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Diese Technik an Haustüren macht den Unterschied

Mehr Sicherheit für Zuhause

Die Zahl der Einbrüche in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Damit wächst auch das Bedürfnis nach mehr Sicherheit – sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Ein Trend, der sich im Wachstum der Sicherheitstechnik-Branche widerspiegelt. Die Mitglieder des Fachverbands Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) verzeichnen eine steigende Nachfrage nach modernen Schließsystemen. Welche Technik bietet den besten Schutz?

Die richtige Wahl des Schlosses

Ein gutes Türschloss ist die Basis für wirksamen Einbruchschutz. Für herkömmliche Haustüren sind Einsteckschlösser nach EN 12209:2016 oder Mehrfachverriegelungen (MFV) nach prEN 15685:2019 zu empfehlen. Je nach Sicherheitsklasse bieten diese Schlösser Schutz bis zur Widerstandsklasse RC 6. MFV sind besonders effektiv, da sie neben dem Hauptschloss mindestens ein weiteres Nebenschloss beinhalten und so für zusätzliche Verriegelungspunkte sorgen.

In diese Schlösser sollten Profilzylinder nach DIN 18252:2018-05 in der Klasse A/C bzw. B/D arbieten. Zylinder nach EN 1303:2015 sollten eine Verschlusssicherheit Klasse 4 (bis RC 3) bzw. Klasse 6 (RC 4- RC 6) erfüllen. Bei der Verwendung von mechatronischen Zylindern sollte die Verschlusssicherheit E (bis RC 3) bzw. F (RC 4 – RC 6) gewählt werden. Darüber hinaus ist die Montage eines Schutzbeschlages nach EN 1906:2012 in der Sicherheitsklasse 2 bis 4 oder nach DIN 18257:2022-02 ab der Widerstandsklasse ES 1 erforderlich, am besten mit zusätzlicher Zylinderabdeckung. Der Schutzbeschlag dient zum Schutz des Profilzylinders und des Schlosses.

Für mehr Sicherheit

Der Schlosskasten „Nr. 140UMV“ von AMF aus Fellbach bietet durch seine verzinkte Ausführung und Edelstahlstulpe besondere Stabilität. Die Verriegelung reicht 17 mm in den Rahmen, horizontal sogar 24 mm. Das System ist mit Profilzylinder, Drücker und Sicherheitsrosettensatz kombinierbar. Ein weiteres innovatives System ist „Anker-K“ von Ankerslot aus den Niederlanden. Es verfügt über zwei Sicherheitsebenen mit sechs Stiftzuhaltungen und einem patentierten Magnetsystem, das unbefugtes Kopieren des Schlüssels verhindert.

Sicherheit + Komfort

Wendeschlüsselsysteme bieten nicht nur hohe Sicherheit, sondern auch Bedienkomfort. Der „ix TwinStar“ von DOM enthält eine kleine Doppelrolle im Schlüssel, die das Kopieren nahezu unmöglich macht. Darüber hinaus ermöglicht die „2-IN-1“-Funktion, die Zylinder selbst umzucodieren. Dabei besitzt jeder Zylinder eine eingebaute Ersatz-Codierung und wird mit einem zweiten Schlüsselsatz geliefert. Wenn die Besitzer vermuten, dass ihre Sicherheit gefährdet ist, führen sie einfach einen Schlüssel aus dem zweiten Satz in den Zylinder ein, drehen ihn um und der erste Satz verliert sofort seine Schließfunktion. In einer großen Schließanlage hält der Hersteller den Zweitsatz für seine Kunden bereit und stellt sicher, dass der Wechsel vom ersten zum zweiten Schlüsselsatz in der gesamten Organisation reibungslos verläuft.

„Akura 44“ von EVVA aus Wien ist das flexible Wendeschlüsselsystem, das durch seine Vielseitigkeit überzeugt. Bei der Entwicklung wurde darauf wertgelegt, dass innerhalb einer Schließanlage das Sicherheitsniveau variiert werden kann, da nicht jede Tür den höchsten Sicherheitsstandard benötigt. Möglich macht dies der optionale Kopierschutz mittels Magnet-Technologie. Die ‚Magnetpille‘ ist so in den Schlüssel eingearbeitet, dass eine Kopie mittels 3D-Druck nicht möglich ist. In dem Zylindersortiment findet sich auch ein Kurzzylinder (27 mm) für Außentüren, der kaum übersteht und in dem sich sechs Stifte befinden, die zusätzlich für Sicherheit sorgen.

Mechanische und elektronische Systeme kombiniert

Ein Plus an Sicherheit verspricht Winkhaus mit dem „keyTec VSX+“. Der Hersteller hochwertiger Systemlösungen für Fenster und Türen sowie intelligente Zutrittsorganisation hat seine VSX-Serie zur Sicherung von Haus-, Wohnungs- und Ladentüren um ein mechanisches Schließsystem ergänzt. Es verfügt über zusätzliche Sicherheitsmerkmale und schützt noch besser vor unerwünschten Schlüsselkopien und Manipulationen. Mit sechs aktiven Stiftzuhaltungen und bis zu zehn seitlichen Abfragestiften entsprechen die VSX-Systeme der Verschlusssicherheitsklasse 6 nach EN 1303. Beide Systeme verfügen serienmäßig über einen Anbohr- und Pickingschutz. Das neue Schließsystem „keyTec VSX+“ zeichnet sich zusätzlich durch einen partiellen Hinterschnitt am Schlüssel sowie im Kernprofil aus. Neu ist außerdem die Option einer aktiven Hinterschnittabfrage mittels „Active Undercut Detection“ (AUD), ein von Winkhaus zum Patent angemeldeter technischer Schlüsselkopierschutz.

