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Image der “Schnöden Eingangstür“ ist längst abgestreift

Technisch und optisch hochwertig

_ Die Türenhersteller sind dabei zum Teil recht abhängig von den Füllungsherstellern. „Bei Füllungstüren haben wir relativ wenig Einfluss auf das Design“, gesteht denn auch Thomas Reinhard, Abteilungsleiter Produktmanagement bei Kneer-Südfenster. Der schwäbische Hersteller deckt mit Türen aus Kunststoff und Aluminium, reinen Holztüren sowie Alu-Holz- und Alu-Kunststoff-Türen eine große Bandbreite des Angebotes an Materialien ab. Die meisten Möglichkeiten, eigenes Design einzubringen, habe der Hersteller bei Holz- sowie Holz-Alu-Türen. „Das Furnier, das Holz und die Farbe“, nennt er da als die möglichen Variablen.

Der Einzelne geht schnell mal unter

Als einen Trend im Bereich der Holztüren hat er ganz klar „Eiche astig, querfurniert“ ausgemacht. „Wir haben das Produkt in unsere Aktionstüren aufgenommen gehabt und das ist gleich von null auf Platz zwei geschossen“, ist man seitens des Herstellers sehr zufrieden mit dieser Aktionstür. Des Weiteren versuche man „immer wieder Materialien mit Holz zu kombinieren“, berichtet Reinhard. Wobei es grundsätzlich nicht leicht sei, Innovationen im Markt zu etablieren. „Es gibt im Türenbereich keine Marktführer im eigentlichen Sinne, wie beispielsweise in der Autoindustrie“, sagt er. Würden im Kfz-Bereich VW oder Mercedes etwas Neues einführen, die kleineren Hersteller würden schnell nachziehen. Im Türenbereich hingegen sei der Markt wesentlich breiter aufgestellt. „Da geht der Einzelne schnell mal unter, aber wenn dann mal die ganze Branche etwas mitzieht, wie beispielsweise bei den Panorama-Hebeschiebetüren, dann lässt sich auch einmal etwas schneller im Markt etablieren“, so Reinhard.

Insofern darf sich ein Türhersteller durchaus auf die Schulter klopfen, wenn sich ein Produkt etabliert, wie beispielsweise die Tür mit der vertikalen Keramikplatte auf der Schlossseite. „Das ist eine kratzfeste Keramik, die wir extra aus Italien importieren“, berichtet Reinhard. Die Geschichte dahinter ist recht ungewöhnlich, denn diese Keramikplatten wurden einmal entwickelt, um in italienischen Tunneln an den Betonwänden und -decken angebracht zu werden. Die Keramik schützt so den Beton vor Ruß. Diese robusten Keramikplatten entdeckte dann die Firma Lechner, ein führender Hersteller für Arbeitsplatten, für sich. „Die Küchenarbeitsplattenbranche ist sehr innovativ, da ist man ständig auf der Suche nach neuen Materialien“, so Reinhard. Der gelernte Schreiner muss es wissen, denn nach zehn Jahren in der Holzfensterfertigung bei Kneer war er für einige Jahre bei Lechner angestellt, bevor er zurück zu dem schwäbischen Unternehmen wechselte. „Hier habe ich die Idee für Kneer aufgegriffen“, sagt er, und sie habe sich bei den Holzhaustüren gut etabliert. „Füllungshersteller wie Rodenberg bieten Keramik aber ebenfalls an“, ergänzt Reinhard noch.

Eine andere recht pfiffige Idee ist, die Innenseite der Eingangstür mit einem Spiegel zu versehen. „Wenn es keine Lichtausschnitte an der Tür gibt, ist ein Spiegel dort eine geniale Idee“, so Reinhard, denn schließlich „verlässt kaum eine Frau das Haus, ohne vorher noch einen prüfenden Blick in den Spiegel geworfen zu haben.“

Trend zum Fingerprint

Andere Trends, die Reinhard ausgemacht hat, haben etwas weniger mit der Optik zu tun, sondern gehen klar Richtung Komfort und Sicherheit. Schlüsselloser Zutritt lautet da ein „Zauberwort“. „Wir haben bereits um die 2000 Türen verkauft, die mit Fingerprint geöffnet werden“, verrät er. Dabei greift man bei Kneer-Südfenster auf die Technik aus dem Hause Idencom zurück. „Es hat da noch nicht ein einziges Problem gegeben, das nicht völlig ohne Schwierigkeiten schnell zu lösen gewesen wäre“, ist er mit dieser Kooperation zufrieden. Insgesamt sieht er Smart Home an der Haustür gut aufgehoben. „Das wird immer mehr verbaut, von automatischen Schlössern, die selbsttätig verriegeln und mit einem Motor wieder öffnen bis zum Zugang mittels Fingerprint“, so Reinhard. „Die Tür ist längst ein optisch und technisch hochwertiges Produkt.“

Dennoch ziehen auch die Klassiker noch. So zählten die weißen Türen mit Fenstern in der oberen Hälfte immer noch zu den meistverkauften Exemplaren. Allerdings mag zwar die Optik vielleicht schon ein wenig altmodisch anmuten, was die „inneren Werte“ anbetrifft, sind diese Türen dennoch sehr modern, verfügen über eine gute Energieeffizienz oder auch ausreichende Sicherheitstechnik. Schließlich, so heißt es auch beim VFF, „klassisch heißt nicht unmodern, denn auch bei diesen Haustürtypen muss nicht auf technische Helferlein verzichtet werden.“

Was sich seitens Kneer recht gut bewährt hat, ist die „Meisterwerke“-Aktion. Der Jahreskatalog mit diesem Titel zeigt ein buntes Spektrum an Haustüren. „Wir zeigen da das Außendesign, aber der Kunde entscheidet, welches Material er wünscht“, erläutert Reinhard die Philosophie der „Meisterwerke“, die man auch auf der Seite www.kneer-sued.de herunterladen kann. Der Kunde hat dann in der Regel die Wahl zwischen Aluminium-Holz, Aluminium mit einseitig oder beidseitiger flügelüberdeckender Füllung sowie zwischen Aluminium-Kunststoff. —

Camillo Kluge

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