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Karlsruher Fensterkongress 2011

Holzfenster mit Jahrhunderchancen?

„Holzfensterhersteller sind die Erfinder des Fensterbaus. Wir möchten hier hinterfragen, wie diese Branche sich wieder nach ganz vorne katapultieren kann“, so der Institutsleiter Prof. Dr. h.c. Klaus Layer. Schon im vergangenen Jahr hatte das Team um Prof. Layer eine entsprechende Veranstaltung mit respektablen Vorträgen auf die Beine gestellt. In diesem Jahr konnte man ein deutlich gestiegenes Besucherinteresse verzeichnen – das Auditorium der Akademie war jedenfalls mit rund 120 Teilnehmern voll besetzt. Einer der ersten Referenten, Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Fensterverbandes VFF, Frankfurt, äußerte gleich zu Beginn Vorbehalte, wenn man glaube, dass die starke Branchenkonjunktur auch künftig so anhalten werde. Finanzielle Anreize durch die Politik würden in nächster Zeit immer magerer ausfallen. Tschorn beklagte die kurzfristige Sichtweise der Branche: „Wir schauen immer ein paar Wochen nach vorne und sagen: Wir haben doch gut zu tun. Entscheidend sei aber, dass man vorausschauender denkt und handelt, damit auch über Jahre hinweg der Absatz nicht wieder einbricht. In Bezug auf das Holzfenster vertrat Tschorn die Meinung, dass man sich noch intensiver mit dem Werkstoff auseinandersetzen müsse. Gerade dieses Produkt stehe doch für angenehme Haptik, Wärme und Wohlbehagen – aber Anbieter argumentieren trotzdem meistens mit technischen Werten.

Dr. Ebert vom ZAE-Bayern (Bayerisches Zentrum für angewandte Energieforschung e.V.) legte im Anschluss die neusten Entwicklungen bei der ­Vakuumisolierglasscheibe (VIG) dar. Er gehe davon aus, dass schon in diesem Jahr die industrielle Herstellung dieses Produktes beginnen könne – spätestens jedoch 2012. Viel Markt für das VIG im Bereich der Fenster und Fassaden sieht Tschorn aber nicht, so sein Einwand: Das Produkt eigne sich eher für ein Dachflächenfenster, da dort die Wiederholgrößen größer seien. Die individuellen Fenstermaße würden den VIG-Einsatz unerschwinglich machen.

Christoph Rellstab von der Bieler Hochschule erläuterte in seinem Aufsatz die Entwicklung des Fensters aus der Sicht der Forschung: Früher kam es darauf an, ein Loch in der Wand zu schließen, heute sprechen wir beim Fenster von einem Hochleistungsbauteil und morgen sieht er dieses Bauelement mit angereicherten Zusatzfunktionen (Heiz-, Lüftungs- und Beschattungsfunktion). Und dies sei eben auch mit einem handwerklichen Holzfenster möglich, so sein Fazit und verwies dabei auf die Konstruktionsideen der Schweizer Holz-Alu-Hersteller. —

Daniel Mund

Ausführungen anderer Referenten wie z.B. des Sachverständigen und Vorsitzenden des Landesverbandes, Karl Kress und Rainer Oberacker sind unter https://www.glaswelt.de/ > Meldungen aufgeführt.

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