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Fachverband Schloss und Beschlag: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Am 14. Juni 2012 fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie e.V. statt. Petra Hautau warnte in ihrer Eröffnungsrede vor zu viel Optimismus. "In Europa seien die Probleme längst nicht gelöst, im Gegenteil, täglich werden neue Hiobsbotschaften gemeldet und das Ende der Schuldenkrise ist nicht absehbar."

Petra Hautau: "Es ist ein Irrglaube, Deutschland könne als Exportweltmeister völlig unbeschadet die Krise meistern, aktuell sind deutliche Rückgänge in den Exportmärkten spürbar.

Auch national brachte das Frühjahr nicht den erhofften Schwung, als kontraproduktiv bzw. sogar gefährlich wertete Petra Hautau den Tarifabschluss in der Metall- und Elektrobranche, zumal bereits in 2011 erhebliche Lohnzuwächse zu verzeichnen waren. Die mühsam wieder erreichte internationale Wettbewerbsfähigkeit werde aufs Spiel gesetzt. 

Verbandsgeschäftsführer Stephan Schmidt betonte besonders das Dauerthema „Normung“, welches mittlerweile als Hydra mit vielen Köpfen bezeichnet werden könne. Mandatierung, Harmonisierung, Akkreditierung, Konformität waren hier nur einige Schlagworte. Zusätzlich werde die Umstellung der Bauproduktenrichtlinie auf eine Verordnung zahlreiche Änderungen mit sich bringen. Der Fachverband werde dazu Mustertexte für die Mitglieder erarbeiten.

Joachim Kieker, zuständig für Umweltdeklarationen und zugleich Generalsekretär des europäischen Beschlagverbandes ARGE, bot einen Überblick über das Thema „Nachhaltigkeit“ und „Umweltdeklarationen“, welche, so Kieker, „mittlerweile international angefragt werden“. Der beschrittene Weg, für die Branche sogenannte Muster-Umweltdeklarationen zu erstellen, erweise sich daher als richtig. Weitere Deklarationen werden in Kürze erscheinen.

In einem Gastvortrag referierte Prof. Dr. Michael Grömling, IW Institut der deutschen wirtschaft Köln über: "Die deutsche Wirtschaft im Schatten von Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrisen." Hierbei zeigte er deutlich die makroökonomischen Eckdaten der einzelnen Länder auf und betonte den unverändert hohen Anteil der Investitionsgüterproduktion in Deutschland, welche eine entsprechende Stabilität schafft. Am Ende der Skala war Griechenland zu finden mit den bekannten Problemen. Prof. Grömling sieht die globalen Megatrends wie Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Technologie – um nur die wichtigsten zu nennen - als Chance für Deutschland, wenn man es richtig anpackt.

Die Vorsitzende Petra Hautau dankte Prof. Grömling für die klare Darstellung und äußerte die Hoffnung, dass die Politik auch die richtigen Schlüsse ziehe und die Wirtschaft und Industrie als Grundlage für den erreichten Wohlstand einstufe. Daher forderte sie weniger Bürokratie und wieder mehr Freiraum für unternehmerisches Denken und Handeln.

www.fvsb.de