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Fast jeder Kundenwunsch kann realisiert werden

Macht es die Optik aus?

Der eigentliche Zweck von Toren zeigt sich, indem sie in definierten Bereichen mit der erforderlichen Größe der Öffnung Zugang in ein Gebäude bieten. Die im Inneren des Gebäudes befindlichen Waren, Materialien, Fahrzeuge und Maschinen sollen dabei vor möglichen Umwelteinflüssen und Diebstahl schützen. Waren es bei größeren Toren meist Sektional- oder Rolltore die bei Industrie- oder Objektbauten zum Einsatz gekommen sind, so wurde bei technischen Lösungen nicht gerade auf die Optik geachtet. Hier standen immer Funktion und Dauerhaftigkeit im Vordergrund. Das nichts dagegen spricht, dass Tore auch optisch etwas her machen können, ist ein Trend den man schon seit 20 Jahren in seiner Entwicklung beobachten kann. Ansprechendes Design entsteht heute durch Glaselemente oder Vollverglasungen der Tore, Füllungen, die zum Gebäudetyp passt und einer farblichen Gestaltung, die sich an dem übrigen Erscheinungsbild des Gebäudes anpasst. Wesentlich komplexer wird es, wenn wir zum Thema Flächenbündigkeit an der Fassade kommen.

Das Muster der Fassade aufzunehmen und entsprechend beim Tor weiterzuführen ist bei entsprechender Plaung überhaupt kein Problem. Hier muss nir darauf geachtet werden, dass das Flügelgewicht vom Torsystem getragen werden kann.

Foto: Käuferle

Das Muster der Fassade aufzunehmen und entsprechend beim Tor weiterzuführen ist bei entsprechender Plaung überhaupt kein Problem. Hier muss nir darauf geachtet werden, dass das Flügelgewicht vom Torsystem getragen werden kann.
Die flexible Bauweise des Sektionaltores ermöglicht den Einsatz von großzügigen Glaselementen, bis hin zur Vollverglasung. So ist gewährleistet, dass möglichst viel Tageslicht in die Halle gelangt.

Foto: Hörmann

Die flexible Bauweise des Sektionaltores ermöglicht den Einsatz von großzügigen Glaselementen, bis hin zur Vollverglasung. So ist gewährleistet, dass möglichst viel Tageslicht in die Halle gelangt.

Safety first

Das man nicht tun und lassen kann was man will, liegt an den umfangreichen Tornormen und den Sicherheitsvorschriften. Durch das notwendige Nachweisverfahren nach System 3 muss die Prüfung von Toren durch eine akkreditierte Prüfstelle wie z. B. das ift Rosenheim nachgewiesen werden. Hier gilt es neben den Normen auch die allgemein anerkannten Regeln der Technik nachzuweisen, was bei der derzeitigen Normenlage rund um die DIN EN 12453:2017-11 (Tore - Nutzungssicherheit kraftbetätigter Tore - Anforderungen und Prüfverfahren) nicht ganz so einfach ist. Generell gilt immer safety first, denn zu jedem Tortyp muss im Rahmen der Konformitätserklärung nach Maschinenrichtlinie eine Risikobeurteilung stattfinden, um den sicheren Zustand eines Tores nachzuweisen.

Problematisch zeigen sich nach mittlerweile 15 Jahren gültiger Normung im Bereich der DIN 13241-1 (Tore - Produktnorm, Leistungseigenschaften) immer noch viele Schlossereien, die für sich durch die individuelle Optik durch z. B. Schmiedekunst Einzelstückfertigung in Anspruch nehmen, um die Zertifizierung durch eine Prüfstelle zu umgehen. Ein Irrglaube, der sich aber in diesem Reihen nicht so leicht beseitigen lässt, und noch viel Aufklärungsarbeit, oder entsprechende Gerichtsurteile benötigt.

Die DIN EN 13241-1 wurde nicht umsonst vom Technischen Komitee CEN/TC 33 „Türen, Tore, Fenster, Abschlüsse, Baubeschläge und Vorhangfassaden“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom Afnor in Paris gehalten wird. Für die deutsche Mitarbeit ist der Arbeitsausschuss NA 005-09-01 AA „Türen, Tore, Fenster, Abschlüsse, Baubeschläge und Vorhangfassaden (SpA zu CEN/TC 33 und ISO/TC 162)“ im DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau) verantwortlich. In dieser Norm werden nicht umsonst Sicherheits- und Leistungsanforderungen, mit Ausnahme von Feuer- und/oder Rauchschutzeigenschaften für Tore und Schranken festgelegt.

Denn es gilt, die Herstellung von Toren die für den Einbau in Zugangsbereichen von Personen vorgesehen sind und deren hauptsächlich vorgesehene Verwendung darin besteht, eine sichere Zufahrt für Waren und Fahrzeuge, begleitet oder geführt (gesteuert) von Personen, in industriellen, gewerblichen oder Wohnbereichen zu ermöglichen.

Es geht doch …

Das es auch anders und vor allem regelkonform geht, beweisen die Torhersteller, die aufgrund dieser Regeln Tore konstruieren, die sicher funktionieren und trotzdem optisch individuell gefertigt werden. Denn es geht bei der Prüfung primär um das Flügelgewicht, und damit um die Traglasten für Seile etc., die einen sicheren und dauerhaften Betrieb, sprich „sicheres Öffnen und Schließen“ ermöglichen. Natürlich müssen im Rahmen der Vorgaben auch Dinge wie Eingriffschutz, Lochgrößen, Verhinderung von Mitfahrmöglichkeiten etc. eingehalten werden. Im Klartext heißt das: wenn die Tore in ihrer Grundstruktur und möglichst im „Worst Case“ Szenario geprüft worden sind, steht der optischen individuellen Gestaltung der Tore nichts im Wege.—

Olaf Vögele

Das Gewicht der Torkonstruktion spielt im Prinzip überhaupt keine Rolle, wenn die Bauteile wie Rahmen, Lager Wellen und Antriebe entsprechend dimensioniert worden sind. Hier wurde das Sektionaltor für die Einfahrt in das Warenlager einer Shoppingmall flächenbündig und fast unsichtbar in die Fassade integriert.

Fotos: BeluTec

Das Gewicht der Torkonstruktion spielt im Prinzip überhaupt keine Rolle, wenn die Bauteile wie Rahmen, Lager Wellen und Antriebe entsprechend dimensioniert worden sind. Hier wurde das Sektionaltor für die Einfahrt in das Warenlager einer Shoppingmall flächenbündig und fast unsichtbar in die Fassade integriert.

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