Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Fast Alles ist bei Raffstoren möglich

Auf die Führung kommt es an

_ Der IVRSA (Industrieverband Rolladen – Sonnenschutz – Antriebe) hat sich schon 2016 mit der Problemstellung Wind befasst, denn bei Raffstoren kann der Wert für Cp (Differenz zwischen Außen- und Innendruck bei den Lamellenbehängen) aufgrund der dynamischen Bewegungen des Behanges durch Wind und mögliche Lamellenverstellung stark schwanken. Schon aus diesem Grund wäre die Festlegung einer Windgeschwindigkeit aufgrund des statischen Drucks, dem ein Raffstore standhalten soll, ungeeignet, um ihn zu beurteilen. Jedoch wird diese wesentliche Festlegung im Anhang A DIN EN 13659 getroffen.

Nicht geeignete Prüfungskriterien der Normung

Obwohl auch der Untergrund, der Abstand zur Fassade, die Höhe bzw. mögliche Ecksituationen Einfluss auf die maximal mögliche Windgeschwindigkeit haben, wird dieses in der zuständigen Norm DIN EN 1932:2001 (Abschlüsse und Markisen – Widerstand gegen Windlast – Prüfverfahren und Nachweiskriterien) nicht berücksichtigt, obwohl diese Einflussfaktoren einen signifikanten Einfluss auf die Windfestigkeit des Produktes besitzen. Die Norm (8.2.3 Anordnung und Maße des Prüfkörpers) beschreibt hier die Prüfung an einer festgelegten Prüfgröße. (2000 mm x 2500 mm) und einen festgelegten statischen Druck, und schon damit ist eine Übertragbarkeit der geprüften Windklasse (DIN EN 13659 Tabelle 1 – Windwiderstandsklassen) auf abweichende Produkte schon nach der Produktnorm DIN EN 13659 nur schwer möglich. Genau das hat zur Folge, dass die Hersteller für ihre Raffstoren Einsatzempfehlungen angeben müssen, um einen fachgerechten und der örtlichen Einsatzsituation angemessenen Einsatz der Produkte zu ermöglichen.

Einsatzempfehlungen Wind des IVRSA

Um genau diese Werte für die Einsatzempfehlungen Wind auf realistische Grundlagen stellen, wurden durch eine Erhebung des IVRSA Einsatzempfehlungen für die Windgeschwindigkeiten in m/s ermittelt. Hierbei gelten klare Hinweise für den Geltungsbereich der vier Tabellen für seilgeführte Flachlamellen, schienengeführte Flachlamellen, seilgeführte randgebördelte Lamellen und schienengeführte randgebördelte Lamellen.

Die angegebenen Windgeschwindigkeiten gelten nur bei geschlossenen Fenstern und nicht bei Ecksituationen. Die angegebenen Werte in den Tabellen beziehen sich auf eine Montage, die einen Abstand von < 100 mm zur Fassade hat. Die Tabellenwerte können bzw. müssen je nach Einbausituation erhöht oder gemindert werden. So kann z. B. bei einer Laibungsmontage der Tabellenwert auf den nächstgrößeren Wert erhöht werden (z. B. von 10 m/s auf 13 m/s) und dies bis zu einer maximalen Breite von 3000 mm.

Je nach Ausführung muss die Einsatzempfehlung bei einem Fassadenabstand > 100 (200) mm bis 300 mm der Tabellenwert auf den nächstkleineren Wert abgemindert werden (z. B. von 13 m/s auf 10 m/s), bei einem Fassadenabstand > 300 bis 500 mm um 2 Stufen (z. B. von 13 m/s auf 8 m/s). Bei größeren Abständen kann die Tabelle nicht angewendet werden.

Beachtet werden muss auch, dass bei geringeren Materialstärken der Lamellen als 0,4 mm der Tabellenwert auf den nächstkleineren Wert abgemindert wird. Bei stark profilierten Lamellen wie z. B. Z- oder S-Form kann der Tabellenwert auf den nächstgrößeren Tabellenwert (max. 17 m/s) erhöht werden. Zusätzlich sind hier immer die Angaben der Hersteller zu beachten (z. B. zusätzliche Seilführungen und Wartungsintervalle). Mit der Berücksichtigung der Einsatzempfehlungen des IVRSA sollten sich Architekten, Planer und Fachbetriebe im sicheren Bereich befinden, denn die Einsatzempfehlungen des IVRSA dürfen als allgemein anerkannte Regeln der Technik definiert werden.—

www.ivrsa.de

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ Glaswelt E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus GW: Sonderhefte (PDF)
+ Weiterbildungsdatenbank mit Rabatten
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen