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Hoher Produktionsausstoß, hohe Prozesswasserbelastung

Sauberes Wasser ist ein Muss

_ Die Vielzahl und der hohe Durchsatz der zu bearbeitenden Platten spiegeln sich in Fertigungsstraßen von Lechner wider: durch zwölf Bearbeitungsmaschinen, die pro Stunde ca. 120 m3 Prozesswasser im Durchlauf haben. Der Feststoffgehalt beträgt 4 t pro Schicht. Da einige Bearbeitungsmaschinen eine Innenkühlung benötigen, ist eine hohe Reinheit des aufbereiteten Prozesswassers mit nur noch 5 mg/l an Fremdstoffen erforderlich.

Filterung von grob nach fein

Die Aufbereitung des Prozesswassers durchläuft verschiedene Reinigungsstufen, die ihre Wirkung so dosiert entfalten, dass nach Durchlauf von vier Abscheidmodulen das gereinigte Wasser wieder dem Bearbeitungsprozess zur Verfügung steht. Dem Feststoffabscheider des Anbieters Leiblein – zu Beginn des Reinigungsprozesses – kommt die Abscheidung von groben Partikeln größer als 100 µm zu.

Das Schmutzwasser, von oben in einen Behälter eingelassen, strömt dabei nach unten. Von dort erfolgt eine Umlenkung des Mediums und steigt mit Führung über Lamellen wieder nach oben. Über ein Ablaufwehr gelangt es zur nächsten Filterstufe. Mit der Durchströmung der Lamellen setzen sich die sedimentierbaren Partikel auf den Lamellen ab und rutschen nach unten in einen Schlammtrichter. Von dort fördert eine Schnecke den Schlamm nach oben über den Wasserspiegel, um entsorgt zu werden.

Die anschließende Filterstufe, der Leiblein-Lamellenklärer, arbeitet nach dem gleichen Prinzip, wobei hier zusätzlich bereits geringe Mengen an zugegebenen Flockungshilfsmitteln dem Wasser auch sehr kleine Trübstoffe entziehen.

Hierbei handelt es sich um eine Flockungsmittelkombination, die ihre Wirkung bei allen mineralischen Werkstoffen wie Glas, Keramik, Naturstein und Kunststein gleichzeitig entfaltet und diese bindet. Die Flockenzugabe, die die Sedimentation beschleunigt, macht es möglich, mit einem kleineren Typ des Schrägklärers von nur 4 × 5 m Aufstellfläche auszukommen. Ein konventioneller Rundeindicker hätte hierfür ein Becken von 20 m Durchmesser benötigt.

Trotz eines Durchsatzes von ca. 120 m3/h Wasser bleibe die Zugabe von Flockungsmitteln gering (rund 30 % weniger als bei einem Rundeindicker).

Frischwassereinsparung – hohes Plus für die Umwelt

Durch die modulare Erweiterungsmöglichkeit der Anlage kann der Betrieb jederzeit auf eine gesteigerte Wassermenge reagieren, so Leiblein. Bereits in der jetzigen Auslegung beträgt die Frischwassereinsparung 90 – 95 %.

Je nach Verschmutzungsgrad beträgt die Zuführungsquote von Frischwasser nur noch 5 – 10 %, was auch durch das Restwasser des Schlamms bedingt ist.

Der Vorteil, der nur noch sehr geringen Frischwasserzuführung und damit enormen Einsparung an Wasserkosten, wird durch folgende Beispielrechnung deutlich: In einer benachbarten Fertigungshalle von Lechner, mit ähnlicher Ausstattung an Bearbeitungsmaschinen, wird noch mit einem anderen Filtersystem gearbeitet. Hier fallen monatlich etwa 2000 m³ Frischwasser an. In der „Leiblein-Halle“ fallen jedoch nur noch ca. 220 m³ an Zuführung von Frischwasser an. Das aufbereitete Wasser in dieser Halle umfasst ein Volumen von ca. 3500 m³.

Hohe Wasserreinheit durch FlowSand-Filteranlage

Die nachfolgend eingesetzte FlowSand-Filteranlage ermöglich laut dem Systemanbieter die sichere Reinigung mit Ablaufwerten von unter 5 mg an Reststoffen pro Liter. Dies entspricht mit ihrem Feststoffgehalt einer Wassergüte, die dann ohne Probleme wieder für die Innenkühlungen der Bearbeitungsmaschinen eingesetzt werden kann.

Auch die Hochdruckreiniger werden mit dem so aufbereiteten Wasser betrieben. Auf separate Trinkwasseranschlüsse konnte damit in der gesamten Fertigungshalle verzichtet werden.

Der aufwärts durchströmte Raumfilter mit kontinuierlicher Filterbettreinigung arbeitet ohne Unterbrechung des Filtrationsprozesses; auf Vorlagebecken, Spülpumpen, Pufferbecken und komplizierte Rückspültechniken kann verzichtet werden.

Mittels Einsatz von Sand als Filtermedium und entsprechenden Strömungen lässt sich die gewünschte Reinigungswirkung sicher erzielen. Für die Behandlung und Aufbereitung des Schlamms aus dem Lamellenklärer wird zudem ein spezieller Vakuumbandfilter eingesetzt, dessen Endlos-Filterbänder aus Edelstahl den zugeführten Schlammteppich so entwässern, dass ein möglichst trockener Filterkuchen zurückbleibt. Dies erfolgt automatisch, ohne Einsatz einer Servicekraft.

Auf Zukunft eingestellt

Dank großzügiger Auslegung des Volumens von Schmutzwasser- und der Reinigungstanks können in der Produktion des Plattenherstellers auch Schwankungen in der Produktion aufgefangen werden.

Das Konzept der modularen Erweiterungsmöglichkeit (Reinigungsleistung verdoppeln oder gar vervielfachen) sieht Lechner genauso positiv, wie den geringen Installationsaufwand bei der Errichtung des Anlagekomplexes. Exakte Vorplanung, Vorfertigung und Montage auf vorbereitete Fundamente ließen die schnelle Integration der Leiblein-Filteranlage in das bestehende Produktionssystem von Lechner zu.—

www.leiblein.de

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