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Langschläfer oder Frühaufsteher?

Mund: Die Frage nach den Aufsteh-Gewohnheiten wurde in Nürnberg auf der FENSTERBAU immer wieder gestellt, schließlich öffneten sich die Messetore erst um 10 Uhr. Die einen freuten sich, dass sie sich nach anstrengenden Messepartys eine Stunde länger regenerieren konnten. Andere nutzten die frühmorgendliche Extrazeit, um die auflaufenden E-Mails zu checken. Es gab aber auch eine stattliche Anzahl an Besuchern, die darauf nicht eingestellt waren und sich schon um 9 Uhr vor den Einlassschranken versammelten und „Däumchen drehten“. Die Verantwortlichen bei der Messe und im Beirat sammeln jetzt schon einige Jahre bei den Öffnungszeiten immer wieder neue Erfahrungen – vor zwei Jahren waren die Messehallen bis 19 Uhr geöffnet. Mal schauen, welcher Modus dann im März 2020 angewandt wird, was wäre Dir am liebsten?

Rehberger: Nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ fände ich es sinnvoll um 9 Uhr zu starten, das ist eine Zeit, die in den Köpfen der Messebesucher aus unseren Branchen verankert ist. Das käme auch den Ausstellern entgegen, mit denen ich auf der Messe gesprochen habe. Zudem habe ich bei den Ausstellern gehört, dass man auf den Samstag ruhig verzichten könnte.

Mund: Ich höre schon das Argument: „Um 9 Uhr befindet sich Nürnberg noch in der morgendlichen Rushhour und das Verkehrschaos vor der Messe wäre unausweichlich.“ Anreisende berichteten aber, dass die Anfahrten auch dieses Jahr zu späterer Stunde überfüllt waren. Was den Vorschlag des Wegfalls des Messe-Samstags angeht, würden das wohl viele Aussteller der FRONTALE begrüßen – das Veto kommt dann aber wohl von der HOLZHANDWERK. Dort ist am Samstag noch „der Teufel los“. Mein Vorschlag: Man sollte es zur Tradition machen, jedes Mal die Öffnungszeiten zu ändern. 2020 könnte man den Modus 9:30 bis 18:30 Uhr einführen. Aber mal im Ernst: Sind die Öffnungszeiten nicht eher Luxusprobleme? Können die NürnbergMesse, die Aussteller und wir alle nicht auch einfach zufrieden auf erfolgreiche und hochfrequentierte Messetage zurückblicken?

Rehberger: Die Messen sollten sich auch Gedanken um sogenannte „virtuelle Messen“ machen. Seit einiger Zeit gibt es Firmen, die sich und ihre Produkte im Vorfeld einer Messeveranstaltung (und darüber hinaus) entsprechend auf ihrer Website präsentieren. Die Argumente lauten hier unter anderem: Der virtuelle Messestand ist 24 Stunden am Tag zugänglich und der Besucher muss sich keine Gedanken zu Anreise und Übernachtung machen. Siehst Du das kritisch für die Messen?

Mund: Ich sehe das nicht kritisch, sondern vielmehr als Ergänzung. Virtual Reality Technologien entwickeln sich rasant weiter und eignen sich als erweiterte Präsentationsart auf Messen. Profilsystemgeber Gealan hat beispielsweise schon jetzt intelligent die realen und virtuellen Welten verknüpft und will das auch seinen Kunden als Dienstleistungsangebot anbieten. Und auch die Messe selbst hat gemeinsam mit dem Technologieunternehmen „nous“ 3D-Erlebnisräume geschaffen. Aber ich glaube auch, dass der fachliche Austausch unter Branchenexperten in lauten und zum Teil zugigen Messehallen noch lange unersetzlich bleiben wird!