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Glas Trienes aus Kempen

Vater und Sohn sind ein gutes Team

Besucht man die Röttgers merkt man gleich, trotz zweier sehr unterschiedlicher Charaktere stimmt die Chemie zwischen Vater und Sohn. Die Glasspezialisten teilen sich nicht nur ein gemeinsames Büro, dort herrscht auch gute Laune. Zusammen mit Prokurist Reinhard Bengs verantwortet das Führungstrio jeweils einen eigenen Geschäftsbereich. Dabei ist die Liebe zum Glas nicht Beruf, sondern Berufung. „Wir positionieren uns am Markt mit guter Produktqualität und mit Zuverlässigkeit“, so Knut-Ulrich Röttger. Die pünktliche Lieferung, die intensive Fachberatung sowie die zügige Bearbeitung der Aufträge zählten zu den obersten Prinzipien.

Im Prinzip stellt Trienes alles aus Glas her, was für die Innenraumgestaltung von Wohn- und Arbeitsumgebungen nachgefragt wird. „Wir haben uns bereits vor Jahren auf hochwertige Interieurgläser spezialisiert. Dort zählt nur die Qualität“, so Röttger Senior. „Unsere Hauptkunden sind Firmen, die im Innenausbau sowie im Messebau tätig sind.“

Damit Produkte aus dem eigenen Sortiment auch fachgerecht montiert werden, gibt es für den Glasbau sowie für Reparaturarbeiten eine eigene Montageabteilung

Im Jahr 1954 als Glaserei von Peter Trienes gegründet, hat sich das Unternehmen mit der Übernahme durch Knut-Ulrich Röttger im Jahr 1999 über die Jahre hin zum Spezialisten für Interieurgläser gewandelt.

Ein Schwerpunkt der Fertigung richtet sich zudem auf die Produktion von Securit-Sicherheitsgläsern (ESG). Diese werden bis zu 4,2 x 2,4 m gefertigt, in Dicken von 4 bis 19 mm.

Zum Leistungsspektrum der Glasprofis vom Niederrhein zählen auch Digitaldruck, Lackieren und Sandstrahlen. Weitere Veredlungsschritte sind Bohren, Fräsen, Kantenbearbeitung und Facettenschleifen sowie seit Kurzem auch Kanten-Rillenschliff und Stufenschliff-Bearbeitungen. In der modern ausgestatteten Schleiferei stehen eine ganze Reihe von CNC-gesteuerten Maschinen bis hin zu CNC-Bearbeitungszentren. Mit diesen Anlagen fertigen die Mitarbeiter nicht nur Interieurgläser als Zulieferprodukte, sondern auch die Produkte für das eigene Sortiment. Dieses reicht von Glastüren über Glasduschen bis hin zu gläsernen Tischen und Vitrinen.

Hohen Anforderungen gerecht werden

Gerade im Segment Ladenbau sind die Anforderungen an die Maßgenauigkeit und die optische Glasqualität sehr hoch. Dazu Knut-Ulrich Röttger: „Eine hochwertige Kantenbearbeitung wird im Ladenbau sowie im gehobenen Innenausbau immer häufiger nachgefragt. Das gilt in besonderem Maß für neue Shop-Systeme, die häufig geklebt werden sowie für Trennwandanlagen aus Glas.“

Gerade gläserne Trennwände würden immer häufiger für Büros und zunehmend auch für Arztpraxen, Hotels etc. nachgefragt. Dazu Mirco Röttger: „Für solche Einsatzzwecke sind die Winkligkeit und die Maßhaltigkeit der verbauten Scheiben sehr wichtig. Mit unserem neuen Kantenschleifautomaten bieten wir neben Standardarbeiten nun auch den Kanten-Rillenschliff und Stufenschliff-Bearbeitungen an. Das können bisher noch nicht viele unserer Wettbewerber.“

Die Röttgers haben bei der Neuanschaffung auf eine Weiterentwicklung ihrer bisherigen Busetti F10 Anlage gesetzt. „Wir arbeiten seit 2002 mit einem Doppelseiter von Busetti, den wir jetzt gegen das Nachfolgemodell ausgewechselt haben. Neben den zusätzlichen Bearbeitungsschritten wollen wir noch schneller fertigen, bei einer gleich hohen Qualität“, so Mirco Röttger

Bei der neuen Anlage handelt es sich um eine Bottero TwoB. Diesen doppelseitigen Kantenschleifautomaten verwendet Trienes insbesondere für die Bearbeitung von Gläsern für den Vitrinenbau, die oft mittels UV-Verklebung verbunden werden. Dazu Trienes-Prokurist Reinhard Bengs: „Solche Gläser müssen wirklich maßgenau sein, d.h. die absolute Parallelität der Kanten muss gewährleistet sein. Das erwarten wir von unserer neuen Anlage, denn die Kunden erwarten das von uns.“

Durch Rillenschliff kann mit der TwoB eine 5 mm tiefe Rille in die Glaskante eingeschliffen werden. So lassen sich pfostenlose Ganzglasverbindungen mittels kleiner transparenter Kunststoffverbinder fügen. Dies erfolgt nach dem Nut- und Federprinzip (ähnlich wie bei Holzverbindungen). Für solche Systeme bietet Trienes zudem bis zu 2,4 x 3 m große ESG-Scheiben an. Der Rillen-Einschliff in der Glaskante kann mit und ohne Saum erfolgen.

