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Otto Waalkes und die GLASWELT

Mund: Was hat die GLASWELT mit Arnold Schwarzenegger, Otto Waalkes und Winfried Kretschmann gemeinsam? Alle haben das 70. Lebensjahr abgeschlossen und dürfen auch ein wenig Stolz sein auf die Vergangenheit und das Erreichte. Aber Schwarzenegger, Waalkes und Kretschmann dürfen – oder müssen – aufgrund ihres Alters auch an ihren Ruhestand denken, bei der GLASWELT trifft das nicht zu: Wir Redakteure denken zukunftsgewandt, was wird bald wichtig sein? Jetzt aber doch der Blick zurück: Matthias, Du hast aufgrund unserer Jubiläumsausgabe viel im Archiv gestöbert: Was hat dich in der 70-jährigen Branchen-Historie richtig beeindruckt?

Rehberger: Die Menschen, die in unserer Branche Großes geleistet haben. So sprach ich beispielsweise mit Günter Weidemann (siehe Seite 44), der in den 1960er-Jahren sein Unternehmen gegründet hat und es noch heute leitet. Damals in den 60ern waren die Glasmengen kontingiert und nicht jeder Verarbeiter hat Glas erhalten, so wie er es wollte. Das heißt, die Hersteller haben das Glas verteilt. Weidemann hat das unterlaufen, was mit dazu beigetragen hat, dass der Markt letztendlich geöffnet wurde, auch zum Vorteil der Fensterbauer. Was gab es beim Sonnenschutz spannendes Olaf?

Vögele: Eine der entscheidenden Erfindungen waren Anfang der 1960er-Jahre lackierte Aluminiumbänder, die Johann Henkenjohann von Heroal als doppelwandige Rollladenprofile rollformte und zusätzlich versteifte. 1964 wurde aus der Idee des „elektrischen Rollens“ der Firmenname „elero“ abgeleitet, und der Rohrmotor erfunden. Beide Erfindungen haben sich rasant weiterentwickelt und heute riesige Marktanteile. Heute findet man ihre Verknüpfung mit Smarthome und sorgen, wie auch andere Produkte in unserer Branche, für Licht und Schatten. Was waren denn für die Bauelemente-Branche einschneidende Ereignisse in den letzten Jahrzehnten?

Mund: Was die Produktentwicklungen angeht, markiert die Einführung des PVC-Werkstoffs einen besonderen Meilenstein. Mit dem Mipolam-Fenster der Dynamit AG kam ein Element auf den Markt, das nicht nur „abrieb- und termitenfest“ war. Es war auch das erste in Serie hergestellte Kunststoff-Fenster. Wenige Jahrzehnte später kam dann der Materialmix Holz-Aluminium hinzu. Wenn man die Branche betrachtet, ist der Markt in Deutschland noch immer verhältnismäßig kleinteilig mit über 5000 Fensterherstellern. Marktanteile größerer Player liegen im unteren einstelligen Bereich – ganz anders bei unseren Nachbarstaaten: Dort können Unternehmen auch schon mal 30 Prozent Marktanteile haben. Insofern freuen wir uns aber als Zeitschriftenmacher, einen Markt mit vielen Lesern und ganz unterschiedlichen Ansätzen begleiten zu dürfen. Matthias, was denkst Du, wenn Du an unsere Branchenzukunft denkst?

Rehberger: Die Gebäude werden intelligenter und uns Nutzern über automatisierte Steuerungen mehr Komfort bieten. Interaktive Gläser für smarte Fenster und Fassaden sowie das Interieur werden ein wichtiger Teil davon sein, u. a. als Displays und Kommunikationselemente. Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft bringt. Eines sei Ihnen versichert, die GLASWELT wird Sie wie seit 70 Jahren immer auf dem Laufenden halten.

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