Ob als einzelgesicherte Schließung in Eigenheimen oder als Schließanlage in Wohngebäuden und größeren Objekten – „keyTec VSX“ und „VSX+“ managen zuverlässig unterschiedliche Schließrechte. Dank der verlängerten Schlüsselreide lässt sich die Technik auch mit modernen Ziehschutzbeschlägen ­kombinieren.

Bei den Verriegelungen von Fuhr wird durch die kraftvolle, ständig wirksame Verriegelung an drei Stellen nicht nur ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet, sondern auch einem Türverzug permanent vorgebeugt und eine hohe Dichtigkeit garantiert.

Besonders das Automatik-Programm mit der „DuoSecure“-Technik garantiert laut Hersteller einen dauerhaft verlässlichen Verriegelungsprozess bei jedem Türwerkstoff. Alle Schlossvarianten überzeugen durch die intelligente Schließtechnik mit dem Typ 10-Nebenriegel – der stabilen Fallenbolzen- und Schwenkriegel-Kombination.

Mit den Schlössern der Serie ‚autosafe 835‘ und ‚autotronic 836‘ stehen Produkte zur Verfügung, die durch ihren modularen Aufbau für ein breites Anwendungsspektrum geeignet sind – von der mechanischen Automatiklösung bis hin zu motorischen Varianten. Besonders clever: Durch einen nachrüstbaren Motor kann das ‚835‘ nicht nur motorisch entriegeln, sondern ebenso wie das ‚836‘ mit den Zutrittskontrollsystemen verbunden werden. Dieses Automatik-Programm ist auf maximale Flexibilität im Einsatz an der Haustür ausgelegt. Ergänzend stehen die Schlösser auch als Panikvarianten für ein- und zweiflügelige Fluchttüren nach EN 179/EN 1125 zur Verfügung.

Die Mehrfachverriegelung ‚Serie 8000‘ gemäß DIN 18251-3:2002, Klasse 5, von Wilka umfasst zum einen schlüsselbetätigte Varianten (Serie 8600), sowie selbstverriegelnde Varianten (Serie 8700). Beide Varianten sind in den Fluchttürfunktionen E, B, C oder D erhältlich.

Bei der selbstverriegelnden ‚Serie 8700‘ genügt bereits ein einfaches Zuziehen der Tür. Das aktive Verriegeln der Tür über den Schlüssel ist für den Anwender nicht mehr erforderlich. Die laut Hersteller manipulationssichere Schließfolgeregelung von Hauptfalle, Steuerfalle und Riegel im Hauptschloss löst die Verriegelungselemente der gesamten MFV erst dann aus, wenn sich der Türflügel in geschlossener Position befindet. Ein verfrühtes Auslösen der Verriegelungselemente sei nicht möglich.

Die Mehrfachverriegelung der ‚Serie 8700‘ kann optional mit einem Automatiköffner ausgestattet werden. Dieser sei eine preisattraktive Alternative zum Motorschloss und ermögliche die automatische, motorisierte und sekundenschnelle Entriegelung der Tür. Und dies bei Bedarf in Kombination mit handelsüblichen Zutrittskontrollsystemen. Kombiniert mit einer Notstrompufferung ist die MFV mit Automatiköffner dann auch für Rauch- und Brandschutztüren geeignet.

Sicherheit für MFH

Im Objektbereich bietet Assa Abloy mit ‚Mediator‘ eine Lösung, die Einbruchschutz mit Fluchtwegsicherheit kombiniert. Das Schloss verriegelt automatisch und lässt sich von innen jederzeit öffnen.

Die Schulte-Schlagbaum AG (SAG) hat Einsteckschlösser für einbruchhemmende Türen im Programm. Ihr „Classroom-Türverschluss“ verhindert unbefugten Zutritt während des Unterrichts, erlaubt aber jederzeit die Flucht nach außen. Dieses Schloss ist zertifiziert nach DIN EN 179 und ist im Gegensatz zu sonst üblichen Fluchttürverschlüssen für die Dauerfunktion ausgelegt. Neben dem klassischen Profilzylinder können an diesem speziellen Verschluss auch Zylinder ohne definierte Abzugsstellung eingesetzt werden. Das ermöglicht den Betrieb sowohl mit mechanischen Knauf- oder Freilaufzylindern als auch mit elektronischen Zylindern oder anderen digitalen Schließmedien.

Vor dem Einbau eines einbruchhemmenden Schlosses sollte unbedingt geprüft werden, ob die Türkonstruktion widerstandsfähig genug ist. Denn nur, wenn sich die Rahmenhölzer bzw. die Türprofile zur Befestigung eignen, wird die Sicherheit erhöht.

Mehr Schutz durch moderne Technik

Einbruchschutz beginnt an der Haustür. Moderne Schließsysteme kombinieren mechanische und elektronische Sicherheitsmerkmale, um Manipulationen zu erschweren und gleichzeitig Komfort zu bieten.

Silke Koppers, Referentin für Kommunikation und Projektmanagement, Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V.
koppers@fvsb.de

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