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Große Isolar Tagung 2013

„Wir verkaufen Isolierglas, keine Apps“

_„Wir wollen Dinge anders tun. Dabei liegt die Betonung auf ‚tun’“, betonte Hans-Joachim Arnold (Glaswerke Arnold) auf der Tagung gegenüber der GLASWELT. Damit fasste er zusammen, wie sich die Isolar-Gruppe heute positioniert „Unser Tun möchten wir unter anderem anhand unseres jährlichen (internen) Objekt-Wettbewerbs zeigen sowie am Beispiel unserer Gruppenmitglieder.“ So stand diesmal der Besuch bei Energy Glas auf dem Programm, wo die im Juni eingeweihte Isolierglasfertigung begutachtet wurde.

„Wir verkaufen keine Apps, sondern Isolierglas“. Mit diesem klaren Bekenntnis zu Inhalt und Betriebszweck der Isolar-Gruppe leitete Aufsichtsrat Hans Joachim Arnold nach seiner Einführung zum Isolar-Wettbewerb „Objekte 2012“ über. Dabei lobte er die geleistete Arbeit der Unternehmen und den Input der einzelnen Arbeitsgruppen.

Einen Überblick über die Anforderungen des Wettbewerbs gab Dr. Klaus Huntebrinker, der Geschäftsführer der Isolar-Glas-Beratung GmbH: Das kreativste Objekt des Jahres 2012 war nach Ansicht der Jury das Hals-Nasen-Ohren-Zentrum in Münster; realisiert von der Teutemacher Glas GmbH, Warendorf. Bei dem vorgestellten Innenraumkonzept standen weiße, reflektierende Glasflächen aus gebogenem und planem ESG im Vordergrund.

Als das repräsentativste Objekt wurde der „Katharinenturm“ ausgezeichnet. Die Oder-Glas GmbH, Müllrose, renovierte ein ehemaliges DDR-Bürogebäude und füllte hierfür eine Schüco-Doppelfassade mit 4000 m2 Solarlux crystal ­ Gläsern in verschiedenen Kombinationen mit ESG, VSG und TVG.

Und als innovativstes Projekt wurde schließlich die Renovierung des Schlosses Grimma bei Leipzig ausgezeichnet. Die Hunsrücker Glasveredelung ­Wagener installierte dort 900 m2 Isolar Solarlux polaris, teils punktgehalten, teils mit Siebdruck, in verschiedenen Aufbauten. Errichtet wurde im Rahmen der Schadensbeseitigung durch Hochwasserschäden ein neuer Treppenturm, ein Eingangsbereich und ein gläserner Verbindungsgang.

„Verglasen von Schwergewichten“

Sympathisch und kompetent erntete Swantje Lunau, Produktmanagerin der Gretsch-Unitas GmbH, viel Zustimmung für ihren Beitrag zum richtigen Verglasen von Scheibengewichten über 500 kg. „Über 90 Prozent aller Verglasungen werden nicht nach den technischen Regeln ausgeführt“, mahnte Glasspezialistin Lunau und identifizierte dabei als Schwachpunkte die Glaskante und den Randverbund. Sie verwies dabei auf die Regelwerke zum richtigen Verklotzen und die DIN 18454 mit wertvollen zusätzlichen Hinweisen. Zur Lektüre empfahl sie den Sachverständigenbericht „Hier droht Scheibenbruch“ von Wolf-Dietrich Chmieleck (GLASWELT 5/2012, Seite 24).

Besuch bei den Dünnglasmachern

Gerade einmal fünf Jahre ist es her, dass Hans Franke gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Kai und Mirco sowie Elmar Dohmann ein nagelneues Isolierglaswerk auf dem Kasernen-Gelände in Wolfhagen gründete.

Wie die GLASWELT berichtete, wurde dort Anfang Juni ein neuer Lisec-Vorspannofen für Dünnglas in Betrieb genommen, der direkt in die ISO-Linie integriert ist. Der steigende Anteil an 3-fach-ISO und die somit höheren Gewichte von Fensterelementen stellen vor allem Fenster- und Fassadenbauer vor logistische Probleme auf der Baustelle. Hier hat Energy Glas schon gute Potenziale und konzentriert sich jetzt auf die Produktion von Isolierglaseinheiten mit Dünnglas: Ug-Werte von 0,5 W/m2K bei 20 kg/m2 lassen sich nach Firmenangaben erreichen. Sogar Gewichte von 15 kg/m2 seien möglich.

Das wollten die Isolar-Mitglieder genauer wissen. Bei der Fertigung erfuhren sie, wie der Ofen mit einem Hochkonvektions-Luftsystem zum Transport und zur Erwärmung des Glases arbeitet. Die Durchsichtsflächen des Glases bleiben während des Prozesses vollständig unberührt. Damit sei es möglich, Floatglas bis zu einer minimalen Dicke von 1,8 mm mit absolut planen Oberflächen vorzuspannen, so Hans Franke.

Die Gäste konnte in den Werkhallen neben den neuen Anlagen auch die Dünngläser selbst begutachten und sich anhand von Bruchversuchen ein Bild von der Qualität der Sicherheitsgläser machen.

Das er auf das richtige Pferd gesetzt hat, davon ist Franke überzeugt: „Dieses Jahr streben wir eine Umsatzsteigerung von 1,2 Mio. auf 12,7 Mio. Euro an und eine produzierte Menge von über 350000 m2 Isolierglas. Die Nachfrage nach leichtem ISO ist sehr groß. Wir konnten damit bereits neue Fensterbaukunden gewinnen.“ Weiter sei man in das EU-Projekt „MEM4WIN“ eingebunden und arbeitet an Isoliergläsern mit einem Ug-Wert von 0,2 bis ­ 0,3 W/m2K sowie Scheiben, die gegen Fensterflügel ausgetauscht werden könnten. Das ISO übernimmt dabei die Funktion des Fensterflügels – mit allen bekannten Funktionsmöglichkeiten. Hier finden sich die Worte von Hans-Joachim Arnold wieder: „Wir wollen Dinge anders tun.“ —

Rainer Hardtke

Isolar wettbewerb: Die Preisträger

Die Gewinner des Isolar-Wettbewerbs:

  • Als kreativstes Objekt wurde das Hals-Nasen-Ohren-Zentrum in Münster mit seinen reflektierenden, weißen Glasflächen aus ESG ausgezeichnet, das von der Teutemacher Glas GmbH in Warendorf realisiert wurde.
  • Der „Katharinenturm“ wurde als repräsentativstes Objekt prämiert. Die Oder-Glas GmbH aus Müllrose renovierte das ehemalige DDR-Bürogebäude.
  • Als innovativstes Objekt wurden die neuen Glasbauten des Schlosses Grimma bei Leipzig ausgezeichnet. Die Hunsrücker Glasveredelung Wagener installierte dort u.a. komplett geklebte Konstruktionen aus Glas.

https://www.isolar.de/

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