_ „So baut man in Zukunft“, davon zeigte sich Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, bei der Eröffnung des gläsernen Pavillons überzeugt. Die Studierenden der Fakultät für Bauingenieurwesen der RWTH Aachen genießen dort nun beim Lernen einen freien Blick ins Grüne – und sind gleichzeitig geschützt vor übermäßigem Lärm und starker Sonneneinstrahlung.
Das Dach, des mit rund 200 m2 sehr geräumigen Baus, bilden vier großformatige Schalen aus Textilbeton, einem Kompositwerkstoff, den die RWTH Aachen schon seit 1999 gemeinsam mit der TU Dresden erforscht. Die Herstellung der Schalen erfolgte in einem Fertigungszelt unmittelbar neben dem Bauplatz.
An der Herstellung der großformatigen Isoliergläser mit dem Sonnenschutzglas SGG Climatop Cool-Lite SKN 165 waren gleich zwei Partner des ClimaPlusSecurit-Netzwerkes beteiligt: Bei der Glas Trienes GmbH aus Kempen wurden die extraklaren Sonnenschutzgläser zu ESG-H vorgespannt (SGG Securit-H). Anschließend fertigte dann die Thermoglas Niederrhein daraus das 3-fach-Climatop-Isolierglas. Die äußere und mittlere Scheibe der gläsernen ISO-Einheiten bestehen dabei aus Sicherheitsglas aus ESG, während die innere Scheibe als splitterbindende Verbundglasscheibe SGG Stadip Protect gefertigt ist.
Sonnenschutz aus Glas
Fast alle Isoliergläser haben Abmessungen von über 1 m in der Breite und 4 m in der Höhe. Der Sonnenschutz wird durch die Funktionsschicht Cool-Lite auf Position 2 erreicht, die auf das extraklare Floatglas SGG Planiclear aufgebracht wurde. Vor der Auftragserteilung fand eine Bemusterung statt, bei der mit Hilfe von Testscheiben die optische Wirkung der Gläser vor Ort am Rohbau überprüft wurde.
Der Anschluss der Verglasung an das Textilbetondach wurde vom Metallbauer Berger GmbH (aus Kamp-Lintfort) mittels extrem schlanker Anschlussprofile gelöst. Das Ergebnis ist ein transparent-filigraner Kubus, dessen Inneres dank sehr guter Lichttransmissionswerte des Glases von natürlichem Tageslicht durchflutet wird, ohne sich jedoch zu stark aufzuheizen.
Auf Lamellen oder Rollos wird bewusst komplett verzichtet. Die Ausführung als Sicherheitsglas macht die vier gläsernen Seiten zudem äußerst bruchsicher und unempfindlich gegen Stöße, Angriffe und sogar Hagelschlag.
Nach der siebenjährigen Projektphase, die nötig war, um eine tragfähige Dachlösung aus Textilbetonschalen zu entwickeln, ist nun ein Vorzeigelernraum für die Studierenden mit einem angenehmen Innenraumklima entstanden.—