Die weitere neue Bearbeitungsmöglichkeit, die nun in der Werkstatt ausgeführt wird, sind in die Glaskante eingebrachte Stufen. Auch dies kann mit und ohne Saum erfolgen. Darüber hinaus lassen sich 45° Gehrungsschliffe (bis 12 x 12 mm) durchführen.

Nach dem Stufenschliff lassen sich die Scheiben profillos überlagern und dann verkleben. Dies erfolgt starr mittels UV-Kleber sowie als elastische Verbindung mit Silikon. Diese Arten der Glas-Glas-Verbindungen werden zunehmend von Laden- und Messebauern nachgefragt bzw. eingesetzt.

Der Entwickler hilft bei der Feinjustierung

Besonders stolz waren die Röttgers darauf, dass Attilo Busetti, der Entwickler des Doppelseiters, sie und ihre Mitarbeiter beim Einfahren der Anlage begleitet hat. Dazu Attilo Busetti: „Da es sich um einen neuen Maschinentyp handelt, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, selbst mit vor Ort zu sein“.Und weiter: „Die Maschine haben wir als Baukasten-System konzeptioniert. Sie lässt sich so an die Anforderungen des jeweiligen Bearbeiters sehr flexibel anpassen. Bei Trienes können Scheibenformate von 190 bis 3300 mm (Länge und Breite) gefahren werden. Es ist jedoch auch möglich, die TwoB als Einzelanlage sowie als Schleiflinie für Formate bis 6000 mm auszulegen. Bei Einzelanlagen kann ein Minimalmaß von 80 mm doppelseitig bearbeitet werden. Das ist bis dato einmalig.“

Dazu ergänzt Trienes-Produktionsleiter Werner Winkendick: „Das Besondere an der Anlage ist, dass wir als Bearbeiter trotz der Automatisierung immer noch die Möglichkeit haben, jede einzelne Spindel bei Bedarf manuell feinzujustieren, ohne dass wir direkt in die Steuerung eingreifen müssen.“

Zudem sei für ihn und die anderen Anlagenführer das Handling mit der neuen Anlage sehr einfach, da sie dieses bereits durch das Vorgängermodell kennen. Damit wissen sie, wie die Bedienung und das Handling zu erfolgen haben. Dies werde noch dadurch unterstützt, dass die Maschine über eine intuitive Bedienung verfügt, was beispielsweise auch die Übergabe während des Schichtwechsels erleichtere.

Weiter nannte Produktionsleiter Winkendick noch einige Details zu Anlage:

  • Die Maschine verfügt über zwei vertikale Spindeln, die zur Bearbeitung einer stirnseitigen Nut sowohl als C-Profil als auch als Trapez-Profil verwendet werden können.
  • Es gibt drei Polierspindeln pro Seite, wobei die letzte dieser Spindeln mit einer Cerium-gebundenen Scheibe zur Hochglanzpolitur ausgestattet werden kann.
  • Position 1 kann optional mit einer oszillierenden Spindel belegt werden (für Werkzeugdurchmesser 200 mm). Pro Glaswerkstück lässt sich damit bis zu 5 mm Material abschleifen (z.B. Überstände bei VSG) und auf Maß bringen. Die Oszillation sorgt für eine gleichmäßige Abnutzung des Werkzeugs.
  • Der Druckbalken fährt in nur 9 Sekunden auf und zu, was die Wartung sehr beschleunigt, ebenso den Werkzeugwechsel.
  • Die maximalen Gewichte der zu bearbeitenden Scheiben können bis zu 600 kg betragen.

Zudem lassen sich mit der TwoB insbesondere bei Serien schnellere Laufzeiten als bisher fahren, und das ohne Abstriche bei der Qualität.

Neben kompetenten Mitarbeitern und einem modernen Maschinenpark gibt es für die Röttgers noch ein weiteres, wichtiges Kriterium für den Erfolg: Die Mitgliedschaft bei den ClimaPlusSecurit-Partnern, durch deren überregionales Netzwerk in Mitteleuropa sie u.a. als Vollsortimenter agieren können. So lässt sich jeder der Trienes-Kunden umfassend bedienen. „Für uns ist es wichtig, dass sich alle Kunden - die treuen Kunden des Tagesgeschäfts, die Endkunden sowie die großen Objektkunden - bei uns gleichermaßen gut aufgehoben fühlen“, unterstreicht Knut-Ulrich Röttger. —

http://www.trienes.de

Matthias Rehberger

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