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Schaltbares Glas: Merck investiert 15 Mio. Euro

„Wir sehen eine große Chance darin, mit diesem Schritt den Markt für Flüssigkristalle in Fenstern zu gestalten. Das heißt jedoch nicht, dass wir mit Glas- und Fensterherstellern konkurrieren werden. Die LCW-Module, die wir herstellen werden, sind quasi Vorprodukte. Sie können dann von unseren Kunden zu intelligenten Fenstern und Glasfassaden weiterverarbeitet werden“, sagte Walter Galinat, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Performance Materials.

Die Investition in die Flüssigkristallfenster-Technologie sei ein wichtiger Schritt im Rahmen der strategischen Initiative „LC 2021“, so das Unternehmen. Ziel sei es, das Technologie-Knowhow bei Flüssigkristallen über den Einsatz in Displays hinaus auch für Fensterglas-Module zu nutzen.

So funktinieren die Gläser
Schaltbare Flüssigkristallfenster (Liquid Crystal Windows, LCW) können zur Zeit zwei Effekte erreichen: Sie verdunkeln das Glas als Sonnenschutz oder lassen es opak werden, um Privatsphäre zu gewähren. Eingesetzt werden sie vorwiegend in der Architektur, während sich Automobilanwendungen noch in der Entwicklung befinden.

Um vor Sonneneinstrahlung zu schützen, lassen sich Flüssigkristallfenster sekundenschnell und stufenlos von dunkel nach hell und umgekehrt regulieren. Dies erfolgt entweder automatisch oder manuell gesteuert. Die Lichttransmission kann in der Bandbreite von bis zu 70% im hellen Schaltzustand und mindestens 5% im dunklen Schaltzustand variiert werden. Erste Messungen hätten ergeben, dass damit bis zu 40% Energie eingespart werden können.

Langzeittests belegten die Langlebigkeit der Materialien. Von eiskalten Winternächten bis zur mittäglichen Hitze eines Hochsommertages funktionierten die Systeme von Merck einwandfrei. Nach Unternehmensauskunft weisen die unter dem Markennamen Licrivision angebotenen Materialien eine große Farbneutralität auf. Die gewünschte Farbe kann maßgeschneidert dem Umfeld angepasst werden. Zudem bleiben die Elemente auch bei schrägem Blickwinkel glasklar.

Strategische Ausrichtung
Merck hatte bereits im Juni 2014 den niederländischen Spezialisten in diesem Technologie-Segment Peer+ übernommen, mit dem das Unternehmen seit 2011 eng zusammenarbeitet. Um eine schnellere Marktdurchdringung der neuen Technik zu erreichen, hat Merck jetzt zudem ein eigenes Geschäftsfeld für Flüssigkristallfenster-Technologie geschaffen.
www.merckgroup.com 

Tipp der Redaktion: Merck-Mitarbeiter Martin Zitto wird als Referent über die neuen Flüssigkristallfenster in Düsseldorf auf der Konferenz „function meets glass“ berichten. Sein Vortag findet am 20.9.2016 um 11:00 Uhr einen Vortrag. Das Programm der Konferenz „function meets glass“ finden Sie hier.

 

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