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Im Interview mit Frank Jedamski von Hautau

„Fehlbedienung ausgeschlossen“

Glaswelt – Herr Jedamski, warum betonen Sie bei dem neuen Beschlagsystem den Komfort?

Frank Jedamski – Bei der Entwicklung des Atrium SP komfort Beschlags war die Hauptanforderung, eine einfache Bedienung zu schaffen. Uns ist wichtig, dass man Fenster und Türen leicht und komfortabel betätigen kann. Diesen Anspruch haben unsere Konstrukteure, nach unserer Meinung, hervorragend realisiert.

Glaswelt – Wie wurde der Komfortanspruch konkret umgesetzt?

Jedamski – Über lediglich zwei Griffstellungen lässt sich der Beschlag verriegeln bzw. in die Schiebestellung bringen. Eine dritte Griffstellung ist für die einbruchshemmende Spaltlüftung vorgesehen. Unterstützt wird die Bedienung durch den Komforteinzug: Beim Zuschieben des Flügels wird dieser automatisch in den Rahmen eingezogen. Über das Drehen des Griffs kann der Nutzer das Fenster dann verriegeln oder in die Spaltlüftung stellen. Ein falsches Betätigen ist somit ausgeschlossen.

Glaswelt – Aber eine Fehlbedienung wird doch auch bei anderen Beschlagsystemen verhindert?

Jedamski – Der Unterschied bei unserem System besteht darin, dass durch die Bedienfolge und den Komforteinzug Fehlbedienungen ­praktisch ausgeschlossen sind – und zwar ohne Fehlschaltsicherungen. Auch wenn Nutzer mit dieser Öffnungsart nicht vertraut sind, wird ein Schiebeelement problemlos betätigt werden können.

Glaswelt – Was muss nach Ihrer Meinung weiter getan werden, um die Bedienungssicherheit bei den Bauelementen Fenster oder Tür weiter zu erhöhen?

Jedamski – Seitens der Beschlagbranche wurde in der Vergangenheit bereits viel hierfür getan. Wichtig ist, dass diese Angebote von den Fensterherstellern und Bauherren genutzt werden. Beispielsweise Bedienungshinweise: Gerade bei Öffnungsarten mit mehreren Funktionen, etwa Parallel-Schiebe-Kipp-Elementen, ist es notwendig, die Handhabung direkt an Fenster oder Tür mittels Piktogrammen zu erläutern. Entsprechende Aufkleber werden mit dem Beschlag geliefert. Weitergehende Informationen zur Bedienung befinden sich in einer Wartungs- und Bedienungsanleitung, die mit jedem Fenster ausgeliefert werden muss. Sinnvoll ist auch eine Einweisung der Nutzer in die Handhabung des Bauelementes. Ein vorzeitiges Versagen von Komponenten hat in den meisten Fällen eine falsche Bedienung oder fehlende Wartung und Pflege als Ursache.

Glaswelt – Mit „Wartung“ sprechen Sie ein interessantes Thema an …

Jedamski – …und ein wichtiges dazu. Leider beschränkt sich Wartung und Pflege häufig auf die regelmäßige Reinigung. Aber bereits hier können Fehler gemacht werden. Oft wird mit aggressiven Reinigungsmitteln vorgegangen. Diese können die hochwertige Beschlagoberfläche angreifen und zu Korrosionsschäden führen.

Glaswelt – Was ist noch im Rahmen der Wartung und Pflege zu berücksichtigen?

Jedamski – Wichtig ist die jährliche Überprüfung der Fenster und Türen. Der Fachmann prüft die korrekte Funktion, den festen Sitz der Verschraubungen und den Zustand aller Komponenten. Hierbei müssen insbesondere die tragenden, sicherheitsrelevanten Bauteile berücksichtigt werden. Gerade bei Objekten mit wechselnden Nutzern kann unsachgemäße Handhabung zu überhöhtem Verschleiß dieser Komponenten führen. Im Extremfall kann dies ein Versagen der tragenden Bauteile zur Folge haben. Die jährliche Überprüfung der Fenster und Türen durch einen Fachmann ist daher nicht als bloße Empfehlung, sondern als notwendige Wartung und Inspektion zu verstehen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Glaswelt – Welche weiteren Informationen sollten dem Fensternutzer zur Verfügung gestellt werden?

Jedamski – Auf jeden Fall müssen zumindest die sicherheitsrelevanten Hinweise und ­Informationen zum bestimmungsgemäßen ­Gebrauch sowie auch die mitgelieferte Wartungs- und Bedienungsanleitung des Beschlagherstellers an den Endkunden weitergegeben werden. Optimal wäre zudem eine Einweisung des Endkunden ­bezüglich der Handhabung und Funktionsweise der Fenster und Türen. Die Gütegemeinschaft Schlösser und Beschläge hat hierzu die Richtlinien „Beschläge für Fenster und ­Fenstertüren“ mit Vorgaben und Hinweisen für den Endanwender (VHBE) sowie Vorgaben und Hinweisen zum Produkt und zur Haftung (VHBH) erarbeitet. Darin wird auf alle gängigen Öffnungsarten eingegangen und auch Hinweise zur Wartung/Pflege und Inspektion gegeben. Diese Richtlinien stehen auf der Homepage https://www.fvsb.de/ der Gütegemeinschaft in allen europäischen Sprachen zum kostenlosen Download zur Verfügung. Wir empfehlen allen Fensterherstellern diese Richtlinien zu nutzen und mit dem Fenster ihren Kunden zu überreichen – idealerweise in Verbindung mit ­einem Angebot für einen ­Wartungsvertrag. —

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