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Glasveredelung mit dem Laser

Der Laser kann mehr

_ In der glasverarbeitenden Industrie hat sich die lasergestützte Veredelung bislang vor allem als ein Werkzeug zur optischen und kundenindividuellen Gestaltung von Glas etabliert. Entsprechend der Motivvorlage werden dabei im Laserdruckverfahren die jeweils gewünschten Designs hauchdünn und kratzfest auf die Scheibe aufgetragen.

Im Falle von beschichtetem Glas können zudem die physikalischen Eigenschaften der Beschichtung genutzt werden, die durch gezielte Lasereinwirkung entweder zu einem Muster oder einem anderen Motiv umgewandelt wird.

„Das Besondere ist, dass bei beiden Verfahren sowohl für Einzelstücke als auch für größere Mengen in Serie keine Rüst- und Einrichtungszeiten anfallen“, erläutert Dr. Thomas Rainer, Entwicklungsleiter und Prokurist der Hegla boraident aus Halle/Saale. Das Unternehmen hat u. a. den Laserbird entwickelt, der mit bis zu sechs Lasern Mono- und Verbundgläser sowie ISO-Einheiten gestalterisch und funktional veredeln kann.

Smartere Gläser durch höhere Funktionalität

Neben optischen, gestalterischen und qualitativen Veredelungen bietet die Funktionalisierung zu smarten Gläsern weiteres Potenzial für die Zukunft. Zu den Glasprodukten, die durch die Laserbearbeitung möglich werden, zählen etwa Scheiben mit erhöhter Mobilfunkdurchlässigkeit u. a. für Konferenzräume oder Büros. Ebenso können mit dieser Technologie Scheiben zum Vogelschutzglas veredelt, mit einem standortspezifischen Sonnenschutz versehen werden oder sie lassen sich mit einer Radardämpfung für die Verwendung in Flughafennähe austatten.

Durch Aufdruck oder durch Schichtumwandlung werden die Gläser wahlweise auch zu individuellen Leiterbahnen und sind so für technische Applikationen einsetzbar.

Nachverfolgung durch eindeutige Glasmarkierung

Die lasergestützte Gestaltung und Funktionalisierung von Scheiben zielt vor allem auf veredelte und einen Mehrwert erzielende Produkte ab. Vor dem Hintergrund der Industrie 4.0 und dem immer höheren Grad an Automatisierung und Digitalisierung von Fertigungsprozessen gewinnt die Lasertechnologie jedoch auch zunehmend als Kennzeichnungsverfahren an Relevanz.

Mit dem Ziel der Produktionssteuerung und Produktnachverfolgung werden die Scheiben dazu vor dem Zuschnitt mit einem eindeutigen und maschinell einlesbaren QR- oder Data-Matrix-Code sowie mit einem Logo versehen.

Erfolgt die Kennzeichnung mit dem Unicolor-Laserdruckverfahren, bleibt die Oberfläche des Glases unbeschädigt und die Markierung wird dauerhaft und kratzfest mit der Scheibe verbunden. Anhand dieser individuellen Markierung kann dann der gesamte Fertigungsprozess in Echtzeit überwacht und mit einer entsprechenden Software optimiert werden.

Je nach Datensicherung und -bereitstellung ist selbst nach Jahren (mittels Code auf dem Glas)noch nachvollziehbar, welche Stationen, Maschinen und Prozessparameter es durchlaufen hat, in welchem Betrieb die ISO-Einheit produziert wurde und welche Firma es beim (End-)Kunden montiert hat. „Insbesondere bei Bauprojekten mit mehreren Glaslieferanten ist es von Vorteil, wenn eine Scheibe bei Reklamationen eindeutig identifiziert werden kann“, ist Dr. Rainer überzeugt.

Auch insgesamt sei für alle Beteiligten die Datenerfassung und -speicherung ein großer Erfahrungsschatz. „Auf Basis all dieser Informationen können die einzelnen Fertigungsschritte noch tiefgehender ausgewertet und beispielsweise Abläufe in Zusammenarbeit mit den Softwareanbietern und den Maschinenherstellern optimiert werden“, so Dr. Rainer, „eine eindeutige Kennzeichnung ist Grundvoraussetzung für die digitale Fabrik im Sinne der Industrie 4.0.“—

www.hegla.de

kratzerfreie Entschichtung mit dem Laser

Die steigenden Qualitätsanforderungen an das Structural Glazing oder allgemein an die Qualität der Randentschichtung haben dazu geführt, dass der Laser auch für diese Aufgabenstellungen zunehmend im Interesse steht.

„Die Entschichtung erfolgt mit der Lasertechnik sanft, mit höchster Präzision und ohne Beschädigung der Oberfläche“, so Laserspezialist Dr. Thomas Rainer.

Glasklar und kratzerfrei seien die Ergebnisse, so dass diese Technik auch für spätere Sichtbereiche, beispielsweise an Fassaden, eingesetzt werden könne.

Zudem lassen sich Beleuchtungseffekte hinter Spiegeln oder für Bedienelemente an Geräten mittels Laser-Entschichtung umsetzen.

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