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Isolierglas

Dow: Dieses neue Warm Edge-Silikon schwimmt sogar auf Wasser

GLASWELT – Was hat es mit dem neuen Isolierglas-Silikon auf sich?

Markus Plettau – Hierbei handelt es sich um die erste „warme“ Silikontechnologie für Isolierglas. Unser neues Dowsil 3364 Warm Edge IG Sealant dient der Steigerung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts. Das Silikon erfüllt die EU-Normen für Isolierglas und Structural Glazing. Die positive Auswirkung auf die Fassaden-U-Werte und Kondensationsrisiken ist erstaunlich.

GLASWELT – Worin besteht der Unterschied zu bisherigen Techniken?

Plettau – Das ist einfach: ein neues Struktursilikon mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit für Isolierglas (nach EN 1279 2/3 sowie ETAG 002). Das Silikon ist wärmer und leichter und schwimmt auf Wasser. Im Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind Glasfassaden in Europa bereits auf einem hohen Leistungsniveau.Strukturelle Klebstoffe wurden bisher noch nicht als Beitrag zur Gesamtenergieeffizienz betrachtet, aber ihre Wärmeleitfähigkeit ist relativ hoch und die Wärmeverluste können erheblich sein. Unser neues Produkt Dowsil 3364 Warm Edge IG Sealant beweist das Gegenteil.

GLASWELT – Was sind die wichtigsten Verbesserungen für eine Glasfassade?

Plettau – Neben der hohen Strukturfähigkeit, der Temperaturbeständigkeit bis + 150 °C und der UV-Beständigkeit ist die Wärmeleitfähigkeit um rund 50 % geringer als bei herkömmlichen Struktursilikonen. Wenn Sie an Toggle-Systeme denken, sind U-Wert-Verbesserungen von bis zu 0,1 W/m²K ohne Designänderung möglich – natürlich abhängig von den konstruktiven Details. Reine Glasecken oder auch leistungsstarke Fassadensysteme können Bereiche sein, in denen unser neues Silikon den Unterschied macht. Auch die Oberflächentemperaturen können erhöht werden – geringes Kondensationsrisiko bedeutet geringes Schimmelpilzrisiko und damit einen Beitrag zum Wohnkomfort.

GLASWELT – Welche Verbesserungen lassen sich damit beim U-Wert erzielen?

Plettau – Das patentierte Silikon kann dazu beitragen, den Gesamt-U-Wert der Fassade um bis zu 5 bis 6 % zu verbessern, die Oberflächentemperaturen können bis zu + 1 °C erhöht werden - je nach Fassadengestaltung und System. Das kann ohne Designänderungen den Ausschlag geben, ist also sehr kosteneffizient und könnte sich sogar positiv auf die Zertifizierung von Green Buildings auswirken.

GLASWELT – Wie sieht es mit der Verarbeitung aus, ändert sich hier etwas für den Anwender?

Plettau – Im Vergleich zu anderen 2K-Isolierglas-Silikonen von Dow gibt es keinen großen Unterschied bei der Aushärtegeschwindigkeit oder dem Mischungsverhältnis. Das neue Silikon kann in Verbindung mit herkömmlichen Hydraulikpumpen oder auch Zahnradpumpen eingesetzt werden.

Das Interview führte GLASWELT Redakteur Matthias Rehberger