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Angekommen in der Gegenwart: Von 2010 bis heute

Was hat uns in den letzten Jahren beschäftigt? Wir alle erinnern uns noch an den Tsunami in Japan mit der damit verbundenen Tragödie in Fukushima – die schwerste nukleare Katastrophe seit Tschernobyl.

Gestorben ist 2011 der Visionär Steve Jobs und verschoben wird seit 2012 immer wieder ein Eröffnungstermin: Der Hauptstadtflughafen in Berlin kann wegen zahlreicher Mängel in der Brandschutzanlage und weiteren Planungsproblemen nicht an den Start gehen.

Eröffnet werden kann aber – nach drastischen Mehraufwendungen zu Lasten der Steuerzahler – die Elbphilharmonie in Hamburg.

Gespart werden muss in Griechenland: Die Athener Krise zieht 2012 ganz Europa in den Abwärtsstrudel. Und gestrandet sind immer mehr Flüchtlinge auf dem europäischen Kontinent und im Anschluss dann in Deutschland – das nötigt der Bundeskanzlerin Merkel 2015 den berühmten Satz „Wir schaffen das“ ab.

Gefeiert werden darf auch: Beispielsweise 2014 mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. (dm)

Vom Millionengrab zum Wahrzeichen

Die Elbphilharmonie ist seit Januar 2017 das neue Wahrzeichen Hamburgs. Das, was den Musiktempel ausmacht, sind vor allem die gebogenen Fassadengläser. Die Fläche der Glasfassade beträgt unglaubliche 21 800 m² und besteht zum Teil (ca. 5000 m²) aus gebogenem Glas, das dem Bauwerk das Aussehen eines riesigen Quarzkristalls verleiht, dessen Optik sich ständig verändert, da er die Sonne, Wasserspiegelungen und die Stadtbeleuchtung reflektiert.

Die CNC-Technik erobert den Holzfenstermarkt

Das Profilier-Center „Conturex“ (übersetzt: König der Konturen) war in seiner Konzeption zunächst speziell für die Möbelfertigung angelegt. Die Idee im Jahr 2005: Mit der neuen Technologie sägt, fräst, bohrt und profiliert die Anlage Massivholzteile rundum auf sechs Seiten. Wichtigste Merkmale waren der verfahrbare Zangentisch sowie die duale Bearbeitung an zwei Stationen. Die Weinig-Techniker fanden aber die Idee so genial, dass schon bald die Bearbeitungstechnologie für die Fensterfertigung eingeführt wurde. Und mit dem Start der zweiten Generation des Conturex 2009 konnte diese Technologie ihre ganzen Vorteile für die Fensterfertigung ausspielen.

2010 auf der fensterbau/frontale scheinen die Fensterbauer diesen neuen Maßstab für die Fertigung für sich lieb gewonnen zu haben: Die Maschinenbauer in Tauberbischofsheim können die Nachfrage kaum befriedigen. Alle wissen, was heute daraus geworden ist: Weinig hat die Conturex-Reihe immer weiter ausgebaut und auch andere Maschinenarbeiter wie Homag, Biesse und SCM haben eigene Profiliercenter entwickelt.

Weltrekord!

Am 19. Juni 2010 wurde in Karlsruhe Fenster-Geschichte geschrieben: Meisterschüler und Auszubildende des 1. Lehrjahres der Fachschule für Glas-, Fenster- und Fassadenbau in Karlsruhe hatten das größte Holz-Metall-Fenster der Welt gebaut: Es war 46 m lang und 2 m hoch. Innerhalb von acht Stunden wurden für das Riesenelement nicht nur 144 lfm laminiertes Kiefernholz und 20 lfm Belmadur verbraucht, sondern auch 176 m Aluminiumschale und über 80 m² Glas. Das Fenster wog 3,475 t, wovon 2,4 t nur auf Glas entfielen.

Neue Wettbewerber aus dem Osten

Anfang des neuen Jahrzehnts haben auch ausländische Player den deutschen Fenstermarkt für sich entdeckt. Deutsche Fensterbauer haben ein neues Stammtisch-Thema: „Die Billiganbieter aus Polen“. Vor allem das Unternehmen Drutex fährt eine aggressive Werbekampagne mit bekannten Werbebotschaftern wie Philipp Lahm. Und der Drutex-Chef Gierszewski bekennt 2014 im GLASWELT-Interview, dass man 10 Prozent des Umsatzes für Werbung ausgebe. Mittlerweile ist es aber tatsächlich wieder etwas ruhiger geworden um den „Prügelknaben der deutschen Fensterbranche“ und auch viele andere Unternehmen aus anderen östlichen bzw. südöstlichen Ländern setzen auf den deutschen Massenmarkt.

Bunt und womöglich noch dunkel?

Raus aus dem Einheits-Weiß: In den letzten Jahren hat das Fenster die Farbe entdeckt. Manchmal auch zum Leidwesen der Branche: Denn gerade die dunklen PVC-Fenster heizen sich bei Sonneneinstrahlung extrem auf und können sich verziehen. Ein Lösungsansatz sind für diese Fälle Folien, die durch ihre spezielle Beschichtung den Temperaturanstieg begrenzen können.