen und außen sichtbar bleiben. Die „Sternen“-Konstruktion besteht aus acht Ebenen versetzter Stahl- und Aluminium-Module in verschiedenen Größen und Winkeln.

Starke Partnerschaft

Die Umsetzung des Entwurfs in eine machbare und wirtschaftliche Fertigung erforderte das enge Zusammenspiel zwischen dem Projektentwickler Waagner Biro, Wien, und der elumatec AG aus Mühlacker.

Der technische elumatec-Support für den Louvre in Abu Dhabi erstreckte sich über den gesamten Fertigungsprozess hinweg, von den virtuellen Schnittstellen und der digitalen Datenaufbereitung über die Testphase und die Empfehlung zur Installation eines geeigneten Stabbearbeitungszentrums bis hin zur Logistik und zeitweisen Produktionsbegleitung vor Ort, wo neben der Profilbearbeitung dann lediglich die Endmontage der einzelnen Elemente erfolgte.

Zwei Stabbearbeitungszentren für Abu Dhabi

Für die Abwicklung des Architekturprojekts richteten die Maschinentechniker der elumatec AG zwei baugleiche Stabbearbeitungszentren des Typs SBZ 151 Flexium+ beim Verarbeiter White Aluminium in Abu Dhabi ein.

Hierbei handelte es sich um ein 5-Achs-Stabbearbeitungszentrum, das für die wirtschaftliche und rationelle Bearbeitung von Aluminium- und dünnwandigen Stahlprofilen konstruiert wurde.

Alle Arbeitsgänge des SBZ 151 Flexium+ wie Fräsen, Bohren, Gewindeschneiden, Gewindefräsen, Klinken und Sägen finden bei ruhendem Profilstab zur Schonung der Profiloberfläche statt. Dabei werden alle sechs Profilseiten gleichzeitig bearbeitet.

Die mitfahrenden Werkzeugmagazine sorgen für kurze Werkzeugwechselzeiten und so für optimierte Bearbeitungszyklen. Angesteuert wird das SBZ 151 Flexium+ mit der Software eluCad, einer von der elumatec-Tochter elusoft entwickelten Softwarelösung für die maschinenneutrale Programmierung. Die Software ist so konzipiert, dass der Anwender nicht selbst ISO-Codes programmieren muss, sondern lediglich seine Daten in eine strukturierte grafische Oberfläche eingeben muss. Die Programmierung erfolgt über eine automatisierte CSV-Schnittstelle. Für die Werkplanung und anschließende Arbeitsvorbereitung stellte der Projektentwickler die erforderlichen CSV-Dateien zur Verfügung, aus denen bei der elumatec AG die relevanten Parameter übernommen wurden.

Aus diesem Input konnten insgesamt 21 Masterdateien generiert und die Produktionsdaten für die rund 500 000 Profilteile in das eluCad-Softwareprogramm übertragen werden. Nach einer Testphase in Mühlacker wurden dann die arbeitsvorbereitenden Maßnahmen gestartet, bevor es dann an die Umsetzung und Fertigstellung ging.

Dieses außergewöhnliche architektonische Meisterwerk von Jean Nouvel zeigt, was eine enge internationale Zusammenarbeit zu leisten vermag und worauf die Projektpartner Waagner Biro, der Verarbeiter White Aluminium und die elumatec AG sowie Glaslieferant Saint-Gobain Building Glass zu Recht stolz sein können.—

www.elumatec.com |Halle 3A, Stand 512

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