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DIN 18008

Novellierung der DIN 18008: Was steckt hinter einer DIN (Teil 3)

Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) vertritt die deutschen Interessen in der europäischen Normung bei CEN (Europäisches Komitee für Normung) und in der internationalen Normung bei ISO (Internationale Organisation für Normung). Etwa 85 Prozent aller Norm-Projekte haben heute einen europäischen bzw. internationalen Hintergrund und fördern somit den weltweiten Handel.

Was ist eine Norm?

Eine Norm ist ein Dokument, das Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren festlegt. Sie schafft somit Klarheit über deren Eigenschaften, erleichtert den freien Warenverkehr und fördert den Export.

Sie unterstützt die Rationalisierung und Qualitätssicherung in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung und dient der Sicherheit von Menschen und Sachen sowie der Qualitätsverbesserung in allen Lebensbereichen. Der volkswirtschaftliche Nutzen beträgt rund 17  Mrd. Euro jährlich.

So entsteht eine DIN-Norm

Normen entwickeln diejenigen, die sie später anwenden. Damit der Markt die Normen akzeptiert, sind eine breite Beteiligung, Transparenz und Konsens Grundprinzipien bei einer DIN. Jeder kann einen Antrag auf Normung stellen. Alle an einem Thema interessierten Kreise erhalten die Möglichkeit mitzuwirken und ihre Expertise einzubringen. Vor der Verabschiedung werden die Norm-Entwürfe öffentlich gemacht und zur Diskussion gestellt.

Die beteiligten Experten müssen sich über die endgültigen Inhalte grundsätzlich einig sein. Spätestens alle fünf Jahre werden Normen auf den Stand der Technik hin überprüft.

Sind Normen Pflicht?

Die Anwendung von DIN-Normen ist grundsätzlich freiwillig. Erst wenn Normen zum Inhalt von Verträgen werden oder wenn der Gesetzgeber ihre Einhaltung zwingend vorschreibt, werden Normen bindend.

Zwar stellen sie im Fall einer möglichen Haftung keinen Freibrief dar. Aber wer DIN-Normen – als anerkannte Regeln der Technik – anwendet, kann ein korrektes Verhalten einfacher nach­weisen.

Was ist ein Standard?

Im Gegensatz zu einer Norm wird der Inhalt eines Standards, einer sogenannten DIN SPEC, durch ein temporär zusammengestelltes Gremium erstellt. Konsens und die Einbeziehung aller interessierten Kreise sind nicht zwingend erforderlich. DIN SPEC sind als Ergebnisse von Standardisierungsprozessen bewährte strategische Mittel, um innovative Lösungen schnell und unkompliziert am Markt zu etablieren und zu verbreiten.

Die DIN SPEC ist der kürzeste Weg von der Forschung zum Produkt. Ein solcher Standard kann innerhalb weniger Monate unkompliziert in kleinen Arbeitsgruppen erarbeitet werden. Er fördert den Austausch mit anderen Marktteilnehmern. DIN sorgt dafür, dass die DIN SPEC nicht mit bestehenden Normen kollidiert und veröffentlicht sie – auch international.

Die DIN SPEC ist ein hochwirksames Marketinginstrument, das dank der anerkannten Marke DIN für eine große Akzeptanz bei Kunden und Partnern sorgt. Eine DIN SPEC kann die Basis für die Erarbeitung einer Norm sein.

Die GLASWELT Redaktion

Zum Teil 1, klicken Sie hier. 

Zum Teil 2, klicken Sie hier.