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Motel One im Upper West in Berlin

Dieses Hotel ist Kult, die Türen auch

_ Das „Upper West“ steht nun nach einer komplexen Planungsvorgeschichte direkt neben dem „Waldorf Astoria“ Hotel. Dort geht es nobel zu und die Fassade des Turms erscheint wie ein fragile Stapelwerk, das auf einem massiv anmutenden Sockel steht. Das Upper West ist in großen Teilen von der Hotelkette Motel One belegt, die der Idee des Budget-Designhotels zum Durchbruch verholfen hat.

Hörmann verbaute zahlreiche Stahlblech- und Multifunktionstüren aus Stahl im Upper West. So wurden insgesamt über 600 Türen verbaut, die überwiegend dem Brandschutz dienen und sich über das ganze Gebäude verteilen. Sämtliche Türen wurden mit dem ECO D-330 Magis Edelstahldrücker ausgestattet.

Zudem gibt es einige Türen, die auch architektonisch relevant sind: Um ausreichend Licht entlang der Innenseite der Fassade fließen zu lassen, wurden dort in einigen Bereichen Feuer- und Rauchschutzelemente aus Aluminium-Rohrrahmen verbaut.

Durch ihre großzügige Verglasung sorgen sie für Helligkeit im Innenbereich. Sichtschutz war der Grund, weshalb es im Motel One zu einer Sonderlösung kam. Um den Bereich vor dem Personal- und dem Gästeaufzug optisch voneinander zu trennen, wurde hier ein Rohrrahmenelement mit einem Lüftungsgitter gefüllt.

Die in einem Winkel von etwa 30 Grad geneigten Lamellen lassen im etwaigen Brandfall Rauch passieren, damit er über die Entrauchungsanlage abziehen kann.

Blicke in den Personalbereich werden dem Gast durch die Türkonstruktion jedoch nicht gewährt. Ebenfalls blickdicht sind die entsprechenden Türen im Erdgeschoss. Dort sind die Rohrrahmenelemente jedoch mit opakem Glas gefüllt.

Nachgefasst bei Uwe Wurzer von Hörmann

Uwe Wurzer, Bauleiter für den Bereich Feuer- und Rauchschutz bei Hörmann, berichtet nachfolgend über die Auswirkungen des Kamineffekts auf das Schließverhalten der Türen sowie über eine Spezialtür, die Hörmann zusammen mit den Architekten für das Gebäude entworfen hat.

Glaswelt – Was war besonders bei der Türplanung im Berliner Hochhaus „Upper West“?

Uwe Wurzer – Mit dem Zuschlag für Hörmann erhielten wir auch das Windgutachten eines externen Sachverständigen, das sich mit den Luftströmen im Gebäude befasst. Diese Beurteilung der Windverhältnisse im Gebäude war nötig, damit die Architekten eine Möglichkeit entwickeln konnten, die Luftströme bewusst zu lenken.

Glaswelt – Welche Luftströme sind das?

Wurzer – Ein Hochhaus ist vergleichbar mit einem riesigen Kamin. Die Kaminwirkung kann immens sein – durch unterschiedliche Luftdruckverhältnisse kann ein großer Sog entstehen. Hinzu kommt, dass in einem Gebäude dieser Größe eine Rauch-Druck-Anlage (RDA) eingebaut werden muss, um im Brandfall die Fluchttreppenhäuser rauchfrei zu halten.

Glaswelt – Was bedeutet das für die Türen?

Wurzer – Das hatte Auswirkungen auf die Selbstschließung der Türen, denn alle nach aktuellem Stand der Technik hergestellten Obentürschließer-Systeme funktionieren nur bei beidseitig ausgeglichenen Druckverhältnissen optimal.

Glaswelt – Haben deshalb die Architekten mit Hörmann eine „Lamellentür“ entworfen?

Wurzer – Ja. Im Liftlanding-Bereich der Hotelebenen planten die Architekten eine Tür, die aus optischen Gründen den freien Blick der Hotelgäste auf den Service-Bereich verhindern und gleichzeitig einen ungestörten Luftstrom für den Betrieb der RDA ermöglichen sollte. Sie planten diese Tür zunächst als Stahlblech-Türblatt mit einer Lamellen-Gitter-Füllung.

Glaswelt – War das dann der finale Entwurf?

Wurzer – Nein, eine solche Tür ist zwar herstellbar, erlaubt aber nur einen freien Querschnitt von rund 35 Prozent. Aufgrund der erhöhten Anforderungen an den freien Querschnitt und um einen höchstmöglichen Luftdurchsatz zu erreichen, wurde diese Tür dann zu einem Hörmann Alu-Rohrrahmenelement mit einem Gitter-Einsatz der Firma Renson umgeplant.

Glaswelt – Was war die Basis für diese Tür?

Wurzer – Die Wahl fiel auf ein einflügeliges Alu-Rauchschutzelement A/RS-100RS-100 mit einer 80er Bautiefe und einem Renson-Gitter Typ 483. Die Türen im 1. und 2. OG wurden behindertengerecht ausgeführt, mit einer Drückerhöhe von 850 mm und einem Geze TS 5000 EC-Line-Obentürschließer. Die übrigen Türen vom 3. bis zum 18. OG erhielten die „normalen“ Schließer OTS Geze TS 5000. Die Türdrücker sind hier auf der Standardhöhe von 1050 mm montiert. —

www.hoermann.de

Schörghuber: BIM-Daten für Türen

Mit BIM (Building Information Modeling) lassen sich Bauvorhaben digitalisieren und wichtige Informationen zur Planung, Ausführung und Infrastruktur in einem digitalen Modell abbilden. Hierfür braucht es BIM-konforme Daten als Informationsquelle, die Schörghuber für Türelemente jetzt bereitstellt.

Den Start machen einflügelige Türelemente des Herstellers mit 50 mm Türblattstärke. Diese können individuell konfiguriert werden, sodass Planer zwischen verschiedenen Türblattausführungen, Zargenvarianten, Funktionen wie Brand-, Rauch- und Schallschutz sowie optionalen Zusatzausstattungen wählen können. Damit erhalten Schörghuber Partner ein dreidimensionales Abbild der Türen, das alle wichtigen Produktinformationen wie Ausstattung und Abmessungen umfasst. Die Daten für weitere Tür- und Zargenlösungen sollen folgen. Die BIM-Daten sind über das Architektenportal auf der Schörghuber Website abrufbar und können mit Archicad genutzt werden.www.schoerghuber.de

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