Am 8. Juli 2014 wurde das erste "Aktivhaus" in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung eröffnet, so Architekt Werner Sobek. Dank eines selbstlernenden Gebäudeautomationssystems erzeugt das Haus doppelt so viel Strom aus nachhaltigen Energiequellen als es selbst benötigt. Mit dem Überschuss versorgt es zwei Elektroautos und das Weißenhofmuseum.
Dank seines ausgeklügelten Energiekonzepts und einer intelligenten Gebäudesteuerung erzeugt das "Aktivhaus" doppelt so viel Strom aus nachhaltigen Energiequellen als es selbst verbraucht. „Neue Häuser sollen alte mitversorgen können – wir nennen dies das Prinzip der Schwesterlichkeit“, fasst Werner Sobek seinen Ansatz zusammen. „Energie wird dadurch dort verbraucht, wo sie erzeugt wird – und nach Möglichkeit vor allem dann, wenn sie gerade besonders günstig ist.“
Prototyp für den Geschosswohnungsbau der Zukunft
Das "Aktivhaus" ist Teil des Forschungsprojekts „Schaufenster Elektromobilität“. Das Projektteam misst zwei Jahre lang kontinuierlich, wie viel Energie das Haus erzeugt und verbraucht. Dabei werden noch eine Reihe weiterer Daten erhoben, die für die Gebäudeforschung relevant sind. Diese werden am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart wissenschaftlich ausgewertet.
Hoher Grad an Vorfertigung
Trotz seiner vielen Innovationen wurde das Gebäude innerhalb von acht Monaten geplant und gefertigt sowie an einem Tag komplett montiert. Wichtige Voraussetzung hierfür war neben dem hohen Grad an Vorfertigung auch die integrale Planungsarbeit eines interdisziplinär besetzten Teams aus Architekten, Ingenieuren und Elektronikspezialisten.
Bauherr ist eine Projektgesellschaft des gemeinnützigen Stuttgart Institute of Sustainability Stiftung e.V. (SIS), deren Arbeit durch eine großzügige Spende von Alfons Doblinger von der DIBAG Industriebau ermöglicht wurde.
www.wernersobek.com